Lungenwürmer beim Hund – Befall erkennen und Parasiten bekämpfen
03.12.2024 - Lesedauer: 10 Minuten
Lungenwürmer beim Hund sind eine ernstzunehmende und weitverbreitete Parasiteninfektion. Sie kann zu schweren Erkrankungen der Atemwege führen und unter Umständen tödlich enden. Erfahre hier, wie du den Befall bei deinem Vierbeiner erkennst und welche Mittel gegen eine Infektion deines Hundes mit Lungenwürmern wirksam sind.
- Was sind Lungenwürmer beim Hund?
- Welche Arten von Lungenwürmern beim Hund gibt es?
- Woher kommen die Parasiten?
- Ansteckung: Sind Lungenwürmer von Hunden auf Menschen übertragbar?
- Wie erkenne ich Lungenwürmer beim Hund?
- Diagnose: Wie werden Lungenwürmern beim Hund festgestellt?
- Kann man Lungenwürmer im Kot sehen?
- Welche Wurmkur bei Lungenwürmern der Hund zur?
- Wie kann ich Lungenwürmern beim Hund vorbeugen?
- Lungenwürmer beim Hund – wie ist die Prognose?
- Fazit: Lungenwürmer beim Hund sind nicht zu unterschätzen
Das Wichtigste in Kürze:
- Lungenwürmer sind parasitisch lebende Fadenwürmer, sogenannte Nematoden, die die Luftröhre und Blutgefäße in den Bronchien besiedeln. Diese Parasiteninfektion ist bei Wildtieren weit verbreitet.
- Die Übertragung der Lungenwürmer kann durch das Fressen von Kot und Kontakt mit Schnecken erfolgen. Im Fall von Oslerus osleri und Filaroides hirthi kann die Ansteckung direkt von Hund zu Hund erfolgen. Die Inkubationszeit kann wenige Wochen bis hin zu mehreren Jahren betragen.
- Symptome einer Ansteckung mit Lungenwürmern hängen davon ab, mit welcher Parasitenart sich der Hund infiziert hat und wo in seinem Körper der Lungenwurm seine Entwicklung durchläuft. Häufig treten Erkrankungen der Atemwege auf. Aber auch Sekundärinfektionen in anderen Körperregionen machen dem Tier zu schaffen.
- Durch die Gabe von Anthelminthika erfolgt die Behandlung eines bestehenden Wurmbefalls. Wichtig hierbei ist, dass keine Langzeitwirkung besteht, stattdessen ist eine erneute Gabe eines Anthelmintikums in schweren Fällen nach vier Wochen notwendig und eine abschließende Sammelkotprobe sollte negativ ausfallen. In einigen Fällen kann es notwendig sein, dass dein Hund weitere Medikamente zur Bekämpfung der Sekundärinfektionen und Verbesserung des Allgemeinzustandes bekommt.
Was sind Lungenwürmer beim Hund?
Zu den zahlreichen Gefahren, die auf deinen Hund beim Gassigehen oder beim Toben im Garten lauern, gehören auch die sehr kleinen parasitisch lebenden Würmer. Die Larven und adulten Stadien eines Lungenwurmes aus dem Stamm der Fadenwürmer (Nematoden) nisten sich in den Atemwegen ein und es können Symptome wie vermehrtes Husten und Räuspern, Nasenausfluss und -bluten sowie Lungenschwäche und Apathie auftreten. Generell richten die Parasiten Gewebeschäden überall dort an, wo sie sich im Körper fortbewegen.
Es kann zu einer Lungenentzündung mit Eiterbildung kommen. Unbehandelt hält die Parasiteninfektion in der Regel ein Leben lang an und kann im schlimmsten Fall zum Tod des Vierbeiners führen. Die Bezeichnung Lungenwürmer ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Nematoden, die sich während ihrer Entwicklung unter anderem im Bereich der Atemwege oder rechten Herzkammer aufhalten. Füchse, Wölfe oder auch Mader gelten als natürliche Wirte und können eine Infektionsquelle für den Hund darstellen.
Lungenwürmer der Hunde spielen für Katzen meist keine Rolle
Auch Katzen können sich, neben Darmwürmern, mit Lungenwürmern infizieren. Allerdings befallen Lungenwürmer, deren Wirte primär Hunde sind, Katzen nur äußerst selten. Dazu zählt zum Beispiel der französische Herzwurm. Von den bekannten Lungenwürmern ist nur der Lungenhaarwurm Capillaria aerophila für Katzen und Hunde gleichermaßen gefährlich.
Welche Arten von Lungenwürmern beim Hund gibt es?
Parasitische Fadenwürmer stellen für Hunde ein hohes Gesundheitsrisiko dar. Die Größe der Würmer ist abhängig vom Entwicklungsstand und auch zwischen den verschiedenen Wurmarten gibt es wiederum Größenunterschiede. Für Hunde in Deutschland sind folgende Arten des sogenannten Fadenwurms von Bedeutung:
- Angiostrongylus vasorum – der französische Herzwurm
- Crenosoma vulpis – der kleine Lungenwurm
- Capillaria aerophila – Lungenhaarwurm (bei Hund und Katze)
Informiere dich vor einer Auslandsreise mit deinem Hund in der Tierarztpraxis über die notwendigen Prophylaxen von Auslandskrankheiten. Je nach Region und Land gibt es unterschiedliche Erreger, die verschiedene Krankheiten auslösen können.
Französischer Lungen- / Herzwurm – Angiostrongylus vasorum
Der Französische Herzwurm kommt ursprünglich aus Frankreich, ist jedoch mittlerweile auch in Deutschland verbreitet – vor allem in den westlichen Bundesländern. Der adulte Wurm wird bis zu drei Zentimeter lang, im Vergleich dazu sind die Larven im Stadium L1 gerade einmal 310 bis 400 Mikrometer lang. Voll entwickelt lebt der Parasit im Herzen und in den Blutbahnen des Wirtes und verursacht spät auftretende Symptome wie Blutarmut, Müdigkeit, Husten und Kurzatmigkeit sowie Einblutungen, beispielsweise unter der Zunge oder im Auge. Auch neurologische Auffälligkeiten wie Koordinationsstörungen und Krampfanfälle können auftreten.
Zusätzlich zur klinischen Untersuchung erfolgt die Diagnose mittels einer Sammelkotprobe, die in der Tierarztpraxis abgegeben und im Labor auf das Larvenstadium des Wurms getestet wird. Die meisten Wurmmittel sind wirksam gegen diese Parasiten und Infektionen sind auf Katzen und Menschen nicht übertragbar.
Kleiner Lungenwurm – Crenosoma vulpis
Bei einer Infektion mit dem kleinen Lungenwurm nehmen Hunde infektiöse Larven über das Maul auf, oft durch den Verzehr von Schnecken. Diese Larven wandern durch die Leber, den venösen Kreislauf und das rechte Herz bis in die Lunge, wo sie ihre Eier ablegen. Die entwickelten Larven werden vom Hund aus der Lunge hochgehustet und teilweise wieder geschluckt. Anschließend werden sie über den Kot ausgeschieden.
Symptome einer Infektion mit dem Kleinen Lungenwurm sind leicht und die Infektion kann sogar symptomlos verlaufen. Im ersten Fall umfassen die Krankheitsanzeichen hauptsächlich Husten, Niesen, Nasenausfluss und Atemnot mit der Möglichkeit der Entwicklung einer Bronchitis. In schweren Fällen kann die Infektion zu Lungenentzündungen und anderen ernsthaften Atemproblemen führen. Die Diagnose erfolgt auch in diesem Fall mittels Nachweises der Larven im Stadium L1 über eine Kotuntersuchung. Zwecks Beseitigung der Würmer werden Anthelmiinthika verabreicht.
Lungenhaarwurm – Capillaria aerophila
Der Lungenhaarwurm bei Hund und Katze, auch bekannt als Capillaria aerophila, ist ein Parasit, der die Atemwege von Hunden und Katzen befällt. Die Infektion erfolgt durch das Einatmen von Larven oder das Verschlucken von Eiern, die in der Umgebung vorhanden sind. Nach der Infektion dringen die Larven in die Atemwege ein und entwickeln sich dort zu erwachsenen Würmern.
In Deutschland wird geschätzt, dass mehr als 70 Prozent der Füchse mit dem Lungenhaarwurm infiziert sind. Diese kleinen Würmer nutzen größere Regenwürmer als Zwischenwirte, können Hunde und Katzen aber auch ohne Zwischenwirt direkt infizieren. Nach der Infektion nisten sich die Parasiten in der Luftröhre oder den Bronchien ein. Zwar wird auch für die Diagnose von Lungenhaarwürmern eine Kotuntersuchung durchgeführt, allerdings wird dabei nicht nach einem Larvenstadium, sondern befruchteten Eiern (Zygoten) gesucht.
Woher kommen die Parasiten?
Die Ansteckung mit Lungenwürmern erfolgt beim Hund meist auf einem der folgenden Wege:
- Kontakt mit Nackt- oder Gehäuseschnecken: Diese dienen Lungenwürmern als Zwischenwirte.
- Kotfressen: Zwar vermeiden die meisten Hunde, Kot ihrer Artgenossen aufzunehmen, doch bei Füchsen und anderen Wildtieren könnte der Geruch unwiderstehlich sein. Die von infizierten Tieren mit dem Kot ausgeschiedenen Larven der Lungenwürmer gelangen so ohne Zwischenwirt direkt in den Organismus des Hundes.
- Kontakt von Hund zu Hund: Die Übertragung der Lungenwürmer von Hund zu Hund ist zum Beispiel bei den Arten Oslerus osleri oder Filaroides hirthi möglich. Diese Art der Ansteckung ist allerdings äußerst selten.
Jeder Kontakt mit Schnecken ist risikobehaftet!
Im Spiel oder aus Neugier kann dein Vierbeiner manch eine Schnecke fressen und sich mit den Larven einer der Lungenwurmarten infizieren. Aber auch der Schneckenschleim enthält die Parasiten, sodass schon der Kontakt mit diesem für die Übertragung ausreicht. Im Freien aufgestellte Wassernäpfe locken oft Schnecken an, in denen diese dann ertrinken. Trinkt dein Hund anschließend aus seinem Napf, kann es sein, dass er die Lungenwürmer aufnimmt. Spielzeug, welches im Garten liegt, stellt ebenfalls ein Infektionsrisiko dar. Kontrolliere daher regelmäßig das Wasser und räume die Spielzeuge deines Vierbeiners insbesondere nachts nach drinnen!
Ansteckung: Sind Lungenwürmer von Hunden auf Menschen übertragbar?
Grundsätzlich können sich auch Menschen mit Lungenwürmern infizieren, jedoch nicht mit den Arten, die Hunde befallen. Für die oben genannten Parasiten ist der Mensch ein Fehlwirt. Kommt es zur Übertragung von Lungenwürmern des Hundes auf den Menschen, ist der Lebenszyklus des Parasiten beendet. Der Wurm oder seine Larve sterben ab oder werden ausgeschieden.
Wie erkenne ich Lungenwürmer beim Hund?
Alle Lungenwürmer befallen die Atemwege des Hundes und siedeln sich entweder in der Luftröhre oder in Blutgefäßen im Bereich der Lunge ein. Daher manifestiert sich der Befall mit Lungenwürmern beim Hund als eine Erkrankung der Atemwege. Die Infektion kann aber, insbesondere beim Kleinen Lungenwurm (Crenosoma vulpis), symptomlos verlaufen.
Typische Symptome für Lungenwürmer beim Hund
- Husten
- Atemnot
- allgemeine Niedergeschlagenheit
- Nasenausfluss
- Niesen
- manchmal neurologische Auffälligkeiten wie Koordinationsstörungen und Krampfanfälle
Diagnose: Wie werden Lungenwürmer beim Hund festgestellt?
Generell ist Husten ein Alarmsignal, bei dessen Auftreten du mit deinem Hund unverzüglich eine Tierarztpraxis aufsuchen solltest. Trockener Husten und Leistungsminderung können allerdings auch Symptome einer Herzerkrankung sein. Eventuell musst du eine Kotprobe deines Hundes mitbringen. Allerdings werden die Larven von Lungenwürmern nicht regelmäßig ausgeschieden, daher sind entweder eine Sammelkotprobe über mehrere Tage oder weitere Laboruntersuchungen notwendig, damit Lungenwürmer beim Hund eindeutig nachgewiesen werden können. Dazu zählen unter anderen Blutuntersuchungen, mittels derer eventuelle Antikörper nachgewiesen werden können.
Beim Verdacht auf eine Infektion deines Hundes mit Lungenwürmern kann ein Röntgenbild den Befall mit den Parasiten als eine Masse in den Atemwegen zeigen. In einigen Fällen ist auch eine Bronchoskopie zur präzisen Untersuchung der Atemwege notwendig.
Kann man Lungenwürmer im Kot sehen?
Zum Lebenszyklus aller Lungenwürmer beim Hund gehört das Hochhusten und Verschlucken der Larven durch den Wirt. Die Larven gelangen somit in den Magen-Darm-Trakt und werden, auch bei einem symptomlosen Befall, mit dem Kot ausgeschieden. Dass du darin die Larven entdecken kannst, ist nicht sicher. Manchmal kannst du sie mit bloßem Auge erkennen, allerdings ist ein parasitenfreier Kot kein Garant dafür, dass keine Infektion vorliegt. Suche beim Verdacht darauf, dass dein Hund Lungenwürmer haben könnte, stets eine tierärztliche Praxis auf.
Lebenserwartung: Wie lange leben Hunde mit IBD?
Ist die chronische Erkrankung bei deinem Hund rechtzeitig erkannt, schlägt die Therapie in den meisten Fällen an. Nach einigen Wochen verschwinden die Symptome, sodass dein Hund weiter beschwerdefrei leben kann. Je früher die Diagnose gestellt und mit der Therapie begonnen wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Hund trotz IBD nicht nur eine gute Lebensqualität, sondern auch eine hohe Lebenserwartung haben wird.
Welche Wurmkur hilft gegen Lungenwürmer beim Hund?
Unbehandelt kann eine Infektion mit Lungenwürmern beim Hund tödlich enden, doch die parasitischen Fadenwürmer lassen sich medikamentös erfolgreich mit Anthelminthika abtöten. Zu den bekanntesten Mitteln gegen Lungenwürmer beim Hund zählen Präparate mit dem Wirkstoff Milbemycinoxim. Darüber hinaus kann auch der Wirkstoff Plaziquantel zum Einsatz kommen. Beachte, dass der Hund in schweren Fällen, wenn beispielsweise die Lungenarterie durch adulte Stadien des A. vasorum verstopft ist, an Herz-Kreislauf-Versagen versterben kann und eine Behandlung mit Anthelmintika nicht mehr effektiv sein wird.
Eine Alternative zu Kautabletten stellen Spot-ons mit den Wirkstoffen Imidacloprid/Moxidectin dar. Bei allen Spot-ons ist es wichtig, dass dein Vierbeiner nach der Behandlung für 48 Stunden nicht gebadet wird oder schwimmen geht, da das Präparat ansonsten unwirksam ist. Zu Behandlung von Pneumonien und eventuellen Sekundärinfektionen werden weitere Medikamente herangezogen.
Lungenwürmer beim Hund lassen sich nicht natürlich behandeln
Leider lassen sich Lungenwürmer mit keinen Nahrungsergänzungen oder anderen natürlichen Mitteln behandeln. Nur eine Wurmkur mit Anthelminthika verspricht Erfolg.
Wie kann ich Lungenwürmern beim Hund vorbeugen?
Durch die Gabe von Anthelminthika erfolgt die Behandlung eines akut bestehenden Wurmbefalls. Breitband-Anthelminthika sind nicht nur effektiv gegen Lungenwürmer beim Hund, sondern auch gegen Band-, Spul- oder zum Beispiel Hakenwürmer. Wichtig ist hierbei, dass keine Langzeitwirkung besteht, sondern sie nur einen in diesem Moment bestehenden Parasitenbefall bekämpfen. Bei einem schwereren Befall sind mehrere Gaben in kürzeren Abständen notwendig, um alle Stadien der Würmer zu bekämpfen. Ein negativer Befund einer Sammelkotprobe gibt Entwarnung, doch eine Reinfektion ist bereits kurze Zeit später wieder möglich, wenn der Hund wieder in Kontakt mit dem Parasiten kommt. Daher wird eine regelmäßige Entwurmung im Abstand von 1-4 Monaten, je nach Risikopotenzial, empfohlen.
Es gibt leider keine Möglichkeit, mit Sicherheit zu verhindern, dass sich dein Hund mit Würmern infiziert. Du kannst das Risiko für einen Befall aber zusätzlich mindern, indem dein Tier keinen freien Auslauf ohne Aufsicht hat und du den Kot deines Vierbeiners regelmäßig untersuchst. Versuche zudem, ihn beim Gassigehen vom Kot seiner Artgenossen fernzuhalten.
Lungenwürmer beim Hund – wie ist die Prognose?
Der Befall mit Lungenwürmern kann verschiedene lästige bis lebensgefährliche Symptome verursachen. Bleibt die Behandlung aus, vermehren sich die Parasiten in den Atemwegen, was sogar zum Tod des Vierbeiners führen kann. Glücklicherweise gibt es mit den Wurmkuren verschiedener Hersteller effektive Behandlungsmöglichkeiten der Lungenwürmer beim Hund. Somit wird dein erkrankter vierbeiniger Freund mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder gesund.
Fazit: Lungenwürmer beim Hund sind nicht zu unterschätzen
Von den parasitisch lebenden Fadenwürmern geht für deinen Hund hohe Gefahr aus. Mit Lungenwürmern steckt sich der Hund beispielsweise durch den Kontakt mit Schnecken, durchs Kotfressen oder sogar durch Kontakt mit infizierten Tieren an. Der Befall mit Lungenwürmern kann sich beim Hund durch Atemwegsprobleme von Husten, Niesen und Nasenausfluss bis hin zu unspezifischen Symptomen wie Würgen oder allgemeiner Leistungsminderung bemerkbar machen. Mithilfe von Breitband- oder spezialisierten Wurmkuren lassen sich die Parasiten erfolgreich abtöten. Auch Sekundärinfektionen sind in der Regel gut medikamentös behandelbar.