Lieferung in 1-3 Werktagen
Mehr als 31.000 Artikel
-5% auf Futter, Snacks & Streu-12% auf die erste Bestellung
Lieferung in 1-3 Werktagen
Mehr als 31.000 Artikel
  • Märkte
  • Wiederbestellen
  • Warenkorb

Analdrüse beim Hund: Entzündung, Symptome, Hausmittel

09.09.2024 - Lesedauer: 8 Minuten

Hund schnüffelt an anderem Hund

Die Analdrüsen produzieren ein Sekret, mit dem Hunde ihre Duftmarke setzen.

Eine Analdrüsenentzündung ist eine häufige Erkrankung beim Hund, die sehr schmerzhaft sein kann. Eine manuelle Entleerung in der Tierarztpraxis – das Ausdrücken der Analdrüse – kann erste Linderung verschaffen. Am besten ist es aber, wenn du verstehst, wie und warum es zu einer Entzündung der Analdrüse beim Hund kommt und wie du einem chronischen Verlauf vorbeugen kannst. Das und wie du eine Analdrüsenentzündung erkennst und behandeln lässt, erklären wir in diesem Ratgeber.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Analbeutel (Sinus paranales) liegen rechts und links neben der Öffnung des Afters.
  • In den Wänden der Analbeutel sitzen Drüsen (Glandulae sinus paranales), die das geruchsintensive bräunliche Sekret produzieren, das dein Hund zur Markierung seines Reviers nutzt.
  • Kann das Sekret nicht abfließen, können die Analdrüsen bzw. die Analbeutel sich entzünden.
  • Gründe dafür können zum Beispiel rassespezifische Veranlagung oder auch anhaltende Verdauungsprobleme sein.
  • Das Leitsymptom einer Analdrüsenentzündung ist das sogenannte Schlittenfahren: Dein Hund reibt seinen Po am Boden. Aber auch andere Symptome wie zum Beispiel Probleme beim Kotabsatz weisen darauf hin.
  • Eine manuelle Entleerung der Analbeutel kann für Linderung sorgen, aber es gibt auch chronische Verläufe, die andere Behandlungsansätze erfordern.
  • Prophylaktisch kannst du bei häufiger betroffenen Hunden die Fütterung umstellen, mehr Bewegung in den Hundealltag bringen oder auch eure Hygienemaßnahmen optimieren.

Warum entzündet sich die Analdrüse beim Hund?

Die Analdrüsenentzündung beim Hund ist eine häufig vorkommende Erkrankung der Analbeutel. Die Analbeutel  sind etwa haselnussgroße Taschen, die jeweils links und rechts zwischen dem inneren und äußeren Schließmuskel des Anus platziert sind. Stellst du dir ein Ziffernblatt über dem Anus deines Hundes vor, liegen sie etwa auf acht und vier Uhr. Sie enthalten das von den in den Wänden der Analbeutel liegenden Analdrüsen produzierte Sekret. Dieses Sekret könnte man als den Fingerabdruck deines Hundes bezeichnen: Es ist seine individuelle Duftmarke, die er zur Markierung seines Reviers benutzt. Wenn Kot abgeht, wird durch den mechanischen Druck der Entleerung das Sekret mitabgegeben. Nun können die Analbeutel aber entweder durch eine Überproduktion von Sekret oder eine Entleerungsstörung verstopfen. Verantwortlich für eine Entleerungsstörung ist meist entweder zu festes Sekret, das die Ausführungsgänge verstopft, oder zu weicher Kot, der den Druck zur Entleerung der Analbeutel nicht aufbauen kann. In beiden Fällen bildet sich eine sogenannte Anschoppung von Sekret: Die Analbeutel verstopfen.

Wie verläuft eine Analdrüsenentzündung beim Hund?

Eine Entzündung der Analbeutel beziehungsweise der Analdrüsen beim Hund verläuft in drei Stadien:

  1. Zuerst kommt es zu einer Sekretanschoppung. Manchmal sind die vollen Analbeutel ein- oder beidseitig als Hervorwölbungen neben dem After erkennbar. Für deinen Hund äußert sich das als unangenehmer Press- und Druckreiz und geht häufig auch mit Juckreiz einher.
  2. Dringen nun Bakterien in den Analbeutel ein, kommt es zu einem schmerzhaften Entzündungsgeschehen. Statt dem Sekret ist nun eine eitrige Masse in den Analbeuteln.
  3. Bleibt die Analdrüsenentzündung unbehandelt, kommt es zum Analbeutelabszess. Er tritt meist einseitig auf und ist in höchstem Maße schmerzhaft. Du erkennst ihn an der stark gespannten und geröteten Haut über dem Analbeutel. Entweder bricht der Abszess von allein auf und entleert sich oder er bildet eine Fistel. Neben der schmerzhaften Erkrankung, die den Kotabsatz deines Hundes massiv beeinträchtigt, können durch ein solches Aufbrechen auch Bakterien in die Blutbahn gelangen und eine lebensbedrohliche Sepsis verursachen.

Es gibt mehrere Faktoren, die eine Entzündung der Analdrüse beim Hund begünstigen:

  • rassespezifische Veranlagung
  • mangelende Hygiene (Kotreste, die im Fell kleben und die Ausführungsgänge blockieren)
  • sehr langes, dichtes Fell
  • Tumore im Enddarm
  • lang anhaltender Durchfall 
  • Bakterien im Sekret
  • zu weicher Kot
  • eine veränderte Sekretproduktion durch hormonelle Erkrankungen, eine Übersäuerung der Darmflora oder allergische Reaktionen
  • Fütterungsfehler oder Futtermittelallergien
  • Entzündungen und andere Erkrankungen der Afterregion

Haben bestimmte Hunderassen häufiger Probleme mit den Analdrüsen?

Besonders häufig treten Analdrüsenentzündungen bei den Hunderassen Chihuahua, Malteser, Beagle, Pudel, und Spaniel auf. Bei größeren Hunderassen kommt das Krankheitsbild deutlich seltener vor, wobei langhaarige Rassen häufiger betroffen sind als kurzhaarige.

Hat ein Hund Schmerzen bei einem Kreuzbandriss?

Welche Symptome bei einem Kreuzbandriss beim Hund auftreten, ist sehr unterschiedlich. Es hängt davon ab, ob das Band nur angerissen oder vollständig gerissen ist. Die Muskulatur und das Schmerzempfinden des Hundes spielen eine Rolle. Viele Vierbeiner bekommen jedoch früher oder später Schmerzen und brauchen Hilfe.

Wie äußern sich verstopfte Analdrüsen beim Hund?

Einige typische Symptome weisen auf eine Analdrüsenentzündung hin:

  • Als Leitsymptom gilt das charakteristische „Schlittenfahren“: Dein Hund reibt seinen Po über den Boden.
  • Dein Hund ist teilnahmslos und wirkt abgeschlagen.
  • Er hat Fieber (eine Körpertemperatur von über 39,5 Grad Celsius beim erwachsenen Hund).
  • Er wirkt schmerzhaft.
  • Er hat Probleme beim Kotabsatz.
  • Der Afterbereich juckt, was er durch vermehrtes Schlecken und Kratzen zeigt.
  • Er mag nicht fressen.
  • Die Analbeutel sehen angeschwollen aus.
  • Er verliert bräunliches, geruchsintensives Sekret.

Ist eine Analdrüsenentzündung für meinen Hund gefährlich?

Wird die Analdrüsenentzündung fachgerecht behandelt, ist sie für deinen Hund zwar nicht gefährlich, aber dennoch schmerzhaft. Das Risiko einer Analdrüsenentzündung liegt vielmehr darin, dass sie nicht erkannt und so verschleppt wird und sich Abszesse und Fisteln bilden können, die noch schmerzhafter sind und beim Aufbrechen das Risiko einer Blutvergiftung mit sich bringen.

Analdrüsen beim Hund werden in Tierarztpraxis ausgedrückt

Wann muss ich beim Hund die Analdrüse ausdrücken lassen?

Hast du den Verdacht, dass dein Hund eine Analdrüsenentzündung hast, stellst du ihn umgehend in deiner Tierarztpraxis vor. Handelt es sich um eine reine Anstauung von Sekret, kann deine Tierärztin oder dein Tierarzt die Analbeutel vorsichtig ausdrücken und deinem Hund damit schnell Linderung verschaffen. Liegt auch eine Entzündung vor, kann es notwendig sein, die Ausführungsgänge der Afterregion und gegebenenfalls auch den Darm mit einer entzündungshemmenden Lösung zu spülen, um die Bakterien zu beseitigen. Das weitere Vorgehen und den Therapieplan stimmst du tierärztlich ab. Oft ist eine antibiotische Therapie vonnöten und liegt eine Fistel oder ein Abszess vor, müssen diese täglich fachgerecht gespült werden. Außerdem solltest du deinen Hund auch zur Kontrolle vorstellen, um Rezidive zu vermeiden.

Unser Tipp: Du bist dir nicht sicher, ob dein Hund die Symptome einer Analdrüsenentzündung zeigt, und möchtest ihm einen stressigen Praxisbesuch ersparen? Dann vereinbare einfach einen Termin bei Dr. Fressnapf. Unser Tierärzte-Team ist per Video-Chat für dich da und kann schnell und professionell deine Fragen beantworten.

Was kostet eine Behandlung der Analdrüse beim Tierarzt?

Wie immer sind auch hier die Kosten durch die Gebührenordnung der Tierärzte (GOT) festgelegt. Das reine Ausdrücken eines Analbeutels ist keine große Sache und schlägt im einfachen Satz mit Kosten von etwa 10 Euro, im dreifachen Satz (zum Beispiel am Wochenende) mit etwa 25 Euro zu Buche. Fällt eine Notdienstpauschale an, musst du 50 Euro dazurechnen Für die Spülung an sich entstehen pro Seite weitere Kosten, die zwischen knapp 20 Euro und 50 Euro liegen können. Außerdem gehört zu jeder Erstvorstellung eine allgemeine klinische Untersuchung. Braucht dein Hund dann noch ein Antibiotikum, kommen die Medikamentenkosten je nach Gewicht deines Hundes hinzu.

Wesentlich teurer wird es nur, wenn Sekundärerkrankungen wie Analbeutelabszesse oder Fisteln auftreten, die gegebenenfalls unter Narkose gespalten, gespült, genäht und nachversorgt werden müssen. Ist die Analbeutelentzündung bei deinem Hund chronisch geworden oder treten ständig Rezidive auf, kann es sinnvoll sein, seine Analbeutel chirurgisch entfernen zu lassen. Pro Seite musst du allein für die Entfernung mit Kosten zwischen 110 Euro und 330 Euro rechnen, wenn die Operation komplikationsfrei verläuft. Hinzu kommen Kosten für Verbrauchsmaterialien, Medikamente, die Narkose und die Nachsorge.

Unser Tipp: Mit einer Hundekrankenversicherung bist du tierisch gut abgesichert und musst dir keine Sorgen machen, wenn die Kosten sich summieren.

Ist das Ausdrücken der Analdrüsen schmerzhaft?

Schmerzempfinden ist auch bei unseren Hunden eine individuelle Angelegenheit, doch das Ausdrücken einer Analdrüse tut bei einer Entzündung sicher akut weh. Umso weiter fortgeschritten die Entzündung ist, desto schmerzhafter ist die Prozedur. Allerdings handelt es sich um einen kurzen Moment, den die meisten Hunde ohne die Gabe von Narkose- oder Schmerzmitteln aushalten.

Ein Beagle liegt erschöpft auf einer Decke

Wie oft müssen die Analdrüsen beim Hund ausgedrückt werden? 

Im besten Fall entleert sich das Sekret über den Kotabsatz selbstständig. Je nach Problemstellung muss von Fall zu Fall entschieden werden, in welchen zeitlichen Abständen eine manuelle Entleerung sinnvoll ist. Ist der Analbeutel mit Sekret gefüllt, das nicht ablaufen kann, muss er entleert werden. Ein gesunder Analbeutel ist kaum tastbar. Kannst du den Analbeutel tasten oder gar sehen, dass er gefüllt ist, sollte er sofort entleert werden. So verhinderst du, dass das Sekret eindickt und die Analbeutel sich entzünden. Manchmal liest man noch, dass ein häufiges Ausdrücken der Analdrüse zu einer vermehrten Sekretproduktion führt. Diese Behauptung ist allerdings widerlegt und selbst, wenn dem so wäre, könntest du die Analbeutel deines Hundes nicht einfach unbehandelt lassen.

Kann ich die Analdrüse beim Hund selbst ausdrücken?

Ist die Analdrüsenentzündung bei deinem Hund chronisch geworden, müssen die Analbeutel regelmäßig geleert werden. Daher kann es sinnvoll sein, dass du selbst lernst, wie dieser kleine Eingriff funktioniert. Lass dir den Vorgang am besten mehrfach von deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt zeigen. Achte bei der Durchführung auf Hygiene: Trage Einweghandschuhe und reinige nach der Entleerung der Analbeutel die Afterregion deines Hundes gründlich mit einem Hundeshampoo. Unterstützend kannst du eine pflegende und reinigende Desinfektion für Hunde verwenden, die nicht brennt. Da das Sekret einen sehr starken Geruch hat, suchst du dir am besten zur Behandlung eine Fläche aus Keramik oder Edelstahl aus, die du gründlich und rückstandslos reinigen kann. Am besten suchst du dir ein ruhiges Plätzchen im Freien.  Auch eine Schürze zu tragen ist kein Fehler, da sich das Sekret teilweise explosionsartig entlädt.

Gibt es Hausmittel, die bei einer Entzündung der Analdrüsen beim Hund helfen?

Einige Hausmittel können sowohl die Entzündung als auch den Juckreiz und die Schmerzen deines Hundes lindern. Wichtig ist aber, dass du diese Maßnahmen tierärztlich abklären lässt und wenn möglich die Ursache der Beschwerden behebst. Spricht aus tierärztlicher Sicht nichts dagegen, kannst du deinem Hund warme Salzwasserkompressen auflegen. Ist er kooperativ, kannst du ihm ein lauwarmes Sitzbad vorschlagen: Sowohl Kamillen- als auch Calendula-Essenz (Ringelblume) wirken entzündungshemmend und fördern die Wundheilung. Alternativ kannst du auch aus getrockneten Kamillen- und Calendulablüten einen starken Tee brühen und wenn er lauwarm ist, Kompressen damit tränken. Wichtig ist, dass du beim Zubereiten des Tees das Teegefäß nach dem Übergießen mit Wasser sofort abdeckst. Die Heilwirkung liegt in den ätherischen Ölen, die jedoch sehr flüchtig sind. Lässt du das Gefäß offen stehen, verfliegen sie. Deckst du es ab, kannst du nach dem Abkühlen einen öligen Film auf der Zubereitung erkennen. Diesen fängst du mit deiner Kompresse auf.

Kann ich der Analdrüsenentzündung beim Hund vorbeugen?

Gegen eine Veranlagung bei deinem Hund kannst du natürlich nichts unternehmen, aber du kannst versuchen, alle oben genannten begünstigenden Faktoren zu vermeiden. Einen großen Einfluss kann dabei das Futter haben. Hunde, die eine gesunde Darmflora und einen geregelten, gesunden Kotabsatz haben, leiden seltener unter Entzündungen der Analdrüse.

Das kannst du vorbeugend gegen Entzündungen der Analdrüse beim Hund tun:

  • Fester, geformter Kot streicht die Analbeutel beim Kotabsatz automatisch aus. Leidet dein Hund häufig unter Durchfällen oder weichem Kot, gehe den Ursachen auf den Grund und passe die Fütterung an.
  • Präbiotika und Probiotika erhalten die Gesundheit der Darmflora und haben einen positiven Effekt auf die Verdauung und den Kotabsatz.
  • Auch Leinsamen und geraspelte Möhren können die Verdauung unterstützen.
  • Halte bei langhaarigen Hunden das Fell in der Afterregion kurz und sauber.
  • Ist die Ursache der rezidivierenden Analbeutelentzündungen eine Allergie, solltest du die entsprechenden Allergene vermeiden.
  • Sorge für ausreichend Bewegung, denn auch das fördert die Darmaktivität.
  • Ein gesundes Körpergewicht senkt das Risiko einer Analdrüsenentzündung.
  • Hatte dein Hund in der Vergangenheit Probleme mit den Analdrüsen und Analbeuteln, achte auf die typischen Symptome und Warnzeichen und warte nicht, bis sich große Anschoppungen in den Analbeuteln gebildet haben.

Weitere Beiträge zur Gesundheit bei Hunden