Hüftdysplasie beim Hund: Fehlstellung rechtzeitig erkennen und behandeln
12.11.2024 - Lesedauer: 12 Minuten
Schmerzen und zunehmende Unbeweglichkeit können auf eine Hüftdysplasie (HD) beim Hund hinweisen, die häufig mit einer Arthrose einhergeht. In Deutschland leiden schätzungsweise eine Viertelmillion Hunde daran, wobei bestimmte Rassen besonders betroffen sind. Hier erfährst du alles, was du über Hüftgelenksdysplasie beim Hund wissen solltest.
- Was ist Hüftdysplasie beim Hund?
- Wie entsteht Hüftgelenksdysplasie beim Hund?
- Welche Hunde sind von Hüftgelenksdysplasie besonders betroffen?
- Kann ein Hund mit Hüftdysplasie leben?
- Wie alt werden Hunde mit Hüftdysplasie?
- Wie macht sich Hüftdysplasie beim Hund bemerkbar?
- Wie bewegt sich ein Hund mit Hüftdysplasie?
- Wie wird Hüftgelenksdysplasie beim Hund diagnostiziert?
- Wie behandelt man Hüftdysplasie beim Hund?
- Was wird bei einer Hüftdysplasie-OP beim Hund gemacht?
- Was kostet eine Hüftdysplasie-OP beim Hund?
- Kann man Hüftdysplasie beim Hund mit Ernährung vorbeugen oder lindern?
- Wie kann ich Hunde mit Hüftgelenksdysplasie noch unterstützen?
- Fazit: Die genetisch bedingte Fehlstellung mit Medikamenten und Physiotherapie lindern
Das Wichtigste in Kürze
- Hüftdysplasie beim Hund ist eine der häufigsten Erbkrankheiten und kann jeden Hund betreffen – bestimmte Rassen besonders. Außerdem kann sie nach mechanischen Einflüssen durch oder bei der Geburt entstehen.
- Die Fehlstellung der Hüfte führt zu Arthrose und Problemen im Alltag. Zu den Symptomen gehören Schmerzen und Bewegungsprobleme – bis zur Lahmheit.
- Hüftgelenksdysplasie beim Hund wird mit Medikamenten und Physiotherapie behandelt. Hilft diese konservative Therapie nicht, kann eine Operation erforderlich sein.
- Mit der richtigen Ernährung, gezielter Bewegung und deiner Unterstützung kann dein Hund trotzdem ein glückliches Leben haben.
Was ist Hüftdysplasie beim Hund?
Die Hüftdysplasie beim Hund wird Hüftgelenksdysplasie oder HD genannt. Der Begriff Dysplasie stammt aus dem Griechischen. „Dys“ bedeutet „schlecht“ und „plasia“ steht für „Form“. Es handelt sich dabei um eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks. Dieses ist normalerweise so aufgebaut, dass der Oberschenkelkopf genau in die Hüftpfanne passt. Er sitzt wie eine Kugel im Hüftgelenk. Dadurch lassen sich die Hinterbeine in alle Richtungen bewegen.
Liegt eine Hüftdysplasie beim Hund vor, passen die Hüftpfanne und der Oberschenkelkopf nicht zusammen. Sie sind nicht optimal aufeinander abgestimmt und können nicht richtig ineinandergreifen. Das kann Schmerzen verursachen und die Beweglichkeit beeinträchtigen – bis zur Lahmheit.
Gut zu wissen: Bei wem kommt die Hüftdysplasie vor?
Hüftdysplasie kann auch beim Menschen und bei anderen Tieren vorkommen. Dazu gehören unter anderem Pferde, Katzen, Kaninchen und Hühner.
Bei der Hüftgelenksdysplasie beim Vierbeiner sind hauptsächlich zwei Veränderungen festzustellen. Eine ist die Subluxation beziehungsweise unvollständige Ausrenkung des Hüftgelenks. Dazu kommt es, weil das Oberschenkelkopfband instabil ist. Dieses hat die Aufgabe, den Kopf im Gelenk straff mit der Pfanne zu verbinden. Ist das Band nicht stabil genug, kann sich der Oberschenkelkopf in oder aus der Gelenkpfanne bewegen. Durch die stetige Reizung vermehrt sich die Gelenkflüssigkeit. Der Knorpel wird stark abgenutzt und kann Verletzungen erleiden – genau wie der Knochen darunter.
Die andere Veränderung ist eine defekte Bildung der Gelenkpfanne. Der Beckenknochenteil, der die Pfanne bildet, ist bei Hunden mit Hüftdysplasie nicht ideal entwickelt. Er wird während des Wachstums immer flacher, bis er den Oberschenkelkopf nicht mehr richtig halten kann. Infolge der Fehlbelastung wird das Gelenk gereizt. Es besteht die Gefahr von Entzündungen und Arthrosen. Die anderen Knochenanteile versuchen, dem Hüftgelenk mithilfe von Zubildungen mehr Stabilität zu verleihen. Das kann zu Schmerzen und Bewegungsproblemen führen.
Wie entsteht Hüftgelenksdysplasie beim Hund?
Laut Wissenschaftlern ist Hüftdysplasie beim Hund eine genetisch bedingte Erkrankung – also erblich. Das Erbgut enthält die Anlagen zur Ausbildung der dysplastischen Hüfte. Der Erbgang ist kompliziert. Demnach leidet nicht jeder Hund mit den entsprechenden Erbanlagen selbst an der Krankheit, kann sie aber an seine Nachkommen vererben. Wie stark die Hüftgelenksdysplasie beim Hund ausgeprägt ist und welche Probleme er bekommt, variiert und hängt von vielen Faktoren ab.
Welche Hunde sind von Hüftgelenksdysplasie besonders betroffen?
Die Erkrankung kann jeden Hund treffen. Einige Rassen haben eine höhere Prädisposition und sind anfälliger. Mehrere Studien haben gezeigt, dass insbesondere folgende Hunderassen betroffen sind:
- Deutscher Schäferhund
- Berner Sennenhund
- Rottweiler
- Golden Retriever
- Labrador Retriever
- Boxer
- Bernhardiner
Größere Rassen bekommen die Krankheit häufiger, aber auch kleine Tiere können darunter leiden. Es gibt diverse Faktoren, die Hüftdysplasie beim Hund begünstigen. Hierzu gehören neben der Gestalt des Hundes auch sehr schnelles Wachstum und eine fehlerhafte Mineralstoffversorgung. Ferner spielt es eine Rolle, ob der Vierbeiner feingliedrig oder massiv gebaut ist. Übergewicht wirkt sich ungünstig aus.
Neben der Vererbung gibt es weitere Ursachen, die zu einer Hüftgelenk-Dysplasie beim Hund führen können. Große Hunderassen, die im Wachstum mit sehr energiereichem Futter und Vitamin C-, Vitamin D- oder Kalzium-Zusätzen gefüttert werden, bilden eine stärkere und schwerere Form der Hüftgelenk-Dysplasie aus. Ebenso fördert eine zu starke Belastung bei noch sehr jungen Hunden die HD.
Kann ein Hund mit Hüftdysplasie leben?
Hüftgelenksdysplasie: Hunde können zwar nicht vollständig geheilt werden, aber dennoch ein angenehmes Leben haben. Je nach Schwere der Erkrankung kann die Lebensqualität beeinträchtigt sein. Das ist der Fall, wenn die Beweglichkeit eingeschränkt ist und Schmerzen auftreten. Der Krankheitsverlauf ist durch eine artgerechte Haltung und die richtige Ernährung beeinflussbar. Wenn dein Hund ansonsten gesund ist und ein intaktes Verdauungssystem hat, kann er mit Hüftdysplasie gut leben.
Wie alt werden Hunde mit Hüftdysplasie?
Die Lebenserwartung bei Hüftdysplasie beim Haustier kann grundsätzlich genauso hoch sein wie ohne die Erkrankung. Es kann jedoch im schlimmsten Fall erforderlich sein, bei extremen Schmerzen und Lahmheit durch die Hüftdysplasie den Vierbeiner einschläfern zu lassen. Der Tierarzt wird euch sagen, wann ihr darüber nachdenken solltet.
Wie macht sich Hüftdysplasie beim Hund bemerkbar?
Symptome sind vielfältig und hängen davon ab, ob das Tier in der akuten oder chronischen Phase ist. Der akute Teil der Erkrankung geht bei jungen Hunden mit der Wachstumsphase einher – im Alter von fünf bis acht Monaten. In den ersten Lebensmonaten sind häufig keine Symptome zu sehen. Wenn die akute Phase beginnt, kannst du an den folgenden Punkten die Hüftdysplasie beim Hund erkennen:
- Schmerzen
- das Aufstehen ist schwierig
- die Bewegungen sind eingeschränkt
- der Hund hat einen geringen Bewegungsdrang
Mit acht bis elf Monaten haben viele Vierbeiner zunächst keine Schmerzen mehr, weil die Risse verheilt sind. In der chronischen Phase können bei erwachsenen Hunden ab einem Alter von eineinhalb Jahren wieder Schmerzen auftreten, die durch die Sekundärarthrose verursacht werden. Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündung der Gelenkschleimhaut, was zur Folge hat, dass sich der Knorpel abbaut. Aufgrund der Hüftgelenkfehlstellung bildet sich das Knorpelgewebe zurück. Die freigelegten Knochen schaben übereinander und die zahlreichen Nerven im Knochen reagieren darauf. Der Hund kann starke Schmerzen haben und unter Lahmheit leiden. Bei Kälte und Nässe können sich die Beschwerden verschlimmern. Darüber hinaus treten in der chronischen Phase bei erwachsenen Hunden mit Hüftdysplasie folgende Symptome auf:
- zunehmende Schmerzen
- keine Lust zum Laufen
- häufiges Hinsetzen
- Probleme beim Aufstehen
- Knirschen oder Knacken bei Gelenkbewegungen
- X-Beine
- nach innen gedrehte Fersen
- Unbeweglichkeit in den Hinterbeinen
- abnehmende Muskulatur durch Schonhaltung
- im schlimmsten Fall Lahmheit
- gebeugte Schonhaltung der gesamten Hinterhand
Wenn du diese Symptome bei deinem geliebten Vierbeiner erkennst, solltest du sicherheitshalber mit ihm zum Tierarzt gehen. Je schneller die Erkrankung erkannt wird, desto schneller kann sie behandelt werden. Dann stehen die Chancen gut, dass dein Hund sein Leben trotzdem genießen kann.
Wie bewegt sich ein Hund mit Hüftdysplasie?
Du vermutest Hüftdysplasie beim Hund? Das Gangbild kann deinen Verdacht bestärken, wenn du genau hinschaust. In der akuten Phase sieht der Gang breitbeinig aus und erinnert an das Watscheln einer Ente. Falls sich dein Haustier bereits in der chronischen Phase befindet, möchte er seine Hüfte und seine Hinterbeine besonders schonen. Deshalb sieht der Galopp aus wie das Hoppeln eines Hasen.
Wie wird Hüftgelenksdysplasie beim Hund diagnostiziert?
Oft kann ein Tierarzt Hüftdysplasie schon am Gang des Hundes erkennen. Er macht dann eine umfassende Untersuchung, bei der er den Hund zunächst abtastet. Mit speziellen Techniken wird das Hüftgelenk gedehnt, um die Beweglichkeit zu überprüfen. Üblicherweise wird anschließend ein Röntgenbild gemacht, auf dem die Fehlentwicklung der Hüfte zu sehen ist. Es wird geschaut, wie ausgeprägt die Hüftdysplasie beim Hund ist und wie weit die damit einhergehende Arthrose bereits fortgeschritten ist. Das kann erst bei einem erwachsenen Tier festgestellt werden, wenn das Hüftgelenk fertig ausgebildet ist.
Zu beachten: Bandscheibenvorfall ausschließen
Bei der Diagnose muss ausgeschlossen werden, dass die Bewegungsprobleme nicht von einem Bandscheibenvorfall kommen.
Wie behandelt man Hüftdysplasie beim Hund?
Therapien sind vielfältig und sollten individuell auf dein Tier abgestimmt werden. So kann es bestens unterstützt und betreut werden. Meistens besteht die Behandlung bei Hüftdysplasie beim Hund aus der Kombination von Medikamenten und Physiotherapie.
Als Medikamente können schmerz- und entzündungshemmende Mittel zum Einsatz kommen. Im Rahmen der Physiotherapie wird ein Bewegungsprogramm entwickelt, das genau auf deinen Hund und den Fortschritt der Krankheit abgestimmt ist. Zudem sollen Übungen Muskelaufbau fördern und die Schmerzen lindern. Ein weiteres Ziel ist eine Belastungs- und Gewichtsanpassung, damit der Hund möglichst beschwerdefrei leben kann. Ergänzend sollte über Futtermittelzusätze nachgedacht werden.
Dieser konservative Therapieansatz ist oft so erfolgreich, dass bei einem geringeren Grad an Beeinträchtigung ein chirurgischer Eingriff nicht nötig ist. In anderen Fällen kann auf diese Weise eine Operation für einen längeren Zeitraum hinausgezögert werden. Das solltest du allerdings immer mit dem Tierarzt besprechen und schauen, ob solch ein Ansatz sinnvoll ist. Denn das Hinauszögern bringt ebenfalls Nachteile und Risiken mit sich. Wenn sich eine Hüft-OP bei deinem Hund nicht vermeiden lässt, solltest du dich von deinem Tierarzt ausführlich beraten lassen und vielleicht auch eine zweite Meinung einholen.
Was wird bei einer Hüftdysplasie-OP beim Hund gemacht?
Für junge Hunde bis zu fünf Monaten gibt es folgende Methode: Das Beckenwachstum auf der Bauchseite wird gestoppt. Wenn die anderen Körperteile weiterwachsen, entsteht eine bessere Überdachung des Oberschenkelkopfes.
Bei erwachsenen Hunden mit Hüftdysplasie kann eine Umstellung der Hüftgelenkpfanne vorgenommen werden, damit der Oberschenkelkopf besser abgestützt wird. So soll mehr Stabilität geschaffen werden und das Ausrenken verhindert werden. Bei einer anderen OP-Variante werden Nervenenden zerstört, um das Schmerzempfinden zu verringern.
Alternativ besteht die Möglichkeit, ein künstliches Hüftgelenk einzusetzen. Dabei werden der Gelenkkopf und die Gelenkpfanne durch Implantate ersetzt. Sie bestehen zum Beispiel aus Titan und Spezialkunststoff. Diese Operation und die Nachwirkungen sind für den Hund langwierig. Die Kosten sollten nicht unterschätzt werden. Aber eine Kunsthüfte kann langfristig gesehen eine große Erleichterung für deinen an Hüftdysplasie leidenden Vierbeiner sein. Eine absolute Notlösung, wenn andere Behandlungen und Operationen nicht möglich sind, ist die Entfernung des Oberschenkelkopfes und -halses. Im Idealfall bildet sich dann von selbst eine Art „Pseudogelenk“, das durch Muskeln und Bindegewebe stabilisiert wird.
Neben der klassischen Hüft-OP beim Hund gibt es inzwischen moderne Ansätze, die in den letzten Jahren zunehmend erforscht wurden. Dazu gehört eine Laser-HD-OP, ein minimalinvasives Verfahren. Dabei kann der Hund sein eigenes Hüftgelenk behalten. Die gesamte Gelenkstruktur wird verbessert. Oft ist die Hüfte schon kurz nach der Behandlung wieder belastungsfähig.
Um die körpereigene Selbstheilung direkt im Gelenk anzuregen, gibt es die PRP-Behandlung. Es ist eine Therapie mit thrombozytenreichem Plasma und Laseraktivierung. Aus dem Hundeblut werden mithilfe einer Spezial-Zentrifuge Blutzellen gewonnen. Diese werden in das Hüftgelenk injiziert und mit einem Laser aktiviert. Das Ziel ist, schwache Strukturen zu regenerieren und die Neubildung von dynamischen Zellen anzuregen. Das Gelenk soll flexibler werden. Sinnvoll sind ein ergänzendes Bewegungstraining und die Gabe von Vitalstoffen.
Was kostet eine Hüftdysplasie-OP beim Hund?
Die vielfältigen OP-Methoden für Hüftdysplasie beim Vierbeiner haben unterschiedlich hohe Kosten, die du im Einzelfall bei deinem Tierarzt erfragen solltest. Medikamente und Physiotherapie sind zwar zunächst günstiger, müssen allerdings über einen längeren Zeitraum bezahlt werden. Eine Operation ist ein hoher Kostenfaktor, der aber unvermeidbar sein kann und deinem Hund im Idealfall sehr hilft. Auch nach erfolgreicher OP sind zunächst Medikamente und eine längere physiotherapeutische Reha notwendig und sollten ebenso einkalkuliert werden.
Kann man Hüftdysplasie beim Hund mit Ernährung vorbeugen oder lindern?
Die richtige Ernährung kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Gemäß der Traditionellen Chinesischen Medizin wird die primäre elektrische Energie für die Hüfte vom gesunden Magen gebildet. Hunde mit Hüftdysplasie oder Hüftarthrose leiden häufig an Magenproblemen. Wenn dort Störungen vorliegen, kann das Einfluss auf die Gesundheit des ganzen Tierkörpers haben und dementsprechend auch auf die Hüfte. Eine geschädigte Darmflora kann dazu führen, dass der Magen durch entstehende Gase aufgebläht wird. Sie können über den Dickdarm weiter zum Hüftgelenk gelangen und die Bänder, die Knorpel und die Kapsel der Hüfte weich machen. Dringen die Gase in das Blut ein, wirkt sich das negativ auf die Durchblutung des Hüftgelenks aus. Daher ist eine gesunde Ernährung von großer Bedeutung. Das gilt natürlich immer und besonders dann, wenn dein Vierbeiner unter Hüftdysplasie leidet.
Es ist wichtig, das Magen-Darm-System zu sanieren und zu stärken. Das kann zum Beispiel mit hochwertigem Alleinfutter und entsprechenden Nahrungsergänzungen gelingen. Förderlich ist ein hoher Rohfaseranteil. Das fördert die Verdauung. Übersäuerung und Aufgasung werden verhindert – genau wie Energieblockaden in den Gelenken. Es gibt auch spezielle Nahrungsergänzungsmittel wie Pro- und Präbiotika, die zur Sanierung der Darmflora beitragen.
Wichtig: Achte auf das Körpergewicht deines Hundes
Neben einem intakten Verdauungssystem ist ein gesundes Körpergewicht ratsam, damit die Gelenke des Hundes nicht zusätzlich belastet werden.
Wie kann ich Hunde mit Hüftgelenksdysplasie noch unterstützen?
Achte im Alltag darauf, deinen Hund nicht zu überfordern! Die Gelenke müssen bestmöglich entlastet werden. Regelmäßige Bewegung ist sehr wichtig, aber ohne Anstrengung und große Belastungen. Gemütliche Gassi-Runden sind besser als zu lange Spaziergänge. Spielen macht deinem Hund Freude, es sollte aber mit Bedacht gemacht werden. Auf Stöckchen-, Ball- und andere Hundespiele sollte verzichtet werden, da die vielen Stopp- und Startbewegungen unangenehm sein können und den Krankheitszustand verschlimmern können. Das gilt auch für Sprünge ins und aus dem Auto. Hilfreich ist die Anschaffung einer Hunderampe, die deinem Hund einen gelenkschonenden Einstieg ermöglicht. Zum Ausruhen und Schlafen sind orthopädische Schlafplätze zu empfehlen, in denen dein Hund bequem liegen kann.
Setze dich lieber zu deinem und auf aufs Kissen und vermeide, dass er auf Bett oder Sofa klettert und wieder herunterspringt. Vermeide Treppen und nutze lieber einen Aufzug. Wenn die Größe des Hundes es zulässt, solltest du ihn lieber tragen. Auch rutschige Untergründe im Innen- und Außenbereich solltest du beachten. Laminat, Parkett oder Glatteis können für deinen Vierbeiner unter Umständen gefährlich sein. Wenn du diese Dinge beherzigst, kannst dein Hund trotz Hüftdysplasie ein schönes Leben haben.
Fazit: Die genetisch bedingte Fehlstellung mit Medikamenten und Physiotherapie lindern
Hüftdysplasie beim Hund ist eine genetisch bedingte Fehlstellung der Hüfte. Jeder Hund kann betroffen sein, bestimmte Rassen besonders. Es gibt eine akute Phase im Alter von fünf bis acht Monaten und eine chronische Phase, die ungefähr mit eineinhalb Jahren beginnt. Medikamente und Physiotherapie können Linderung verschaffen und eine OP verhindern oder hinauszögern. Eine gesunde Ernährung ist ebenso wichtig wie Bewegung ohne große Belastung. Dann kann dein Haustier trotz Hüftgelenksdysplasie glücklich sein. Viele Zuchtvereine fordern eine sogenannte HD-Freiheit für die Zucht und schreiben eine Röntgen-Untersuchung für die potenziellen Elterntiere vor, bevor der Hund zur Zucht zugelassen wird. Ebenso werden die Nachkommen untersucht, um eine erneute Anpaarung der Eltern trotz unauffälliger eigener Befunde – falls nötig – zu verhindern.