Hotspot beim Hund – Ursachen, Symptome und Behandlung
13.01.2025 - Lesedauer: 6 Minuten
Kratzen, Knabbern und Lecken gehört zur täglichen Fellpflege bei Hunden und ist völlig normal. Nur so kann dein Vierbeiner lose Haare, Staub und abgestorbene Hautpartikel aus dem Fell entfernen. Doch aufgepasst: Passieren diese Verhaltensweisen häufig, kann das auf einen Hotspot beim Hund hindeuten. Die Hauterkrankung bei Hunden kann unbehandelt zu schmerzhaften Entzündungen oder Blutvergiftungen führen. In diesem Ratgeber erfährst du, was die Ursachen und Symptome von Hotspots bei Hunden sind und wie die Erkrankung sich behandeln lässt.
- Kurz erklärt: Was ist ein Hotspot beim Hund?
- Was sind die Ursachen für Hotspots bei Hunden?
- Symptome: Woran erkenne ich einen Hotspot bei meinem Hund?
- Behandlung: Was tun bei einem Hotspot beim Hund?
- Vorsorge: Was hilft gegen einen Hotspot beim Hund?
- Fazit: Hotspot bei Hunden ungefährlich bei frühzeitiger Behandlung
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Hotspot ist eine häufige Hautentzündung, die vor allem bei langhaarigen Rassen mit dichtem Fell auftritt, aber grundsätzlich jeden Hund betreffen kann.
- Juckende, rote Hautstellen sind typische Symptome, im fortgeschrittenen Stadium können außerdem nässende, übelriechende Wunden entstehen.
- Ursachen für die Erkrankung beim Hund sind unter anderem kleine Verletzungen, Parasitenbefall, Pilzinfektionen, Futterunverträglichkeiten und Magen-Darm-Probleme.
- Frühzeitig behandelt ist ein Hotspot bei Hunden ungefährlich, bleibt die Wunde unentdeckt können jedoch tiefe Hautentzündungen oder im schlimmsten Fall Blutvergiftungen die Folge sein.
Kurz erklärt: Was ist ein Hotspot beim Hund?
Hotspot bedeutet übersetzt aus dem Englischen „heißer Punkt“ und beschreibt eine Hautentzündung bei Hunden, medizinisch auch pyotraumatische Dermatitis genannt. Die Erkrankung betrifft meist Bereiche am Rücken, Beine, Hals und Ohren und kann für deinen Vierbeiner sehr unangenehm sein und sich innerhalb kürzester Zeit zu einer schmerzhaften Entzündung entwickeln.
Ein oberflächlicher Hotspot zeigt sich anfangs meist harmlos durch rote juckende Stellen, die durch verschiedene Ursachen wie Insektenstiche oder Allergien entstehen. In fortgeschrittenem Stadium bilden sich typischerweise nässende Wunden, die unangenehm riechen können – auch tiefer Hotspot genannt. Ein ungewohnt häufiges Kratzen und Lecken des Fells können erste Symptome sein.
Bei frühzeitiger Behandlung ist die Erkrankung nicht gefährlich und bereits nach wenigen Wochen kann sich die entzündete Haut wieder vollständig erholen und abheilen. Bleibt sie jedoch für längere Zeit unentdeckt, können durch das ständige Kratzen und Lecken des Fells tiefgehende Hautentzündungen oder Blutvergiftungen die Folge sein.
Langhaarige Hunde sind besonders anfällig, dazu gehören beispielsweise Berner Sennenhunde, Bernhardiner, Collies oder Golden Retriever. Das dichte Fell verklebt schneller als bei kurzhaarigen Hunden, zudem gelangt wenig bis keine Luft an die entzündete Haut. Grundsätzlich kann die Erkrankung der Haut aber bei jeder Rasse auftreten, sodass du das Fell deines Hundes regelmäßig auf rote, entzündete Wunden überprüfen solltest.
Ist ein Hotspot ansteckend?
Grundsätzlich ist ein Hotspot beim Hund nicht ansteckend. In Kombination mit einer Pilzinfektion kann es jedoch auf den Menschen oder andere Tiere übertragbar sein. In jedem Fall solltest du eine Tierarztpraxis aufsuchen und die Hautentzündung abklären lassen.
Was sind die Ursachen für Hotspots bei Hunden?
Hautentzündungen bei Hunden entstehen schnell durch harmlose Auslöser. Zu den Ursachen gehören unter anderem unentdeckte, kleine Hautverletzungen, Ohrenentzündungen, Zecken– und Flohbisse oder Pilzinfektionen. Auch eine mangelnde Fellpflege, Probleme mit den Analdrüsen und Stress oder Langeweile können zu Juckreiz und zu einem vermehrten Lecken und Kratzen des Fells bei deinem Vierbeiner führen.
Die häufigste Ursache für Hotspots ist die sogenannte Flohspeichelallergie. Hotspots sind dann besonders im Lenden-, Leisten – und Schwanzbereich zu sehen. Bestandteile des Flohspeichels können zu einer Überreaktion des Immunsystems führen, wodurch der Hund durch anhaltendes Kratzen versucht dem starken Juckreiz entgegenzuwirken. Seltener sind Hotspots ein Symptom einer Futterunverträglichkeiten oder Umweltallergenallergien.
Zu den typischen Ursachen für Hotspots bei Hunden gehören:
- unbehandelte Hautverletzungen
- Parasitenbefall und Insektenstiche (z. B. Flöhe, Zecken, Milben)
- Pilzinfektionen
- mangelnde Fellpflege (z. B. Verfilzungen)
- Futterunverträglichkeiten und Allergien
- Magen- und Darmerkrankungen (z. B. durch falsche Ernährung, Medikamente)
- Hauterkrankungen (z. B. Ohrenentzündungen)
- Stress und Langeweile
- Probleme der Analdrüsen
Ein Hotspot bei Hunden im Sommer tritt zudem häufiger auf als in den Wintermonaten, da hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit die Bildung von Hautekzemen begünstigen.
Symptome: Woran erkenne ich einen Hotspot bei meinem Hund?
Vorweg: Die genannten Verhaltensweisen deuten nicht automatisch auf einen Hotspot beim Hund hin, sondern dienen der allgemeinen Fellpflege. Das ist völlig normal und dein Vierbeiner versucht so alte Hautschuppen, Schmutz und Staub aus dem Fell zu lösen. Du solltest also nicht direkt in Panik verfallen, aber Obacht geben!
Grund zur Sorge besteht nämlich, wenn du rote, kreisrunde Stellen auf der Haut entdeckst oder dein Hund sich ungewohnt häufig am Fell knabbert. Nachdem es einen primären Auslöser für die Hotspots gab, wie Flöhe oder Stress, können sich zusätzlich Bakterien ansiedeln.
Typische Symptome für einen Hotspot bei Hunden sind:
- vermehrtes Kratzen, Belecken und Knabbern des Fells ausgelöst durch starken Juckreiz oder Schmerzen
- plötzlich auftretende kreisrunde, gerötete Hautstellen im Anfangsstadium sowie heiße, nässende und unangenehm riechende Wunden bei Fortschreiten der Erkrankung
- ein verklebtes Fell oder Haarausfall im Bereich der Hautentzündung
- Verhaltensänderungen wie Futterverweigerung und Abgeschlagenheit oder Fieber bei schwerwiegendem Hotspot
Je nachdem, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist, können die Symptome zunehmen und sich verschlimmern. Der Hotspot vergrößert und entzündet sich und wird durch erneutes Aufkratzen zu einer tiefen, hochentzündlichen Wunde. Findet keine frühzeitige Behandlung statt, kann sich die Entzündung auf das umliegende Gewebe ausbreiten und im schlimmsten Fall eine lebensbedrohliche Blutvergiftung bei deinem Hund auslösen.
Solltest du ein oder mehrere dieser Symptome bei deinem Vierbeiner erkennen oder ein untypisches Verhalten beobachten, solltest du tierärztlichen Rat hinzuziehen. Bei frühzeitiger Behandlung kann die Heilung schon binnen weniger Wochen erfolgen.
Das Fatale der Erkrankung
Bei Hunden mit langem, dichtem Fell ist ein Hotspot anfangs nicht leicht sichtbar. Ohne Behandlung kann sich die Hautentzündung verschlimmern und der oberflächige Hotspot wird zu einem tiefen Hotspot mit eitriger Wunde. Spätestens jetzt ist ein dringender Besuch in der Tierarztpraxis erforderlich.
Behandlung: Was tun bei einem Hotspot beim Hund?
Bei Verdacht auf einen Hotspot solltest du mit deinem Hund unverzüglich eine Tierarztpraxis aufsuchen. Ein Hotspot kann dort anhand der Krankengeschichte und des klinischen Erscheinungsbildes diagnostiziert werden. Schwieriger gestaltet sich hingegen die Suche nach der genauen Ursache der Erkrankung.
Mittels eines sogenannten “Abklatschpräparats” (Sekret beziehungsweise Zellen vom Hotspot auf einem Objektträger) können Zellen aus der betroffenen Stelle unter dem Mikroskop untersucht werden.
Die Behandlung eines Hotspots beim Hund richtet sich nach der Schwere der Erkrankung. Im Anfangsstadium kommen meist entzündungshemmende Salben und Medikamente zum Einsatz. Damit kein Schmutz in die offene Wunde gelangt, sind Schutzmaßnahmen erforderlich. Halskrausen, Socken oder Bodys sind ideal, auch damit dein Vierbeiner nicht weiter an die betroffene Stelle kommt.
Vorsorge: Was hilft gegen einen Hotspot beim Hund?
Ein Hotspot ist unangenehm und häufig schmerzhaft für Hunde. Daher ist gute Vorsorge umso wichtiger. Mit den nachfolgenden Maßnahmen kannst du einem Hotspot bei deinem Vierbeiner vorbeugen:
Richtige Fellpflege
Eine regelmäßige und gründliche Pflege des Fells ist wichtig für die Hautgesundheit von Hunden. Hast du einen langhaarigen Vierbeiner als Haustier, solltest du besonderes Augenmerk darauflegen.
Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung für deinen Vierbeiner unterstützt die Darmflora und das Magen-Darm-System. Die Bereitstellung eines bedarfsdeckenden Alleinfuttermittels mit wichtigen Nährstoffen kann zudem vor anderen Erkrankungen und Übergewicht vorbeugen.
Regelmäßige Kontrolluntersuchung
Ein Parasitenbefall kann einen Hotspot bei Hunden sowie andere Erkrankungen auslösen, die auch für den Menschen gefährlich werden können. Regelmäßige Fellkontrollen und Untersuchungen in einer Tierarztpraxis bieten optimalen Schutz.
Stress vermeiden
Stress ist eine häufige Ursache für Hotspots bei Hunden. Versuche deinen Vierbeiner vor Stresssituationen zu bewahren. Zusätzlich bieten ausreichend Rückzugsorte deinem Hund die erforderliche Ruhe und Entspannung.
Ausreichend Bewegung
Ein Hotspot bei Hunden entsteht auch durch Langeweile. Neben regelmäßigen Spaziergängen sind Intelligenz- und Suchspiele ideale Beschäftigungsmaßnahmen, die deinen Vierbeiner körperlich und mental fordern.
Mit diesen vorbeugenden Maßnahmen kannst du das Risiko bei deinem Hund reduzieren – auch wenn sich die häufige Hauterkrankung nicht vollständig verhindern lässt.
Fazit: Hotspot bei Hunden ungefährlich bei frühzeitiger Behandlung
Der Hotspot ist eine häufige Hauterkrankung bei Hunden, die durch Verletzungen, Insektenstiche, mangelnde Fellpflege, Allergien oder Magen-Darm-Problemen entstehen kann. Hotspots sind meist unangenehm und schmerzhaft für das Tier – unbehandelt kann die oberflächige Hautentzündung zu einer tiefen Entzündung voranschreiten. Solltest du typische Symptome eines Hotspots wie rote, juckende oder nässende Hautstellen bei deinem Vierbeiner beobachten, ist ein Besuch beim Tierarzt erforderlich. Nur mit einer sicheren Diagnose sind eine frühzeitige Behandlung und langfristige Bekämpfung der Ursache des Hotspots möglich. Mit verschiedenen Maßnahmen kannst du einen Hotspot vorbeugen und das Wohl deines Vierbeiners unterstützen.