Aquarium für Kinder – ein Biotop für Fische im Kinderzimmer
24.04.2024 - Lesedauer: 5 Minuten
Spannend, interessant und abwechslungsreich – so soll es sein: das Aquarium für Kinder. Die Eltern wünschen sich andererseits einen geringen Pflegeaufwand und möglichst wenig Schwierigkeiten wie kranke Fische. Mit ausreichend Grundwissen und der richtigen Planung lassen sich diese Wünsche von Kindern und Eltern gut vereinbaren. Eine Unterwasserwelt im Kinderzimmer – so geht‘s!
Sind Fische als Haustiere für Kinder geeignet?
Ein Aquarium für Kinder hat viele Vorteile im Vergleich zu anderen Haustieren. Fische und Wirbellose sind auch bei Familienmitgliedern mit Tierhaarallergie beliebt und machen keinen Dreck im Haus. Die Kosten sind übersichtlich und entstehen aus der Anschaffung, Futter und Strom.
Für Kinder bringt das kleine Biotop mit Fischen im Kinderzimmer eine wichtige Aufgabe: Sie müssen Verantwortung übernehmen. Das tägliche Füttern, der wöchentliche Wasserwechsel und die regelmäßige Kontrolle der Wasserwerte sind wertvolle Lektionen für mehr Selbständigkeit und Disziplin.
Ab welchem Alter ist ein Aquarium für Kinder sinnvoll?
Viele Eltern, die selbst ein Aquarium haben, wissen, dass schon ganz kleine Kinder große Freude an den schwimmenden Mitbewohnern haben. Umso älter Kinder werden, desto mehr Verantwortung kann man ihnen übertragen. Unter Aquarianern gilt ein Alter von zehn Jahren als geeignet, um einem Kind die Pflege allein anzuvertrauen. Praktisch ist es natürlich, wenn der Nachwuchs in diese Aufgabe mit der Zeit hineinwächst. Ist das Aquarium für Kinder für die ganze Familie Neuland, so sollten Eltern bei Kindern bis 14 Jahren in den ersten Monaten helfend eingreifen. Das bedeutet für die Eltern auch, sich über die Aquaristik eingehend zu informieren, um auch wirklich Hilfestellung leisten zu können.
Welche Grundlagen zur Anschaffung des Kinder-Aquariums sind wichtig?
Die Anschaffung eines Aquariums sollte gut überlegt werden. Zu den bedeutendsten Punkten, die hierbei zu beachten sind, gehört es neben dem Wissen über die gewünschten Fischarten und deren Bedürfnisse auch die für den Betrieb erforderlichen Kenntnisse über die Wasserchemie und die Aquarientechnik vorher anzueignen. Folgende Punkte sollten vor der Anschaffung geklärt werden:
- Wasserwerte des Leitungswassers
- Standort und Gewicht
- Einrichtung
- Wahl der Technik
Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend für den Erfolg des Projektes „Kinder-Aquarium“. Das Becken sollte keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Eine Stelle mit „Durchgangsverkehr“ oder direkt in der „Tobe-Zone“ der Kinder ist ungeeignet, weil die Tiere davon beunruhigt werden. Es müssen Steckdosen verfügbar sein. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass so ein Aquarium je nach Größe ein enormes Gewicht aufweist.
Ist das entschieden, lohnt ein Blick auf die örtliche Seite des Wasserversorgers. Dort findet sich die Wasserhärte des Leitungswassers. Wasser mit einer Gesamthärte über 14 °dH gilt als hart, Wasser bis 8 °dH als weich. Eine Wasserhärte dazwischen ist „mittelhart“. Viele Fischarten benötigen bestimmte Wasserwerte. Da die Einrichtung des Beckens vom späteren Besatz abhängt, sollte man die Wasserhärte möglichst früh herausfinden und diese beim Besuch im Fachhandel parat haben.
Ist ein Aquarium-Starterset für Kinder empfehlenswert?
Im Handel findet sich eine Vielzahl von sogenannten Startersets für die Aquaristik. Einige davon sind explizit für Kinder entworfen. Diese Aquarium-Startersets für Kinder sind häufig sehr bunt designt, technisch einfach gehalten und recht klein. Sie wirken kindgerecht, sind aber nicht der optimale Einstieg in die Aquaristik und haben oft nichts mit dem natürlichen Lebensraum der Fische zu tun. Beim Aquarium gilt nämlich: umso größer, desto besser.
Der Grund ist, dass ein größeres Becken Anfängerfehler bei der Pflege viel leichter verzeiht als ein kleines Becken. Es empfiehlt sich daher ein Starterset mit einem Aquarium mit mindestens 54 Liter Filterkreislaufvolumen zu kaufen. Die Kantenlänge des Beckens muss dabei auf die darin gehaltenen Fischarten angepasst sein, um diesen einen ausreichenden Schwimmraum zu bieten. Lass dich bitte im versierten Fachhandel dazu beraten. Das bietet eine bessere Wasserstabilität und zugleich mehr Platz für die tierischen Bewohner. Die Startersets bringen die notwendige Technik direkt mit.
Wie lässt sich das Kinderaquarium einrichten?
Bei der Einrichtung sollte man bereits eine Idee im Kopf haben, wer später in das Becken einziehen soll. Diese Phase der Vorbereitung ist für Kinder im Schulalter äußerst spannend und darf ruhig ein bisschen Zeit kosten. Fischarten stellen sehr unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum. Bei der Zusammenstellung sind die folgenden Punkte essenziell:
- Wasserhärte, Wasserqualität
- Temperatur
- Verhalten
- Futterbedarf (tierisch oder pflanzlich?)
- Herkunft und natürlicher Lebensraum
Am besten für die Tiere ist es, wenn das Aquarium ihren natürlichen Lebensraum widerspiegelt. In den meisten Fällen ist es deshalb nötig, das Becken dicht zu bepflanzen bzw. einzurichten. Pflanzen tragen enorm zur Stabilität das Biosystems Aquarium bei. Dazu ein paar Wurzeln und Steine, die keinen Kalk ins Wasser abgeben – fertig ist das kleine Biotop!
Wichtig:
Das Becken steht, die Technik ist installiert, Bodengrund, Pflanzen und Deko sind drin – und nun? Leider dauert es nun eine Weile (rund sechs Wochen), bis das Becken eingelaufen ist. Informiere dich bitte eingehend, was beim Einfahren des Aquariums zu beachten ist. Erst dann dürfen die tierischen Bewohner einziehen, da auch eine nützliche Bakterienflora für den Abbau von Schadstoffen wichtig ist.
Wie lässt sich das Kinderaquarium einrichten?
Nach der Einlaufphase von ca. sechs Wochen ist es Zeit für die ersten Bewohner. Für Kinder besonders empfehlenswert sind aktive, lebendige Fische und Wirbellose. Zu den beliebtesten Arten zählen
- Lebendgebärende wie Guppys, Mollys und Schwertträger (sensible Arten, die gute Vorkenntnisse erfordern),
- Panzerwelse,
- Salmler wie der Neonfisch und
- Garnelen wie Amanogarnelen und Krebse
Die Experten im Fachhandel beraten bei der Auswahl des Besatzes und führen auch Wassertests durch. Der Besatz des Beckens hängt von vielen oft auch arttypischen Kriterien ab, so dass eine Faustregel dafür nicht sinnvoll ist. Nach Festlegung der Fischarten sollte daher im Rahmen einer Fachberatung durch einen Experten der tiergerechte Beckenbesatz festgelegt werden.
Zusammenfassung: Aquarium für Kinder
- Eine intensive Vorinformation über die Aquaristik und ein gutes Grundwissen sind unbedingt nötig
- Ein Kinder-Aquarium ist eine gute Möglichkeit für den Einstieg in die Haustierhaltung.
- Umso jünger die Kinder, desto mehr Hilfe und Unterstützung durch gut Informierte Eltern ist noch notwendig.
- „Think big“: Große Aquarien laufen bedingt durch die größere Wassermenge stabiler.
- Weniger ist mehr: Überbesetzung (zu viele Tiere im Aquarium) führt oft vermehrt zu Krankheiten und Todesfällen.