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CBD Öl für Hunde: Bei welchen Beschwerden kann es deinen Hund unterstützen?

05.09.2024 - Lesedauer: 7 Minuten

Hund mit Pipette am Mund

Erfahre hier mehr über die Einsatzgebiete, Anwendung, Wirkung und Dosierung von CBD Öl für Hunde und worauf du beim Kauf achten solltest.

Stress, Angst und Schmerzen soll CBD Öl bei Hunden lindern können. Doch was ist CBD Öl eigentlich und was musst du bei der Dosierung, Anwendung und bei der Produktauswahl beachten? Wir haben für dich zusammengestellt, wie du deinen Hund mit CBD Öl unterstützen kannst und was du über das aus der Hanfpflanze gewonnene Extrakt wissen musst.

Was ist CBD Öl für Hunde?

Die Abkürzung CBD steht für Cannabidiol, ein Pflanzenstoff, der aus Hanf (Cannabis) gewonnen wird. Die beiden therapeutisch interessanten Cannabinoide heißen CBD (Cannabidiol) und THC (Tetrahydrocannabinol). Sie haben unterschiedliche Wirkungen, der wichtigste Unterschied ist jedoch, dass CBD keine psychoaktive – also berauschende – Wirkung hat und nicht abhängig macht.

Der CBD-Extrakt wird durch Destillation gewonnen und mit Hanföl oder einem anderen Trägeröl wie zum Beispiel Olivenöl, Hanfsamenöl oder auch gereinigtem Wasser gemischt. Das hat vor allen Dingen den Grund, dass sich Cannabinoide ausschließlich in Fett und nicht in Wasser lösen. So erleichtert das Vermengen mit Öl die Aufnahme. CBD Öl wird in der Human- und Veterinärmedizin eingesetzt. Im Haustierbereich werden Öle und Leckerli mit dem Wirkstoff CBD verkauft. Dabei sollte man genau hinsehen – denn Hanföl ist kein CBD Öl.

Die Forschung zur Wirkung von CBD Öl steckt noch in den Kinderschuhen, doch erste Studien weisen auf breite Einsatzmöglichkeiten hin. Aktuelle Forschungen legen hochgradig schmerzlindernde sowie antientzündliche Effekte nahe. Darüber hinaus hat es immunsupprimierende, antioxidative sowie neuroprotektive Eigenschaften und wirkt krampflösend. Hinreichend wissenschaftlich belegt ist bereits, dass CBD Öl dazu beitragen kann, die Häufigkeit und Schwere von epileptischen Anfällen zu verringern.

Was ist der Unterschied zwischen CBD Öl und Hanföl für Hunde?

Sowohl CBD- als auch Hanföl werden aus der Hanfpflanze gewonnen, jedoch aus unterschiedlichen Teilen. Der Wirkstoff CBD wird aus den Blüten und Blättern der weiblichen Hanfpflanze und Hanföl aus Hanfsamen gewonnen. In den Samen der Hanfpflanze finden sich nur Spuren von Cannabinoiden. Hanföl wird mit seinem nussigen Geschmack hauptsächlich in der Küche eingesetzt. Ein großes Plus ist sein gutes Verhältnis zwischen Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren. Deswegen landet Hanföl auch häufig als wertvoller Fettsäurelieferant im Napf von gebarften Hunden.

Wie wirkt CBD Öl beim Hund?

CBD wirkt zum einen auf die Cannabinoidrezeptoren im gesamten Körper deines Hundes. Diese sind unter anderem für Aufgaben im Schmerz- und Entzündungsgeschehen als Komponenten des sogenannten Endocannabinoidsystems (ECS) verantwortlich. Das ECS steuert aber auch andere Stoffwechselprozesse, die Auswirkungen auf die Stressbewältigung und Schlafregulation haben. CBD hat eine regulierende Wirkung im Organismus.
Die Anzahl und Verteilung der Cannabinoidrezeptoren hängt vom Alter des Hundes und seiner Individualität ab. Und bei jedem Individuum können unterschiedliche Konzentrationen von CBD unterschiedliche Wirkungen zeigen. Daher ist jede Therapie individuell zu betrachten und sollte in Abstimmung mit einem fachkundigen Tierarzt erfolgen.

Zu den therapeutischen Einsatzmöglichkeiten von CBD wurden in den letzten Jahren immer mehr Studien durchgeführt – sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin. Es gibt Hinweise darauf, dass CBD antientzündlich wirkt und das Immunsystem unterstützen kann. Außerdem gibt es Anzeichen für angstlösende, entspannende und antipsychotische Eigenschaften.

Bei welchen Beschwerden wird CBD Öl beim Hund verwendet?

CBD Öl kann insbesondere bei älteren Hunden sehr sinnvoll sein und kommt bei Hunden hauptsächlich bei Beschwerden in einem der folgenden Bereiche zum Einsatz:

  • Chronische entzündliche Gelenkerkrankungen mit Knorpelverschleiß, wie zum Beispiel Arthrose, Arthritis oder andere Gelenkerkrankungen mit chronischen Schmerzen im Bewegungsapparat
  • Muskelverspannungen
  • Epilepsie
  • Stress, Angst oder Nervosität (z.B. Trennungsangst, Autofahren, Silvester)
  • Unruhe und Hyperaktivität
  • Schlafstörungen
  • Störungen im Fressverhalten
  • Verdauungsbeschwerden
  • Hauterkrankungen und Fellprobleme
  • Immunschwäche

Viele positive Erfahrungsberichte gibt es in der Behandlung mit CBD Öl bei Hunden mit Arthrose. So belegt auch eine Studie der veterinärmedizinischen Fakultät der US-amerikanischen Cornell University, dass über 80 Prozent der an Arthrose leidenden Hunde der Studiengruppe nach der Gabe von CBD Öl ein besseres Bewegungsausmaß und einen deutlichen Schmerzrückgang zeigten.

In einer weiteren Studie derselben Universität zeigten 83 Prozent der Hunde, die einen Kauartikel mit CBD Öl erhielten, bevor sie einer stressauslösenden Situation ausgesetzt wurden, deutlich niedrigere Stresslevel und verminderte Angstreaktionen. Bei der Anwendung von CBD Öl zur Stressreduktion ist allerdings anzumerken, dass CBD Öl zwar als Trainingsunterstützung gut helfen kann, aber dass es das Ziel sein muss, andere Stressbewältigungsstrategien zu finden oder die Stresssituation für den Hund zu vermeiden.

Wissenschaftlich belegt ist bisher letztlich nur eine Schmerzlinderung bei Osteoarthrose. Bei allen anderen Einsatzzwecken wird hingegen durch positive Fallbeispiele eine Wirksamkeit von CBD vermutet.

Weitere Studien werden derzeit durchgeführt, um die Möglichkeit des Einsatzes von CBD Öl in der Krebstherapie von Hunden zu erforschen und auch im Hinblick auf den möglichen Einsatz bei Hauterkrankungen wird aktuell geforscht. Wenn du dich fragst, ob CBD Öl auch deinen Hund bei seinen gesundheitlichen Problemen unterstützen kann, steht dir unser Team von Dr. Fressnapf gern per Video-Chat mit Rat und Tat zur Seite.

Wie wende ich CBD Öl beim Hund an?

CBD Öl wird in aller Regel im Fläschchen mit Pipette angeboten. Mit der Pipette kannst du deinem Hund die CBD Tropfen gemäß Dosierungsanweisung einfach direkt ins Maul geben. Anschließend sollte dein Hund allerdings für ca. 30 Minuten nichts fressen oder trinken. Hat dein Hund Probleme mit der Einnahme, kannst du auch auf Kauartikel oder Leckerli mit CBD ausweichen. Achte aber auch hier genau auf die Dosierung. Da die Bioverfügbarkeit über die Magenschleimhaut reduziert ist, gestaltet sich eine genaue Dosierung bei Snacks mit CBD allerdings schwierig.

Ist CBD Öl für Hunde sicher?

Bevor du deinem Hund CBD Öl gibst, musst du in jedem Fall tierärztlichen Rat einholen. Zwar hat die WHO (World Health Organisation) im Mai 2018 CBD als unbedenklich eingestuft, doch diese Einstufung erfolgte aufgrund der Studienlage beim Menschen. Die Studienlage im veterinärmedizinischen Bereich ist zwar vielversprechend, aber noch nicht ausreichend.

Auch die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die dein Hund einnimmt, musst du tierärztlich abklären lassen. CBD Öl ist in Deutschland frei verkäuflich, solange es einen THC-Wert von 0,2 Prozent nicht überschreitet – sonst fällt es unter das Betäubungsmittelgesetz. Eine bereits bekannte Nebenwirkung von CBD ist, dass es sich auf die Leberenzyme auswirken kann. Weitere bekannte Nebenwirkungen bei Hunden sind ein vermehrter Appetit und die – häufig, aber nicht immer angestrebte – stark beruhigende Wirkung.

Dosierung: Wie viele Tropfen CBD Öl für Hunde?

Die Dosierung der CBD Tropfen hängt von der Größe, dem Körpergewicht und der erwünschten Wirkung ab. Sie wird in Milligramm pro Kilo Körpergewicht berechnet. Die richtige Dosierung solltest du den Profis überlassen: Stimme die Dosis und die Einnahmeintervalle tierärztlich ab. Da CBD Öl gerade einen regelrechten Boom erlebt findest du im Internet viele Dosierungsvorschläge, Daumenregeln und sogar Dosierungsrechner für CBD Öl für Hunde. Diese Dosierungsvorschläge berücksichtigen aber weder die individuelle Disposition deines Hundes oder seine Krankheitsgeschichte noch die unterschiedlichen Produkte und ihre Zusammensetzung. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können durch Dosierungsrechner nicht erfasst werden.

Wie lange dauert es bis CBD Öl beim Hund wirkt?

Wie schnell die Wirkung des CBD Öls eintritt und wie lange sie anhält, ist abhängig von der Dosierung, sowie von Körpergewicht und Größe. Dazu kommen noch weitere Faktoren, die die Wirkdauer und Geschwindigkeit beeinflussen können, beispielsweise wie viel Nahrung dein Hund zuvor aufgenommen hat oder ob er vorher aktiv war. Meist entfaltet CBD Öl seine Wirkung nach 1-2 Stunden und diese hält bis zu 60 Stunden an.

Worauf muss ich beim Kauf von CBD Öl für Hunde achten?

Am besten lässt du dir in deiner Tierarztpraxis ein CBD Öl für deinen Hund empfehlen und stimmst bei der Gelegenheit auch gleich die richtige Dosierung und die Einnahmeintervalle ab. Du solltest dich bei CBD Öl weder auf Testsieger noch auf Erfahrungsberichte verlassen. Der Medienrummel um CBD Produkte hat leider auch viele unseriöse Anbieter auf den Plan gerufen, die mit nicht haltbaren Heilsversprechungen aufwarten und häufig qualitativ minderwertige Produkte anbieten. Skeptisch solltest du zum Beispiel werden, wenn Gesundheitsversprechen gemacht werden. Diese sind werblich für nicht-Arzneimittel nicht erlaubt.

So erkennst du ein gutes CBD Öl für Hunde:

  • Es handelt sich um ein von Tierärzten empfohlenes Produkt.
  • Es handelt sich um ein CBD-Vollextraktöl.
  • Der verwendete Hanf hat Bioqualität.
  • Die Inhaltsstoffe werden komplett aufgelistet.
  • Das CBD Öl ist THC-frei oder hat einen THC-Wert von unter 0,2 Prozent.
  • Es wurde von einem unabhängigen Labor analysiert und die Analyseergebnisse sind frei zugänglich.
  • Es liegen keine Verunreinigungen, zum Beispiel durch Schwermetalle, vor.
  • Als Lösungsmittel wurde überkritisches Kohlendioxyd eingesetzt, das eine besonders schonende Extraktion ermöglicht.
  • Es werden keine Gesundheitsversprechen auf der Verpackung gemacht („heilt Arthrose“ oder „für einen gesunden Hund“).

Achtest du auf eine gute Qualität und befolgst die Dosierungsanweisungen, kann CBD Öl deinen Hund sowohl bei psychischen als auch physischen Problemen gut unterstützen. Gerade für Seniorhunde oder Hunde, die Schmerzmedikamente nicht gut vertragen, kann CBD Öl Linderung bringen und eine effektive Therapieunterstützung sein.

Vorsicht bei CBD Öl für Katzen: Hier muss der THC Wert bei 0% liegen! Außerdem dürfen keine Terpenen enthalten sein.

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