Bindehautentzündung beim Hund – erkennen, behandeln und vorbeugen.
11.04.2024 - Lesedauer: 5 Minuten
Bindehautentzündungen gehören zu den häufig auftretenden Erkrankungen bei Hunden. Manche Hunderassen haben dafür sogar eine besondere Veranlagung aufgrund anatomischer oder genetischer Merkmale. Doch die meisten Bindehautentzündungen verlaufen unproblematisch, sofern sie schnell und effizient behandelt werden. Lies hier mehr über vorbeugende Maßnahmen, wie du eine Bindehautentzündung erkennst und was in diesem Fall zu tun ist.
Wie kommt es zu einer Bindehautentzündung beim Hund?
Die Augen des Hundes sind wie beim Menschen durch Augenlider geschützt. Innen sind sie mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Dabei handelt es sich um die Bindehaut (Konjunktiva). Eine Entzündung der Bindehaut heißt im tiermedizinischen Fachjargon Konjunktivitis.
Die häufigsten Ursachen für eine gereizte und in Folge davon eine entzündete Bindehaut sind Fremdkörper im Auge. Das können allergieauslösende Stoffe sein wie Pollen oder Staub. Aber auch Zugluft reizt die Augen. Eine ansteckende Bindehautentzündung beim Hund liegt dann vor, wenn sie durch Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten ausgelöst wurde.
Zudem begünstigen besondere Zuchtmerkmale Entzündungen am Auge. Dazu gehören die großen Kulleraugen bei Möpsen, Französischen Bulldoggen und Boxern. Der genetisch vorbestimmte Lidspalt dieser Rassen kann zu klein oder zu groß sein, zu weit oder zu eng. Auch behaarte Lidränder wie sie zum Beispiel beim Bluthund und beim Cockerspaniel vorkommen, sind häufig schuld an Bindehautentzündungen.
Wie äußert sich eine Bindehautentzündung beim Hund?
Die deutlichsten Anzeichen für entzündete Augen sind Ausfluss, Schwellungen und Rötungen. Der Augenausfluss kann dabei klar und flüssig sein, oder schleimig bis eitrig-gelb und verklebt. Bei Virusinfektionen, etwa mit dem Herpesvirus, bilden sich kleine Bläschen, die für Hunde äußerst schmerzhaft, stechend und juckend sind.
Zu den Symptomen einer Bindehautentzündung beim Hund gehören:
- Das Tier versucht, sich am Auge zu reiben oder mit den Krallen zu kratzen.
- Der Hund blinzelt häufig und kneift kräftig die Augen zu.
- Die Augen können tränen oder einen anderen (eitrigen) Ausfluss produzieren.
- Die Augen können gerötet und lichtempfindlich sein.
Wie wird eine Bindehautentzündung beim Hund behandelt?
Je nach diagnostizierter Ursache und Umfang der Bindehautentzündung fällt die Behandlung unterschiedlich aus. Unkomplizierte Bindehautentzündungen, die durch Zugluft oder Staub verursacht wurden, lassen sich in den meisten Fällen rasch und einfach mit speziellen Augentropfen vom Tierarzt behandeln. Leichte Entzündungen mit klarem und nicht-eitrigem Ausfluss kannst du zunächst mit Augentrostkomplex behandeln. Für eine schnelle Diagnose kannst du dich einfach an die erfahrenen Tierärzte von Dr. Fressnapf wenden. Unser Tierarztteam berät dich während der Geschäftszeiten stressfrei und in der Regel ohne Wartezeiten online. Per Videochat begutachten die Veterinärmediziner die Augen deines Hundes. So erhältst du eine sofortige gesundheitliche Einschätzung und fundierte Ratschläge für die Weiterbehandlung – zum Beispiel mit Augentrostkomplex. Das Aufsuchen einer Tierarztpraxis wird nur dann nötig, wenn eine stationäre Behandlung für deinen Liebling erforderlich ist.
Dr. Fressnapf Expertentipp:
„Eine Bindehautentzündung kann verschiedene Ursachen haben, ist aber immer sehr unangenehm bis schmerzhaft für das Tier. Gerötete Augen, jucken oder Ausfluss sollten immer schnellstmöglich mit einem Tierarzt abgeklärt werden, damit schnell Hilfe erfolgen kann. Ohne kann es zu bleibenden Schäden am Auge kommen.“
Sehr gerne beraten wir dich persönlich und klären deine individuellen Fragen zum Thema Bindehautentzündung.
Bei lang anhaltenden oder gar chronischen Bindehautentzündungen beim Hund ist ein Besuch beim Tierarzt dringend anzuraten, insbesondere, wenn das Auge zu eitern beginnt. Der Tierarzt wird zunächst Augentropfen, Augensalben oder Augengele verschreiben, die in der Regel einen antibiotischen Wirkstoff beinhalten. Bakterien treten auch bei nicht-bakteriellen Entzündungen häufig als Begleiterscheinung auf.
Bei Entzündungen durch Pilze oder Sporen kommen Antimykotika (Antipilzmittel) zum Einsatz. Auch in diesem Fall solltest du den Rat eines Tierarztes einholen.
Leidet dein Hund an starken Allergien und gegebenenfalls unter weiteren Symptomen, kann sich eine Hyposensibilisierung lohnen. Dies ist eine langfristige Therapie, bei der der Hund an die allergieauslösenden Stoffe gewöhnt wird, sodass bei optimalem Verlauf mit der Zeit keine Symptome mehr auftreten.
Im schlimmsten Fall sind operative Eingriffe notwendig, vor allem, wenn Fremdkörper oder Parasiten im Auge entfernt werden müssen. Zecken nisten sich beispielsweise gerne am Auge ein. Das Entfernen des Parasiten mit üblichen Werkzeugen wie Zeckenzangen ist in diesem Falle schwierig bis unmöglich. Falls Reste der Zecke im Auge verbleiben, können ernsthafte Entzündungen entstehen.
Die Dauer einer Bindehautentzündung beim Hund fällt dementsprechend unterschiedlich aus. Sie kann nach wenigen Tagen ohne Komplikationen kuriert sein, aber auch Wochen dauern, gerade bei ernsthaften Infektionen.
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Wie kannst du einer Bindehautentzündung beim Hund vorbeugen?
Vor allem bei allergisch sensiblen Hunden solltest du bekannte Auslöser wie Pollen oder Gräser meiden. Eine gesunde Ernährung und ein starkes Immunsystem verringern die Wahrscheinlichkeit einer Entzündung. Ebenso sollte das Körbchen oder die Lieblingsecke deines Hundes nicht dauerhafter Zugluft oder einer Klimaanlage ausgesetzt sein.
Kleine Rassen, die sich mit ihrem Kopf in Bodennähe befinden, haben häufig entzündete Augen. Behandele diese vorbeugend mit milden speziellen Hundeaugentropfen und -waschungen, die du in der Tierapotheke oder bei Fressnapf bekommst.
Bei rassebedingten Fehlentwicklungen des Lids kann nur eine Operation gegen chronisch entzündete Augen helfen. Mehr Informationen zu Augen beim Hund findest du im Fressnapf-Ratgeber Augenpflege beim Hund.
Quellen
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