Kaltwasseraquarium: Die Mutter aller Aquarien
25.04.2024 - Lesedauer: 4 Minuten
Es ist die ursprüngliche Form des Süßwasseraquariums und heute in zahlreichen Haushalten zu finden: Doch was ist ein Kaltwasseraquarium überhaupt? Zunächst einmal unterscheidet es sich von einem Tropenaquarium vor allem durch seine niedrigeren Wassertemperaturen und natürlich die Fische, die darin beheimatet sind.
Welche Fische sind im Kaltwasseraquarium Zuhause?
Ein Kaltwasseraquarium eignet sich für klein bleibende, heimische Arten wie Bitterlinge und Stichlinge. Immer häufiger sieht man in großen Becken ab etwa 500 Liter den Goldfisch, der nicht nur als Teich-, sondern auch als Aquarienbewohner zunehmend beliebter wird. Lebhaft sind die kleinen Moderlieschen, die seitlich blau glitzern. Auch der Gründling zählt zu den Kaltwasserfischen. Vorab solltest du dich über die genauen Lebensbedingungen informieren, denn nicht jede Fischart ist gleich. Einige Arten sind wählerisch bei der Ernährung und fressen zum Teil nur Lebendfutter. Zum Beispiel fühlen sich auch exotischere Fische wie der Sonnenbarsch, Regenbogenelritzen oder die Rundschwanz-Makropode in einem Kaltwasseraquarium wohl. Sie sollten aber nicht mit zu kleinen Fischen zusammenleben: Sonst fallen sie ihnen zum Opfer.
Was braucht man für ein Kaltwasseraquarium?
Zunächst benötigst du einen starken Filter, der nicht nur genug Volumen für die Reinigung des Wassers, sondern auch eine leistungsstarke Pumpe beinhaltet, die im Aquarium für Strömung und Sauerstoff sorgt. Falls du dich für eine künstliche Bepflanzung des Beckens entscheidest, muss der Filter besonders leistungsstark sein. Bestimmte Pflanzenarten filtern das Wasser auf natürliche Weise. Sind diese nicht vorhanden, muss die Filteranlage dafür allein aufkommen. Aus diesen und anderen Gründen ist eine Bepflanzung mit echten Pflanzen immer von Vorteil. Auch Schnecken unterstützen den Filter: Die Weichtiere fressen winzige Nahrungsreste, die andernfalls im Wasser schwimmen würden. Eine Heizung ist übrigens nicht notwendig.
Was ist bei der Pflege zu beachten?
Um eine konstant gute Wasserqualität zu gewährleisten, solltest du im Filter gegebenenfalls die Filterwatte (feinstes Filtermedium) austauschen, wenn sie zusitzt – andernfalls reicht es, den groben Schmutz abzuspülen –, Mulm abgießen und einmal in Aquarienwasser durchspülen. Etwa alle zwei Wochen ist ein Teilwasserwechsel erforderlich. Damit sorgst du für sauberes Wasser, mehr Sauerstoff und entlasten den Filter. Besonders an sehr heißen Sommertagen, wenn sich das Wasser im Aquarium aufheizt, kann ein Teilwasserwechsel erfrischend für die Bewohner sein.
Welche Pflanzen eignen sich für ein Kaltwasseraquarium?
Pflanzen sind wichtig für jedes Aquarium: Sie regulieren die Wasserqualität und produzieren Sauerstoff. Bei der Wahl der Pflanzenarten solltest du allerdings auch die Eigenschaften der Bewohner berücksichtigen: Sonnenbarsche zupfen gerne an den Pflanzen und sind temperamentvoll. Feine Gewächse halten dem oft nicht stand. Als robuste Pflanzen für ein Kaltwasseraquarium empfehlen Aquarianer beispielsweise Hornkraut, Wasserpest und Tausendblatt. Quellmoos, das auf Steinen gut anwächst, ist ein zusätzlicher Sauerstoffspender. Zu üppig wachsende Pflanzen solltest du ab und zu auslichten.
Eine pflegeleichte, allerdings weniger nützliche Alternative stellen künstliche Pflanzen dar. Entscheidest du dich für diese Form der Bepflanzung, solltest du die Wasserqualität noch stärker von außen regulieren, da künstliche Pflanzen weder Sauerstoff spenden, noch die Filteranlage durch natürliche Reinigungsprozesse unterstützen.
Checkliste für das Kaltwasseraquarium:
- Geeignete Fischarten finden
- Bodengrund nach Lebensbedingungen der Bewohner
- Pumpe mit ausreichender Leistung
- Filter mit ausreichender Leistung ODER: Filteranlage mit integrierter Pumpe
- Geeigneter Pflanzenbesatz
- Standort (nicht in unmittelbarer Sonne)
- Thermometer zum Wasser-Check
- Tageslichtbeleuchtung mit Zeitschaltuhr
- Gummiunterlage
Welcher Bodengrund ist für ein Kaltwasseraquarium geeignet?
Nach dem Besatz richtet sich auch der Bodengrund. Während Teichmuscheln sich gern in einem feinkörnigen Substrat verstecken, bevorzugen andere Bewohner gröberen Kies. Es ist auch hier notwendig, die natürlichen Lebensbedingungen der Tiere genau zu kennen, ehe du mit dem Einrichten deines Aquariums beginnst. Nur so kannst du den Tieren gerecht werden und ihnen den Lebensraum bieten, den sie brauchen.
Wo ist der beste Platz für ein Kaltwasseraquarium?
Bei der Standortwahl gilt für das Kaltwasseraquarium die gleiche Regel wie für andere Aquarien: Es sollte nicht in der prallen Sonne stehen, denn Sonnenlicht begünstigt das Algenwachstum. Das Wasser kann sich außerdem zu sehr erwärmen, was nicht nur der Wasserqualität, sondern auch den Beckenbewohnern schadet. Aus diesem Grund ist ein Thermometer essenziell, um zu gewährleisten, dass die Wassertemperatur – vor allem im Sommer – nicht über 20 °C steigt. Sollte dies kurzzeitig der Fall sein, bleib unbesorgt: Für eine kurze Verweildauer können heimische Fische damit umgehen.
Im Winter darf das Wasser deutlich absinken. Während dieser Zeit sollte – je nach Temperatur – wenig bis gar nicht gefüttert werden. Für eine ausreichende Beleuchtung sorgen zeitgesteuerte Tageslichtleuchten. Im Sommer strahlen diese bis zu vierzehn, im Winter rund acht Stunden.