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Anaplasmose beim Hund – was du über die gefährliche Infektionserkrankung wissen solltest

25.06.2024 - Lesedauer: 10 Minuten

Nahaufnahme Hund Auge Zecke

Anaplasmose wird von Zecken übertragen.

Anaplasmose gehört zu den zahlreichen Infektionskrankheiten, die deinem Hund das Leben schwer machen können. Mit den Erregern in Kontakt kommt dein Vierbeiner aber nur dann, wenn er von einer Zecke gebissen wird. Der Nachweis einer Anaplasmose ist nicht ganz einfach und kann verlässlich nur von einem Tierarzt oder einer Tierärztin erbracht werden. Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt und behandelt, stehen die Heilungschancen hingegen gut. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du von vornherein verhindern, dass dein Hund überhaupt von einer Zecke gebissen wird.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Anaplasmen sind Bakterien, die von Zecken auf Hunde übertragen werden.
  • Die Infektion ist mit geeigneten Medikamenten gut behandelbar.
  • Wirkungsvolle Prophylaxe ist die beste Maßnahme, um deinen Hund vor Schaden zu bewahren.
  • Eine gesicherte Anaplasmose-Diagnose kann nur in der Tierarztpraxis gestellt werden.

Was ist Anaplasmose beim Hund?

Anaplasmose ist eine in Deutschland und ganz Europa vorkommende Infektionskrankheit, die bei unterschiedlichen Säugetierarten auftritt. Die spezielle Variante, von der Hunde betroffen sind, wird als Canine Anaplasmose bezeichnet. Auch der Mensch ist vor Infektionen mit dem mikroskopisch kleinen Erreger nicht gefeit.

Wie erkenne ich Anaplasmose beim Hund?

In den meisten Fällen verläuft eine Anaplasmose stumm, es treten also keine klinischen Symptome auf. Dieser unauffällige Verlauf führt dazu, dass die Erkrankung in vielen Fällen eher zufällig oder gar nicht erkannt wird. Zeigen sich allerdings Symptome, können diese heftig ausfallen und die Gesundheit deines Hundes ernsthaft gefährden. Durch die Reduzierung der Thrombozyten im Blut kommt es zu einer verstärkten Blutungsneigung. Nasenbluten, punktförmige Blutungen an den Schleimhäuten und innere Blutungen an Organen sind möglich. Zusätzlich kann es zu Husten, vermehrtem Flüssigkeitsbedarf und Magen-Darm-Problemen kommen.

Anaplasmose beim Hund: Weitere Symptome

  • Abgeschlagenheit
  • Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Milz- und Lebervergrößerungen
  • Gelenksentzündungen und- Schwellungen

Was löst Anaplasmose beim Hund aus?

Bei dem krankheitsauslösenden Erreger handelt es sich um ein Bakterium der Gattung Anaplasma. Während Anaplasma platys in unseren Breiten nur eine untergeordnete Rolle spielt, wird die Erkrankung bei Hunden ganz überwiegend von Anaplasma phagocytophilum verursacht.

Anaplasma phagocytophilum lebt ausschließlich innerhalb der Zellen seiner Wirtstiere. Befallen wird die größte Gruppe der weißen Blutkörperchen, die Granulozyten. Die Anaplasmen gelangen allerdings nicht selbstständig in die Wirtstiere, sie sind auf einen Vektor angewiesen. Als Vektoren werden die Überträger bezeichnet, mit deren Hilfe die Bakterien in den Organismus der Wirtstiere gelangen. A. phagocytophilum nutzt als Transportmedium zumeist den Gemeinen Holzbock, die Zeckenart, die als Hauptüberträger der Anaplasmose in Mitteleuropa gilt. Etwa ein Prozent aller Holzböcke tragen den Erreger in sich. Damit es zu einer Übertragung der Bakterien kommen kann, muss sich die Zecke mindestens 24 Stunden festbeißen. 

Ist Anaplasmose beim Hund ansteckend?

Anaplasmose zählt zu den Zoonosen, die vom Tier auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden können. Die Gefahr, dass du dich bei deinem Vierbeiner ansteckst, wird von der Medizin allerdings als sehr gering eingestuft und ist an einen direkten Blutkontakt geknüpft. Vorsicht geboten ist allerdings dann, wenn du mit dem Blut von Wildtieren in Kontakt kommst. Denn auch Wildschwein, Reh und Hase können mit Bakterien der Gattung Anaplasma infiziert sein. Zudem besteht die Gefahr, dass du dich über eine erregertragende Zecke selbst infizierst. Wenn du also mit deinem Hund in der freien Natur unterwegs bist oder in einer ausgewiesenen Zeckenregion lebst, solltest du sowohl dich selbst als auch deinen Hund bestmöglich vor Zeckenbissen schützen.

Wie gefährlich ist Anaplasmose für Hunde?

Die gute Nachricht ist, dass nur wenige der infizierten Hunde durch die Erkrankung an Anaplasmose Schaden nehmen. Kommt es allerdings zu einem klinischen Verlauf, können die Folgen beträchtlich, mitunter sogar lebensbedrohlich für deinen vierbeinigen Freund sein. Ein Hund mit Anaplasmose kann auch neurologische Symptome wie die Einschränkung des Koordinationsvermögens zeigen. Zudem kann der Bewegungsapparat in Form von Muskelverhärtungen, Gelenkschwellungen und -schmerzen sowie eingeschränkter Bewegungsfähigkeit betroffen sein.

Viele der Symptome einer Anaplasmose sind unspezifisch und können auch auf andere, gefährliche Krankheitserreger zurückgehen. Beispiele sind die in Deutschland immer häufiger auftretende Babesiose – auch Hundemalaria genannt – und die Leishmaniose.

Tipp: Im Zweifel in die Tierarztpraxis

Stellst du bei deinem Hund nach einem Zeckenbiss Krankheitssymptome oder ein verändertes Verhalten fest, begibst du dich mit einem Besuch in der Tierarztpraxis auf die sichere Seite. Wird eine Anaplasmose frühzeitig erkannt und medizinisch behandelt, tragen die infizierten Hunde in der Regel keine bleibenden Schäden davon.

Wie wird Anaplasmose beim Hund nachgewiesen?

Die augenfälligen klinischen Symptome sind nicht ausreichend, um dir Gewissheit über den Gesundheitszustand deines Hundes zu verschaffen. Für die sichere Diagnose einer Anaplasmose sind weitergehende tiermedizinische Untersuchungen unumgänglich.

Folgende Nachweismethoden gibt es:

  • mikroskopische Blutuntersuchung
  • Antikörpernachweis
  • PCR-Test

Mikroskopische Untersuchung – Ansatz mit Unsicherheiten

Eine Möglichkeit, um den Anaplasmen auf die Schliche zu kommen, ist die Untersuchung eines Blutausstrichs unter dem Mikroskop. Im akuten Stadium können auf diese Weise Einschlüsse in den befallenen Granulozyten nachgewiesen werden. Allerdings kann dieser Befund auf unterschiedliche Erreger zurückgehen, die Bestimmung von Anaplasmen auf Artniveau ist dementsprechend nicht möglich. Zudem kann die Infektion auch ganz ohne die Bildung von Einschlüssen verlaufen.

Antikörpernachweis – aussagekräftig, aber zu spät

Der Nachweis von Antikörpern im Serum ist ein indirekter Erregernachweis, der auf einer Abwehrreaktion des Immunsystems beruht. Antikörper sind jedoch erst etwa 30 Tage nach einer Infektion nachweisbar. Aus diesem Grund ist diese Testmethode eher als Nachweis einer chronischen Anaplasmose geeignet. Leidet dein Hund an einer akuten Anaplasmose, kann der Antikörpertest trotz Erkrankung mit Symptomen negativ ausfallen.

Info: Diese Testmethode ist sicher

Die im Handel erhältlichen Anaplasmose-Schnelltests fokussieren sich auf Antikörper. Besteht bei deinem Hund der Verdacht auf eine akute Anaplasmose, ist dieses Verfahren nicht zum sicheren Nachweis der Erkrankung geeignet. Für Gewissheit sorgt derzeit nur ein PCR-Labortest.

PCR – erste Wahl bei akuter Infektion

Der Nachweis des Erregers mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) ist der Goldstandard, wenn es um das Erkennen einer akuten Anaplasmose geht. Die verfügbaren Labortests geben im Zeitfenster von zwei Tagen bis zu sechs Wochen nach einer Infektion Auskunft darüber, ob sich dein vierbeiniger Mitbewohner infiziert hat.

Ist Anaplasmose beim Hund heilbar?

Wird eine Anaplasmose-Erkrankung beim Hund rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen gut. Das Mittel der Wahl zur Anaplasmose-Behandlung ist dabei eine Antibiotika-Therapie, deren Dauer sich über mehrere Wochen erstreckt. Mittlerweile sind eine ganze Reihe wirkungsvoller Präparate am Markt erhältlich und du kannst bereits nach einigen Tagen mit einer Besserung des Gesundheitszustandes rechnen. Ob die Therapie anschlägt, lässt sich anhand von Blutuntersuchungen während der ersten Behandlungstage überprüfen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings, da die Erreger zumeist nicht vollständig ausgemerzt werden. In der Folge kann sich insbesondere in Verbindung mit einer Immunschwäche eine chronische Anaplasmose beim Hund entwickeln. Erfreut sich dein Hund allerdings ansonsten bester Gesundheit, musst du nach einer Infektion mit Anaplasmose bei deinem Hund mit keinen Auswirkungen auf die Lebenserwartung rechnen.

Hund liegt am Boden in Praxis

Was passiert, wenn man eine Anaplasmose beim Hund nicht behandelt?

Wird eine Anaplasmose bei deinem Hund festgestellt, sind Folgeschäden oder Langzeitfolgen nicht zwingend, liegen aber im Bereich des Möglichen. Bei der Anaplasmose handelt es sich um eine systemische Erkrankung, die den Blutkreislauf betrifft. Dementsprechend sind drohende Gefahren durch nicht behandelte Organschäden durchaus gegeben. Die Bandbreite reicht dabei von der Schädigung des zentralen Nervensystems über Erkrankungen der Leber, der Lunge und der Nieren bis hin zu muskulären Problemen und Bewegungseinschränkungen. Die veterinärmedizinischen Möglichkeiten zur Behandlung der Infektionskrankheit sind jedoch ausgereift und erfolgversprechend. Die meisten Hunde, die eine Therapie nach einer Anaplasmose durchlaufen, erfreuen sich anschließend wieder bester Gesundheit und können ihr Hundeleben in vollen Zügen genießen. Nach einer Anaplasmose-Erkrankung deines Hundes musst du weitere Schübe in der Regel nicht fürchten.

Wie kann ich Anaplasmose beim Hund vorbeugen?

Eine prophylaktische Impfung gegen Anaplasmose ist derzeit nicht verfügbar. Der Fokus richtet sich also voll und ganz auf die kleinen, achtbeinigen Plagegeister, die als Überträger des Erregers fungieren. Ein wirksamer Zeckenschutz ist das A und O, wenn du einer Anaplasmose bei deinem Hund vorbeugen möchtest. Die Vorkehrungen, die du selbst treffen kannst, sind dabei vielfältig:

  • umsichtige Geländewahl beim Gassi gehen
  • Parasiten entfernen
  • prophylaktischen Zeckenschutz anwenden

Meide dichtes Unterholz und nicht gemähte Wiesen

Zecken sind geduldige Jäger und warten mitunter Monate auf ein zufällig vorbeikommendes Opfer. Bevorzugt halten sich die kleinen Spinnentiere in schwer zugänglichen Waldstücken, im Dickicht und in hochstehendem Gras auf. Wenn möglich, solltest du diese Bereiche bei deinen Ausflügen in die freie Natur meiden. Dadurch schützt du nicht nur deinen Vierbeiner vor einer Erkrankung, sondern auch dich selbst. Neben den Anaplasmen tragen Zecken eine ganze Reihe weiterer Erreger, die schwere, teils lebensbedrohliche Erkrankungen hervorrufen können.

Untersuche deinen Hund auf Parasiten

Nachdem du mit deinem Hund einen ausgiebigen Ausflug ins Grüne genossen hast, solltest du sein Fell nach gefährlichen, unliebsamen Mitbringseln absuchen. Dabei ist einige Sorgfalt angebracht, da Zecken mit leerem Magen mitunter gerade einmal so groß wie ein Stecknadelkopf sind. Die Blutsauger bevorzugen gut durchblutete, schlecht zugängliche Bereiche, etwa hinter den Ohren, im Halsbereich und unter den Achseln. Aber auch Bauch, Rücken und der gesamte Kopf können von einer Zeckenattacke betroffen sein. Ist es bereits zu einem Biss gekommen, solltest du das kleine Spinnentier umgehend entfernen. 

Tipp: Parasitenkontrolle zur Routine machen

Zecken, Flöhe und Milben können bei Hunden erheblichen Leidensdruck auslösen. Aus diesem Grund ist es für deinen Vierbeiner von großer Wichtigkeit, dass du lästige Parasiten schnell erkennst und die richtigen Maßnahmen einleitest. Während des Kraulens oder beim Chillen auf der Couch ergeben sich hervorragende Möglichkeiten, um einen näheren Blick auf das Fell zu werfen und die wichtigsten Stellen am Hundekörper abzutasten.

Wappne deinen Hund mit geeignetem Zeckenschutz

Wenn es um die Vermeidung von Zeckenbissen geht, kannst du auf eine Vielzahl bewährter Mittel zugreifen. Erste Wahl sind dabei Antiparasitika mit repellierender Wirkung. Darunter fallen alle Präparate, die Parasiten von vornherein abschrecken und einen Biss der Zecke schon im Ansatz verhindern. Repellentien sind in Form von Puder und Halsbändern mit Langzeitwirkung erhältlich. Eine weitere beliebte Variante sind Spot-on-Präparate, die du deinem Hund mit einer Einmalpipette in den Nacken träufelst. Die Wirkstoffe werden anschließend über die Haut aufgenommen.

Alternativ ist Zeckenschutz auch in Tablettenform erhältlich. Eine Prophylaxe mithilfe von Tabletten ist für dich mit besonders geringem Aufwand verbunden, da du deinem ahnungslosen Gefährten lediglich eine Tablette ins Futter mogeln musst. Allerdings verbleiben bei dieser Methode die Wirkstoffe über Wochen oder Monate hinweg im Körper des Hundes und werden erst nach einem Biss an die Zecke weitergegeben. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, um Zeckenbissen vorzubeugen.

Verglichen mit Spot-Ons und Halsbändern bieten Tabletten den Vorteil, dass die Wirkdauer durch Streicheln des Hundes oder Kontakt mit Wasser nicht reduziert wird. Nachteilig ist jedoch, dass Hunde – in sehr seltenen Fällen – allergisch auf die Tabletten reagieren können. Hier sind Halsbänder zur Zeckenabwehr von Vorteil, da diese bei lokalen Reaktionen einfach abgenommen werden können.

Hand traeufelt Zeckenschutz in Hundefell

Fazit: Prävention und rechtzeitige Behandlung entscheidend

Die Gefahr einer Ansteckung mit Anaplasmose ist bei einem Zeckenbiss grundsätzlich gegeben. Durch eine sorgfältige Prophylaxe kannst du die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit der parasitär übertragenen Krankheit jedoch minimieren. Wenn der Verdacht einer Anaplasmose im Raum steht, ist die verlässlichste Nachweismöglichkeit ein PCR-Test. Ist es bereits zu einer Infektion gekommen, bringen geeignete Therapieformen deinen Hund schnell wieder auf die Beine.

Der richtige Schutz vor Zecken, Flöhen und Co.

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