Clickertraining für den Hund – Übungen für Anfänger
18.09.2024 - Lesedauer: 4 Minuten
Clickern, was ist das eigentlich? Das Clickertraining ist eine auf Erkenntnissen aus der Verhaltensforschung basierende Methode, um Hunde durch ein akustisches Signal (Klick) und der damit verknüpften Belohnung zu erwünschten Verhaltensweisen zu motivieren. Du wirst vermutlich darüber staunen, dass dein Hund besser auf einen Klick hört als auf ein gesprochenes Kommando. Dabei zeigt sich, dass die meisten Hunde ein Clickertraining positiv annehmen und spielerisch Aufgaben lösen lernen. Probier es noch heute aus und lies hier weiter, wie ein Clickertraining funktioniert!
Clickertraining verstehen und vorbereiten
Clickern ist eine gute Trainingsmethode, um deinen Hund durch positive Verstärkung zu einem gewünschten Verhalten zu motivieren. Du brauchst dafür nur artgerechte und gesunde Leckerchen und einen Clicker oder „Knackfrosch“. Der Clicker erzeugt ein neutrales Geräusch, das nicht alltäglich und im Gegensatz zu deiner Stimme frei von Emotionen ist. Der Finger, der den Clicker betätigt, ist darüber hinaus wesentlich schneller als ein gesprochenes Kommando oder Lob. Das kurze „Knick-Knack“ soll dem Hund punktgenau signalisieren: „Das hast du super gemacht und gleich gibt es dafür eine Belohnung!“
Bevor diese Verknüpfung funktioniert, muss dein Hund erst einmal lernen, dass auf den Klick eine leckere Belohnung folgt. Diesen ersten Schritt beim Clickern nennt man „klassische Konditionierung“. Das Klickgeräusch ist dabei die „sekundäre Verstärkung“, die das Leckerchen, nämlich die „primäre Verstärkung“, ankündigt. Beides zusammen soll zu einer gewünschten Handlung des Hundes führen.
Starte das Clickertraining mit deinem Hund erst, wenn du dich selbst darauf „konditioniert“ hast, denn das richtige Timing beim Klicken ist sehr wichtig. Mit einer kleinen Übung lernst du, deinen Klick auf ein bestimmtes Ereignis hin punktgenau abzustimmen.
Den Menschen zum Clicker machen: die richtige Bedienung
Um die erforderliche Präzision beim Klicken zu erreichen, empfiehlt sich folgende Übung, für die du einen Partner und einen Tennis- oder Flummiball brauchst:
Stell dich deinem Trainingspartner gegenüber und halt den Clicker bereit. Nun lass deinen Partner den Tennisball auf den Boden werfen. Klicke exakt in dem Moment, wenn der Ball auf dem Boden aufkommt. Üb es am besten bis zu Perfektion. Als Variante kannst du den Ball hochwerfen und in dem Moment klicken, wenn der Ball am höchsten Punkt seines Flugs anlangt ist.
Den Hund auf den Clicker bringen: die Konditionierung
Am Anfang ist der Klick des Clickers für den Hund gänzlich bedeutungsfrei. Die erste Clickertraining-Übung besteht daher in der Konditionierung des Hundes auf die Verbindung von Klick und Belohnung. Hierfür sollten sich Anfänger zunächst mit einem Leckerlibeutel und einem speziellen Clicker ausstatten. Such dir für die ersten Übungen einen ablenkungsfreien Ort und beginn, mit deinem Hund die Konditionierung zu üben.
Der erste Klick sollte wie beiläufig passieren, ohne dass du von deinem Hund etwas erwartest. Du klickst und gibst sofort dem Hund ein Leckerli: Klick – Leckerli – Klick – Leckerli. Diese Prozedur wiederholst du pro Übung ca. 10 bis 20 mal.
Dabei solltest du folgende Regeln befolgen:
- Nimm das Leckerli unbedingt erst nach dem Klick in die Hand.
- Gib dem Hund das Leckerli sofort nach dem Klick.
- Ziel nicht mit dem Clicker auf deinen Hund.
- Schau deinem Hund nicht in die Augen.
- Sprich nicht mit ihm.
Um zu testen, ob die Konditionierung geklappt hat, klickst du, wenn dein Hund gerade mit etwas anderem beschäftigt ist. Wenn er auf das Klickgeräusch reagiert und sich dir erwartungsvoll und aufmerksam zuwendet, dann ist der Click konditioniert und die erste Clickertraining-Übung erfolgreich bestanden.
Jetzt solltet du nicht den Fehler machen und den Clicker anderweitig einsetzen, zum Beispiel, um den Hund zu rufen oder bloß, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Der Clicker sollte exklusiv als Bestätigungssignal eingesetzt werden und mit Leckerli (oder anderen Attraktionen) verbunden bleiben.
Das Clickertraining hat praktisch keine Nachteile, da der Clicker die Belohnung verstärkt, aber nicht ersetzt.
Tierisch viele Möglichkeiten und ein paar Anfängerfehler
Du kannst den Clicker sowohl bei praktischen Übungen aus der Hundeerziehung, zum Beispiel im Welpentraining als auch bei sportlichen Agility-Übungen einsetzen.
Wenn es mit dem Clickertraining nicht auf Anhieb funktioniert und dein Hund partout nicht begreift, was du von ihm erwartest – dann solltest du nicht verzweifeln oder gereizt reagieren! Überdenk zunächst, wo sich in deinem Clikertraining Fehler eingeschlichen haben könnten.
Die häufigsten Fehlerquellen sind:
- Die Aufgaben, die du dem Hund stellst, sind für ihn noch zu schwierig.
- Du zeigst das Klicken nicht präzise, auf den Punkt gebracht an.
- Der Hund hat die primäre Konditionierung noch nicht begriffen.
- Du setzt die Sprache ein und lenkst den Hund dadurch vom Clicker ab.
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Eine beliebte Clicker-Übung: das Target-Training
Beim Target-Training lernt dein Hund, mit der Nase einen Zeigestock (Target) oder deinen Finger zu berühren und ihm zu folgen. So kannst du ihn bald durch einen Agility-Slalom oder auf die Waage beim Tierarzt lotsen.
Und so geht es:
- Spiel so, als hieltest du ein Leckerli zwischen Zeigefinger und Daumen.
- Streckt sich dein Hund neugierig danach und berührt deinen Finger oder das Target mit der Nase, dann: Klick und Leckerli.
- Das Timing muss perfekt sein: Nase berührt den Finger – Klick! Nicht früher und nicht später!
- Wiederhol diese Übung, bis dein Hund ohne Zögern das richtige Verhalten anbietet. Jetzt erst führst du das Kommando „Touch!“ (Berühren) ein, das du gibst, sobald seine Nase deinen Finger/Target berührt.
- Steiger allmählich die Übung. Lass den Hund nun deiner Hand/Target folgen, bevor du ihm die Belohnung gibst. Wenige Minuten Training reichen für den Anfang!
Tipps: Es gibt spezielle Target-Sticks , die aus einer Teleskopenstange und einem Clicker bestehen.