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Hund friert – richtig vor Kälte schützen

14.04.2024 - Lesedauer: 4 Minuten

Ein Hund im Hunde-Wintermantel rennt über eine verschneite Wiese

Wind und Kälte können auch deinem Hund zu schaffen machen - manche Rassen frieren schnell, andere kaum.

Lange Zeit galt: Hunde haben Fell und frieren nicht. Das stimmt nur zum Teil, denn unsere Vierbeiner haben sehr unterschiedliches Fell, das sie nicht gleichermaßen gut vor Umwelteinflüssen schützt. Viele Rassen, die inzwischen auch in Deutschland beheimatet sind, kommen ursprünglich aus Südeuropa oder anderen warmen Ländern. Sie haben selbstverständlich nicht das dicke Bernhardinerfell und frieren entsprechend schneller. Lies hier, warum dein Hund friert und was du dagegen unternehmen kannst.

Warum frieren Hunde trotz Fell?

So unterschiedlich die Hunderassen sind, so verschieden ist ihr Haarkleid. Insbesondere Hunde aus den südlichen Regionen Europas und die „Zwerge“ unter den Rassen sind nicht für jedes Wetter gleich gut ausgestattet.

Das Fell eines Hundes kann einschichtig oder mehrschichtig aufgebaut sein. Über die Schutzfunktion des Haarkleids entscheiden auch Länge und Beschaffenheit der Haare: Langes, feines Fell mit nur dünner oder keiner Unterschicht bzw. Unterhaar kann einen Hund nur bedingt lange warmhalten oder vor Nässe schützen. Ganz anders hingegen das mehrschichtige wollige Fell, wie es beispielsweise Huskys und andere nordische Rassen haben, welches gleichsam Feuchtigkeit abweist und hervorragend Wärme speichert.

Südeuropäische Rennhunde und Jagdhunde wie Whippets oder Podencos haben kurzes und sehr feines Fell ohne Unterwolle. Da es sich bei diesen Rassen zudem um Sprinter handelt, sind sie von überaus schlanker Statur und haben keine oder nur geringe Fettreserven in der obersten Hautschicht, die sie vor Kälte schützen könnten.

Es gibt grundsätzlich zwei Typen von Hunden, die zum Frieren neigen:

  • Der Hund hat kein Unterfell und/oder ein feines Haarkleid
  • und/oder der Hund hat keine schützende Fettschicht.

Ein Hund, der überaus schnell friert, kann möglicherweise unterernährt sein. Das kann durchaus passieren, wenn dein Hund einer Rasse angehört, die an sich sehr schlank ist, sodass sein Zustand nicht sofort auffällt. Informiere dich in diesem Fall bei deinem Tierarzt über das optimale Gewicht. Gerne steht dir auch unser Online-Tierarztteam von Dr. Fressnapf bei Fragen rund um die Ernährung deines Lieblings Rede und Antwort. Per Videochat machen sich die Veterinärmediziner einen Eindruck von deinem Hund und geben dir fundierte Ratschläge.

Die richtige Fellpflege kann die Qualität des Haarkleids beeinflussen. Bade deinen Hund nach Möglichkeiten nie im Winter. Das kann die schützenden Eigenschaften des Hundehaares und der Hundehaut beeinträchtigen. Er friert dann nicht nur schneller, sondern ist auch anfälliger für Krankheiten wie einer Hunde-Erkältung.

Auch Hunde mit Parasitenbefall haben häufig weniger Widerstandskräfte, möglicherweise stumpfes oder brüchiges Fell und sind schnell unterernährt. Das führt ebenso dazu, dass Hunde schneller frieren.

Wann friert dein Hund?

Genau wie bei uns Menschen ist Zittern bei Hunden ein verlässliches Anzeichen dafür, dass ihm zu kalt ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass er gestresst ist und womöglich deswegen zittert. Du kennst deinen Hund am besten und wirst schnell erkennen, was der Grund ist.

Anzeichen für das Frieren:

  • der Hund wirkt beim Gassigehen verspannt und steif
  • eine sichtbar verkrampfte Körperhaltung
  • der Hund will nur zögerlich oder gar nicht nach draußen gehen

Sollte sich dein Hund während eines Spaziergangs im Winter an schützende Stellen – beispielsweise an dein Bein – anschmiegen, so deutet das darauf hin, dass ihm kalt ist. Hat dein Hund vielleicht ständig eine Erkältung, Blasenentzündungen oder Nierenentzündungen, solltest du ihn beim Spaziergang mit einem Hundemantel schützen.

Funktionale Hundebekleidung

Gegner von Hundebekleidung argumentieren oft, dass der Hund ein Fell habe und daher keine „modischen Mäntelchen“ zum Schutz vor Kälte brauche. Eine Behauptung, die aus Unwissenheit entstanden ist, und zum Leidwesen vieler Vierbeiner immer noch von vielen Haltern befolgt wird. Aber führst du dir einmal den Temperaturwechsel vor Augen, den dein Hund aushalten muss, wenn er aus einem bis zu 25 °C warmen Zimmer in die Kälte von unter 0 °C wechselt.

Da haben Hundejacke, Hundepullover oder Wintermantel nichts mehr mit Hundemode zu tun, sondern liefern den Vierbeinern notwendigen Schutz gegen Kälte und Nässe im Winter oder in den Überganszeiten. Hunde, die sich in der kalten Jahreszeit viel und frei bewegen dürfen, können ihre Körperwärme besser regulieren. Viel Bewegung das ganze Jahr über trägt darüber hinaus zu einem starken Immunsystem deines Hundes bei.

Doch wie beschrieben ist nicht jedes Hundefell gegen Kälte und Nässe gewappnet. Für den dünnfelligen Hund im Winter sind Hundemäntel daher keinesfalls eine „Modererscheinung“.

Wichtig ist, dass der Hundemantel optimal sitzt und dein Vierbeiner nicht in seiner Bewegung und Kommunikation mit den Artgenossen behindert.

Hunde können den Wärmeverlust nur schwer ausgleichen, wenn:

  • ihr Immunsystem geschwächt ist,
  • sie krank sind (zum Beispiel Parasitenbefall),
  • sie bereits älter und gebrechlich sind,
  • sie an Arthrose, Rücken- oder anderen Gelenkproblemen leiden,
  • sie noch Welpen sind,
  • sie frisch geschoren und/oder gebadet sind, worauf du im Winter lieber verzichten solltest,
  • sie wenig Unterfell haben oder
  • sie kaum über Unterhautfettgewebe verfügen.

Optimaler Schutz vor Frost und Kälte

So bereitest du winterliche Gassirunden optimal vor und nach.

Video: "Der Hundemantel – Tipps für den Winter"

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