Chinook – anpassungsfähiger Familienhund mit starkem Bewegungsdrang
26.04.2024 - Lesedauer: 4 Minuten
Der Chinook ist ein besonderer Hund: Täglich möchte er die Welt draußen entdecken – genießt aber auch wohlige Auszeiten mit seiner Familie auf dem Sofa. Dieser vielseitige Hund repräsentiert nicht ohne Grund einen der US-amerikanischen Bundesstaaten. Wenn du einen Vertreter einer eher seltenen Rasse adoptieren willst, der dich beim Sport begleitet und sogar einen Schlitten für dich ziehen würde, denke an den Chinook.
Die Geschichte des Chinook
Die Geschichte des Chinook begann in einer Zeit, in der die Ureinwohner Nordamerikas Hunde zum Ziehen von Schlitten und für die Jagd einsetzten. Die Tiere waren ausdauernd, schnell und konnten hohe Gewichte über weite Strecken ziehen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galten sie dann als nahezu ausgestorben. Dies rief 1917 den Hundezüchter Arthur Treadwell Walden auf den Plan, dem es durch Kreuzungen mit Huskys, Bernhardinern sowie Belgischen und Deutschen Schäferhunden gelang, die Rasse der Chinook am Leben zu halten.
Charakter des Chinook
Der Chinook gilt als bewegungsfreudiger, menschenbezogener Hund, der nicht gern allein bleibt. Er ist eher scheu, aber sehr sanft mit seinen Menschen. Hat ein Chinook sein Herz an dich verloren, zeigt er sich anhänglich und liebevoll. Achte von Anfang an darauf, dass er gut sozialisiert wird, um ihm seine Ängstlichkeit und Schüchternheit zu nehmen.
Er spielt gern mit Kindern oder anderen Hunden und agiert dabei weder ängstlich noch aggressiv. Auch neigt er nicht zu starkem Bellen, ist jedoch territorial und sehr aufmerksam, wenn er jemanden nicht kennt. Dank seiner hohen Intelligenz lernt er gern und genießt die Aufmerksamkeit seiner Menschen. Lastest du ihn ausreichend aus, wird er dich mit vielen Kuschelmomenten belohnen und ist dann ein toller Familienhund.
Chinook: Erziehung und Haltung
Der Chinook ist der Inbegriff eines aktiven Tieres. Auf Kraft und Schnelligkeit gezüchtet, benötigt er täglich viel Bewegung. Er zeigt sich als perfekter Begleiter für lange Spaziergänge oder Wandertouren und auch beim Joggen kann er problemlos mit dir mithalten. Dieser Hund will beschäftigt werden, gern auch mit Frisbee-Spielen oder beim Agility. Kommt er in diesem Bereich zu kurz, beginnt er sich zu langweilen und gestaltet im schlimmsten Fall deine Wohnung nach seinem Geschmack um. Am wohlsten fühlt er sich in einer Umgebung, in der er lebendig sein darf und ausreichend Auslauf erhält – sei es im Garten deines Hauses oder an einem Ort mit viel Natur vor der Tür. Aufgrund seines Bedarfs nach Nähe möchte er nicht in einem Zwinger, sondern mit dir im Haus leben.
Achtung: Chinooks graben gerne. Denke daran, wenn du ihn in deinen Garten lässt!
Mit der Erziehung des Chinook solltest du so früh wie möglich beginnen. Dank seines sanften, ausgeglichenen Temperaments ist sie kein Hexenwerk, doch als Hundeanfängerin oder -anfänger solltest du dir gegebenenfalls Unterstützung holen. Der Chinook ist klug, gleichzeitig aber auch willensstark und stur und braucht einen Menschen, der ihn mit fester, aber sanfter Hand in die Schranken weist. Seine Erziehung wird nicht nach einigen Wochen abgeschlossen sein, sondern dauert sein ganzes Leben an. Bemerkenswert ist zudem, dass diese Rasse sehr langsam erwachsen wird und einzelne Hunde erst mit vier Jahren ihre volle Leistungsfähigkeit erreichen.
Fremden gegenüber oder an Orten, die ihm unbekannt sind, ist der Chinook zurückhaltend, jedoch sehr aufmerksam. Er wurde für die Arbeit im Team gezüchtet und versteht sich daher gut mit anderen Hunden. Auch mit Katzen oder weiteren Haustieren kommt er aus, solange er sie von klein auf kennt. Einzig unter gleichgeschlechtlichen Hunden kann es zu Auseinandersetzungen kommen.
Ein Chinook schließt sich eng an sein menschliches Rudel an. Bei genügend Aufmerksamkeit und Auslauf gilt er als ausgeglichen und geduldig und lebt gerne mit Kindern, die ihn respektieren und seine Grenzen achten, zusammen.
Chinook: Pflege
Sein weder explizit kurzes noch langes Fell ist sehr dicht, „doppellagig“ und mit dicker Unterwolle versehen. Es isoliert seinen Körper und schützt ihn gleichzeitig vor Überhitzung. Grundsätzlich reicht es, das Fell des Chinook wöchentlich zu bürsten. Da er jedoch zu starkem Haaren neigt, solltest du zur Zeit des Fellwechsels die Schlagzahl erhöhen und ihn täglich ausgiebig bürsten.
Chinook: Besonderheiten
Dem Chinook wurde in 2009 eine ganz besondere Ehre zuteil: Seitdem ist er der offizielle Staatshund des US-amerikanischen Bundesstaats New Hampshire. Elf amerikanische Bundesstaaten führten Mitte der 1960er-Jahre diese Ehrung ein, um beispielsweise auf eine besondere geschichtliche Verbindung mit dem Staat hinzuweisen. Im Falle des Chinook geht diese auf den Züchter der Rasse – Arthur Treadwell Walden – zurück, der die ersten Chinooks in New Hampshire züchtete.
SteckbriefChinook
Rasse: | Chinook |
Herkunft: | USA |
Klassifikation: | nicht offiziell von der FCI anerkannt |
Größe: | 53 bis 64 Zentimeter Widerristhöhe (Hündin), 58 bis 69 Zentimeter Widerristhöhe (Rüde) |
Gewicht: | etwa 26 Kilogramm (Hündin), etwa 32 Kilogramm (Rüde) |
Körperbau: | massiv, stämmig |
Augen: | mandelförmig, bernsteinfarben/braun |
Ohren: | stehend oder liegend, ggf. mit dunklen Zeichnungen |
Fell und Farbe: | mittellang und dicht, dicke, flauschige Unterwolle, alle Farben möglich, aber zumeist in Honig-/Goldbraun |
Besonderheiten: | das sehr seltene Tier ist der offizielle „Staatshund“ des US-Bundesstaats New Hampshire |
Charakter | ruhig, beschützend, intelligent, bewegungsfreudig, familienverbunden, kinderlieb |
Pflege: | wöchentliches Bürsten, zu Zeiten des Fellwechsels täglich |
Lern diese tollen, weniger bekannten Familienhunde kennen:
- Elo: Der Elo gilt als gelassener und freundlicher Familienhund. Sein Erscheinungsbild ist aufgrund der Einkreuzung verschiedener Hunderassen sehr vielfältig. Im Idealfall hat er keinen Jagdinstinkt und ist somit ein entspannter Partner bei Spaziergängen.
- Kokoni: Der Kokoni stammt aus Griechenland und war dort schon in der Antike ein beliebter Haushund. Mit seiner freundlichen, aufgeweckten und verspielten Art erobert er die Herzen seiner Besitzerinnen und Besitzer. Kokonis sind zwar eher klein, dafür ist ihr Energielevel umso höher.
- Kromfohrländer: Der eher weniger bekannte Kromfohrländer hat ein wunderbares Wesen, ist kinderlieb, leicht erziehbar und hat nur einen geringen Jagdtrieb. Der „Kromi“ ist ein optimaler Familienhund, auch für Ersthundehalter bestens geeignet ist.
- Lhasa Apso: Der Lhasa Apso ist ein verspielter und menschenfreundlicher Hund, der aber ein eigenständiges Wesen hat. Er benötigt eine gute Sozialisation und Erziehung, damit er seinen gelegentlichen Dickkopf nicht durchsetzt. Die intelligenten Tiere eignen sich gut als Begleit- und Familienhunde.
- Puggle: Der Puggle zählt zu den „Designerdogs“ und ist eine Mischung aus Mops und Beagle. Die handlichen Puggles erfreuen sich großer Beliebtheit als Familienhunde und sind liebenswerte Begleiter für Menschen aller Generationen.
- Mops: „Ein Leben ohne Mops ist möglich. Aber sinnlos“, sagte Loriot. Mit gutem Grund: Der Mops ist ein quirliger Charmebolzen und treuer Gefährte, dabei liebevoll und anhänglich. Seinem knautschigen Gesicht und seinen großen Augen kann man nicht widerstehen.