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Boston Terrier – der freundliche „American Gentleman“

11.04.2024 - Lesedauer: 4 Minuten

Boston Terrier liegt auf einer Wiese

Der Boston Terrier ist ein vielseitiger, mittelgroßer Begleithund. Hier findest du die wichtigsten Informationen über den US-Amerikaners.

Der Boston Terrier ist eine US-amerikanische Hunderasse, die seit einigen Jahren einen starken Zuwachs erlebt. Die schlanken Hunde sind sehr menschenfreundlich, verspielt und gut erziehbar. Ihre ausgeprägte Bewegungsfreude, die stürmische Art und eine Tendenz zur Überzüchtung mit gesundheitlichen Folgen machen die Amerikaner allerdings zu einer anspruchsvollen und nur eingeschränkt empfehlenswerten Rasse.

Ein Terrier – oder doch nicht?

Die Ursprünge des Boston Terriers sind in den Rassen English Terrier, English White Terrier und English Bulldog zu finden. Ihre Kreuzung ergab einen intelligenten, anhänglichen und jagdfreudigen Begleithund, der leichter und einfacher erziehbar war als die vorherigen Generationen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entdeckte die Upper Class in Boston die sympathischen Hunde als Begleithunde und legte damit den Grundstein für den heutigen Boston Terrier. Im Laufe der Zeit konzentrierten sich die Züchter auf die leichteren Zuchttiere und veränderten den Kopf zu immer größeren Augen und einer kürzeren Nase. Die Boston Terrier sind besonders in den USA bis heute äußerst beliebt und die Maskottchen zahlreicher Schulen und Universitäten.

Charakter des Boston Terriers

Obwohl der Boston Terrier seine Verwandtschaft im Namen trägt, bringt er heute kaum noch die für Terrier typische Härte, Jagdfreude und Sturheit mit. Im Gegenteil, er ist ein freundlicher, gut gelaunter, offener Hund, der in jedem Fremden sofort einen Freund sieht. Zugleich ist er aufmerksam und zeigt mit aufgeregtem Bellen, wenn ein Besucher kommt. Rüden können einen gewissen Schutztrieb entwickeln, Hündinnen kommen hingegen mit viel Besuch besser zurecht. Die große Anhänglichkeit der Hunde erschwert das Alleinbleiben. Wird es nicht frühzeitig und ausführlich geübt, kann es passieren, dass ein Boston Terrier durchgehend bellt oder gar Gegenstände zerstört, sobald er allein gelassen wird.

SteckbriefBoston Terrier

Rasse
Boston Terrier
Herkunft
USA
Klassifikation
Begleithunde
Größe
38 bis 43 Zentimeter Schulterhöhe
Gewicht
6,8 bis 11,4 Kilogramm
Körperbau
kompakt, langbeinig und kräftig
Augen
groß bis sehr groß, dunkel
Ohren
mittelgroß, dreieckig, nach oben stehend
Fell und Farbe
kurz und robust; Farben gestromt oder gescheckt (Schwarz, Brindle, Seal)
Besonderheiten
stark überzüchtete Rasse mit Atemproblemen
Charakter
fröhlich, bewegungsfreudig, wachsam und intelligent
Gesundheit
Veranlagungen zu Erkrankungen rund um Atmung, Augen, Herz, Ohren und Gelenke
Pflege
wöchentliches Bürsten sowie Kontrolle und Reinigung der Ohren und Augen

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Erziehung und Haltung des Boston Terriers

Der Boston Terrier ist ein anpassungsfähiger Hund, der in einer kleinen Stadtwohnung ebenso glücklich werden kann wie in einem Haus mit Garten. Wichtig sind ausreichend Auslauf und geistige Auslastung. Er ist für nahezu alle Sportarten zu begeistern – sei es Agility, Dog Dancing, Dog Frisbee oder Hundetricks. Auch das längere Laufen als Begleiter am Pferd, Rad oder beim Wandern liegt dem schlanken Vierbeiner. Allerdings kann es bei starker Belastung aufgrund der kurzen Nase zu Atemproblemen kommen. Verzichte bei warmem Wetter auf lange und anstrengende Touren.

Dem Boston Terrier wird eine hohe Kooperationsbereitschaft nachgesagt. Dennoch kommt gelegentlich sein Terrier-Erbe durch. Gerade in der Pubertät kann es passieren, dass dein Hund deine Kommandos ignoriert oder offen infrage stellt. Er benötigt eine klare Linie ab dem ersten Tag nach dem Einzug, damit er seine Rolle in der Familie findet. Für ein Zusammenleben mit sehr kleinen Kindern ist der stürmische Hund nicht die beste Wahl.

Pflege und Gesundheit

Das kurze, robuste Fell ist ausgesprochen pflegeleicht. Bürste es einfach einmal pro Woche und kontrolliere dabei auch direkt die Ohren, Augen, Krallen und Zähne.

Die Zuchtziele beim Boston Terrier sind in den letzten Jahren zunehmend in die Kritik geraten. Die stark verkürzte Nase und dadurch verursachte Einschränkungen bei der Atmung gelten als tierschutzrelevante Beeinträchtigung. Viele Rassefreunde fordern, dass die Zucht sich wieder am ursprünglichen Boston Terrier orientieren und unkontrollierten Nachzuchten ein Ende haben müssen. Denn diese Zuchten finden nicht unter dem Dach der Zuchtverbände statt und achten weniger gut auf Gesundheit und gewisse Rassestandards. Falls du dich für diese Rasse entscheidest, zieh in Erwägung, einen seriösen Züchter zu wählen, der die freundlichen Hunde mit längeren Nasen züchtet.

Wichtiger Hinweis zur Zuchtform

Das 1999 im Auftrag der Bundesregierung und unter Mitwirkung des Deutschen Tierschutzbundes erstellte „Qualzuchtgutachten“ empfiehlt ein Zuchtverbot für haarlose, extrem kurzköpfige Zuchtformen (sog. brachycephale Rassen) und weitere, bei denen Extreme im Körperbau (sehr langer Rücken, stark verkrümmte Beine, Wirbelsäulenveränderungen, übermäßiges Fellwachstum usw.) ein gesundes Leben unmöglich macht.

Als verantwortungsvoller Tierhalter, der natürlich viel Wert auf ein gesundes, unbeeinträchtigtes Leben seines Vierbeiners legt, sollten diese Hinweise bei der Entscheidung für eine geeignete Rasse unbedingt ebenso Berücksichtigung finden, wie die Frage nach hervorragenden Charaktereigenschaften.

Quellen:

https://www.bundestieraerztekammer.de/tieraerzte/qualzuchten/Qualzuchtgutachten.pdf

https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/heimtiere/qualzucht/

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