Deutscher Schäferhund – Freund und Helfer des Menschen
14.11.2024 - Lesedauer: 9 Minuten
Viele Menschen denken bei einem Deutschen Schäferhund im ersten Moment an ein großes und eindrucksvolles Tier in wichtiger Mission, das Verbrecher jagt, Drogen erschnüffelt oder auf dem Land Schafe hütet. Tatsächlich gilt der Deutsche Schäferhund als Prototyp eines Arbeitshundes. Aber der kluge Vierbeiner hat in punkto Vielseitigkeit noch einiges mehr zu bieten.
- Rund um den Globus ein Klassiker
- Wie sieht der Deutsche Schäferhund aus?
- Deutscher Schäferhund: Temperament und Wesen
- Erziehung und Haltung: Ist ein Deutscher Schäferhund für Anfänger geeignet?
- Wie gefährlich ist der Deutsche Schäferhund?
- Wie groß wird der Deutsche Schäferhund?
- Pflege des Deutschen Schäferhundes
- Typische Erkrankungen des Deutschen Schäferhundes
- Wie teuer ist ein Deutscher Schäferhund?
- Lebenserwartung des Deutschen Schäferhundes
- Das solltest du beachten, bevor du dir einen Deutschen Schäferhund kaufst
- Steckbrief Deutscher Schäferhund
- Video zum Deutschen Schäferhund
Rund um den Globus ein Klassiker
Sein Name beantwortet die Herkunftsfragen: Die Rasse Deutscher Schäferhund geht auf Hütehunde zurück, die nicht nur ein Auge auf die Schafe halten mussten, sondern zugleich den Besitz des Schäfers bewachen sollten. So definierte Urtypen des Deutschen Schäferhundes sind seit dem 7. Jahrhundert belegt. Der Zuchtpionier, der Dresdener Hauptmann Max von Stephanitz, entwickelte die Rasse aus stock- und kurzhaarigen Hütehunden und formulierte 1891 den ersten Standard. Max von Stephanitz gliederte die Hunderasse damals in rau-, glatt- und langhaarige Exemplare. Der Stammvater der modernen Rasse hörte auf den Namen „Horand von Grafrath“, den von Stephanitz im Jahre 1898 kaufte. Zuchtziel war ein robuster und intelligenter Gebrauchshund, während Schönheitsideale zunächst zweitrangig waren. Zwischenzeitlich zählt der Deutsche Schäferhund zu den beliebtesten Hunderassen weltweit. Nach Australien durften die Tiere lange Zeit allerdings nicht eingeführt werden. Man ging früher von einer Kreuzung mit Wölfen aus und befürchtete Vermischungen mit Dingos und somit eine Gefahr für die Schafherden. Dies änderte sich erst im Jahre 1974.
Wie sieht der Deutsche Schäferhund aus?
Der Deutsche Schäferhund zählt zu den mittelgroßen Hunderassen, sein Körper ist leicht gestreckt, kräftig und gut bemuskelt. Seine Nase ist schwarz, sein Gebiss kräftig. Er hat ein sogenanntes Scherengebiss. Das bedeutet, dass die Schneidezähne scherenartig ineinandergreifen. Dabei überschneiden die oberen Schneidezähne scherenartig die unteren. Die Ohren eines Schäferhundes sind von mittlerer Größe und stehen aufrecht. Den Deutschen Schäferhund gibt es in den Varianten Stockhaar, sprich Kurzhaar und Langstockhaar. Bei der Stockhaar-Variante ist das Deckhaar möglichst dicht und liegt fest am Körper an. Bei der Langstockhaar-Variante ist das Deckhaar hingegen lang, weich und liegt nicht fest an. Diese Langhaar-Variante des Deutschen Schäferhundes verfügt an ihren Ohren und Läufen über sogenannte Fahnen und eine buschige Rute. Am bekanntesten sind Schäferhunde mit gelber oder brauner Grundfarbe und schwarzem Sattel sowie weiteren schwarzen Abzeichen. Es gibt den Deutschen Schäferhund aber auch komplett in Schwarz sowie schwarze Exemplare mit andersfarbigen Abzeichen (z. B. gelb oder braun). Zu den Fellfarben des Deutschen Schäferhundes zählen etwa Weiß, Blau oder Braun-braun. Weiße Schäferhunde sind übrigens einer eigenen Rasse, den Berger Blanc Suisse, zuzuordnen.
Deutscher Schäferhund: Temperament und Wesen
Alles, was ein professioneller Arbeitshund braucht, ist im Wesen der Deutschen Schäferhunde angelegt. Ihre hohe Intelligenz macht sie lernwillig, gehorsam und gefügig. Der Deutsche Schäferhund hat ein ausgeglichenes Temperament. Er ist ein aufmerksamer, nervenstarker und selbstsicherer Hund. Aus diesem Grund eignet er sich optimal als Wachhund. Einige Menschen mit Kindern möchten ihn zudem gerne als Familienhund halten und fragen sich, ob der Deutsche Schäferhund kinderlieb ist. Tatsächlich triffst du mit dieser Rasse auch als Begleit- und Familienhund eine gute Wahl. Zwar gelten Schäferhunde als ideale Familienhunde, eine gute Sozialisierung und Erziehung sind hierfür jedoch unabdingbar. Ein ausgeglichener Deutscher Schäferhund ist unbefangen, gutartig und geht mit dir durch dick und dünn. Seine Treue zu seinem Menschen ist unerschütterlich. Er schätzt zudem die Gesellschaft von Artgenossen und ist bei ausreichender Sozialisierung mit allen Rassen gut verträglich. Typisch beim Deutschen Schäferhund ist auch ein ausgeprägter Beschützerinstinkt.
Erziehung und Haltung: Ist ein Deutscher Schäferhund für Anfänger geeignet?
Der Deutsche Schäferhund ist kein Anfängerhund. In seiner Erziehung und im täglichen Umgang solltest du konsequent auftreten. Der Hund muss sich dir unterordnen. Ein Deutscher Schäferhund neigt ansonsten zu Dominanzgebaren oder entwickelt einen übergroßen Schutz- oder Beutetrieb. Nicht nur angesichts der Kraft und Größe des Tieres kann das schnell zu Problemen führen. Die Erziehung des lernwilligen Deutschen Schäferhundes gelingt dir am besten mit Geduld, Einfühlungsvermögen, Lob und Leckerli. Natürlich braucht auch ein gut erzogener Hund ausreichend Auslastung und viel Bewegung. Und das bei jedem Wetter. Seine enorme Arbeitsfreude hat ihm ein vielseitiges Betätigungsfeld als Wach- und Schutzhund sowie als Assistenzhund und Spurensucher erschlossen. Auch unter den Hütehunden ist er weiterhin ein Klassiker. Wenn du den Schäferhund als Freizeithund hältst, nutzt du diese Talente für anregende Beschäftigung. Er bleibt sein Leben lang verspielt, mit Beschäftigungen wie Fährtensuche oder Mantrailing an der Schleppleine begeisterst du deinen Hund. Es ist wichtig, dass du deinen Deutschen Schäferhund am Tag ausreichend auslastest. Dafür sind etwa vier Stunden täglich notwendig. Es bedarf jedenfalls mehr, als den Hund nur ein bis zwei Stunden täglich auszuführen, bloß damit er sein Geschäft verrichten kann. Treppen steigen sollte der Deutsche Schäferhund allerdings nicht regelmäßig. Deswegen ist für ihn ein Heim, in dem er nicht täglich Stufen steigen muss, besser geeignet. Das bedeutet etwa, dass sich die Haltung in einer Etagenwohnung für diese Hunderasse nicht eignet. Darüber solltest du dir bewusst sein, wenn du dir einen Deutschen Schäferhund kaufen möchtest. Weitere Informationen rund um Erziehung und Haltung eines Deutschen Schäferhundes kann dir zum Beispiel ein seriöser Züchter geben.
Wie gefährlich ist der Deutsche Schäferhund?
Bei manchen Menschen hat sich der Gedanke festgesetzt, Deutsche Schäferhunde seien gefährlich. Wie bei jeder Hunderasse bedarf es auch beim Deutschen Schäferhund einer guten Erziehung und Sozialisation sowie einer angemessenen Auslastung, damit dein Vierbeiner ausgeglichen und gut zu führen ist. Ist der Schäferhund nicht richtig erzogen und übernimmt in der Familie die Rolle des Anführers, wird er die Rangfolge bestimmen. Das kann zum Beispiel dazu führen, dass er Familienmitglieder wie Kinder nach seinen Vorstellungen zu „erziehen“ versucht. Dabei ist ihm allerdings nicht bewusst, dass Kinder empfindlicher sind als seine Artgenossen, sodass es zu Verletzungen kommen kann. Daher ist es wichtig, den Deutschen Schäferhund von Anfang an angemessen zu erziehen und für eine klare Rangordnung zu sorgen, in der du der Rudelführer bist.
Wie groß wird der Deutsche Schäferhund?
Wie groß ein Deutscher Schäferhund wird, ist individuell verschieden und zudem abhängig von seinem Geschlecht. So können männliche Tiere eine Schulterhöhe von 60 bis 65 Zentimeter erreichen, während Hündinnen eine im Schnitt etwas geringere Schulterhöhe von etwa 55 bis 60 Zentimetern erreichen. Das Gewicht beträgt bei Rüden für gewöhnlich 30 bis 40 Kilogramm und bei Hündinnen um die 22 bis 35 Kilogramm.
Pflege des Deutschen Schäferhundes
Die Fellpflege ist, je nach Länge, recht einfach. Bürste und kämm deinen Deutschen Schäferhund regelmäßig und greif für einen Korrekturschnitt gelegentlich zum Trimmer. Leg besonders großen Wert auf die Zahnpflege deines Vierbeiners. Das Gebiss sollte im Idealfall täglich gereinigt werden – zumindest sollten dem Hund stets Zahnpflege-Kauartikel zur Verfügung stehen, um Zahnstein vorzubeugen. Eine regelmäßige Zahnpflege ist enorm wichtig, denn Zahnstein und Entzündungen im Maul können zum Beispiel dazu führen, dass dein Hund weniger frisst. Zahnprobleme erkennst du bei deinem Hund etwa an blutigem und stark gerötetem Zahnfleisch sowie an gelblichen oder braunen Ablagerungen auf seinen Zähnen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du die Zahnpflegeroutine bereits dann mit deinem Deutschen Schäferhund übst, wenn er noch ein Welpe ist. Aber auch ein schlechter Atem und übermäßiges Speicheln weisen auf Probleme im Maul hin.
Die Augen des Schäferhundes brauchen keine übermäßige Pflege. Hat sich Schmutz in den Augenwinkeln angesammelt, kannst du diesen ganz leicht mit einem feuchten, aber fusselfreien Tuch reinigen. Für gewöhnlich ist keine spezielle Pflege der Ohren notwendig. Denn in der Regel ermöglicht die Form seiner Ohren eine Selbstreinigung des Gehörganges. Hin und wieder kann es aber nötig sein, die Ohrmuscheln deines Schäferhundes mit einem feuchten Tuch auszuwischen und abzutrocknen. Die Krallen deines Schäferhundes nutzen sich für gewöhnlich bei jedem Spaziergang von alleine ab. Sie können allerdings zu lang werden, wenn du mit ihm nur auf weichem Untergrund spazieren gehst. Dann kannst du dir von einem Tierarzt zeigen lassen, wie du die Krallen deines Hundes selber zu Hause schneiden kannst.
Typische Erkrankungen des Deutschen Schäferhundes
Wie bei vielen anderen Hunderassen auch, neigt der Deutsche Schäferhund zu rassetypischen Erkrankungen. Aufgrund ihrer Größe, Massigkeit und Überzüchtung neigen Deutsche Schäferhunde nämlich zu Problemen mit Hüft- und Ellenbogengelenken. So sind Deutsche Schäferhunde häufig von einer vererbbaren Fehlentwicklung des Hüftgelenks, der sogenannten Hüftgelenksdysplasie betroffen. Bei dieser Fehlentwicklung liegt der Oberschenkelkopf nicht tief genug in der Hüftpfanne, wodurch sich das Gelenk teilweise oder komplett ausrenkt. Dies kann betroffenen Hunden starke Schmerzen bereiten und die Reibung des lockeren Gelenks führt mit der Zeit zu einem Gelenkverschleiß (Arthrose). Ähnlich verhält es sich bei der sogenannten Ellenbogendysplasie, bei der die gelenkbildenden Knochenteile nicht exakt zueinander passen. Hier kommt es ebenfalls zu Schmerzen, Lahmheiten und im fortgeschrittenen Stadium zu Arthrose. Für diese Erkrankung sind Deutsche Schäferhunde ebenfalls anfällig.
Besonders in fortgeschrittenem Alter gehört der Deutsche Schäferhund auch zur Risikogruppe für das Cushing-Syndrom, einer Stoffwechselerkrankung, bei der es zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons Cortisol kommt.
Wie teuer ist ein Deutscher Schäferhund?
Wie viel ein Deutscher Schäferhund kostet, lässt sich nicht pauschal sagen. Der Preis kann von Züchter zu Züchter variieren. Generell kann man damit rechnen, dass Züchter für einen Rassehund durchschnittlich 1.000 bis 2.500 Euro nehmen, wobei der Preis je nach Rasse natürlich variieren kann. Vielleicht wirst du aber auch im Tierheim oder beim Tierschutz fündig.
Für einen Hund aus dem Tierheim bezahlt man hingegen nur eine sogenannte Schutzgebühr, die deutlich geringer ausfällt.
Lebenserwartung des Deutschen Schäferhundes
Bevor du dir einen Deutschen Schäferhund anschaffst, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass seine Lebenserwartung zwölf bis 14 Jahre beträgt. Daher ist es wichtig, dass du dir schon vor der Anschaffung die Frage stellst, ob du ihm für diese lange Zeit ein schönes Zuhause bieten kannst.
Das solltest du beachten, bevor du dir einen Deutschen Schäferhund kaufst
Wenn du dir einen Deutschen-Schäferhund-Welpen kaufen möchtest, dann gehe unbedingt zu einem seriösen Züchter, dem das Wohlergehen seiner Tiere am Herzen liegt. Insbesondere, wenn du einen reinrassigen Deutschen Schäferhund kaufen möchtest, ist ein Züchter der richtige Ansprechpartner für dich. Informiere dich im Vorfeld gründlich über die Bedürfnisse dieser Hunderasse und stelle dir die Frage, ob du den Anforderungen gerecht werden kannst. Bedenke zudem, dass der Deutsche Schäferhund kein Anfängerhund ist und er eine gute Sozialisierung und Erziehung braucht. Sei dir darüber im Klaren, dass ein Deutscher Schäferhund mehr als 12 Jahre alt werden kann und während dieser Zeit seine Versorgung stets gesichert sein muss. Wenn alle Voraussetzungen für ein harmonisches Zusammenleben erfüllt sind, wirst du mit deinem Vierbeiner viel Freude haben.
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SteckbriefDeutscher Schäferhund
Rasse | Deutscher Schäferhund |
Herkunft | Deutschland |
Klassifikation | Hütehunde und Treibhunde |
Größe | Rüde 60 bis 65 Zentimeter Schulterhöhe – Hündin 55 bis 60 Zentimeter Schulterhöhe |
Gewicht | Rüde 30 bis 40 Kilogramm – Hündin 22 bis 35 Kilogramm
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Körperbau | muskulös, länger als hoch, abfallende Rute, Scherengebiss |
Augen | mandelförmig dunkel, leicht schräg gestellt
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Ohren | leicht vorwärts geneigte Stehohren
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Fell und Farbe | Struktur rauhaarig, glatt- oder langhaarig; einfarbig Schwarz, Grau, Rotgelb mit „Sattel“, gelegentlich mit Abzeichen |
Besonderheiten | nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Rasse im englischsprachigen Ausland als Alsatian Wolf Dog geführt |
Charakter | aufmerksam, intelligent und lernwillig, selbstsicher, ausgeglichen und nervenstark |
Pflege | Fell regelmäßig kämmen, bürsten, gelegentlich trimmen, Zähne reinigen
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Gesundheit | Neigung zu Dysplasien der Hüfte und des Ellenbogens, Entzündungen von Ohren und Augenhornhaut, Allergien, Tumore, Hautprobleme und vieles mehr |
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Video zum Deutschen Schäferhund
Rasseportrait: Deutscher Schäferhund
Er ist als Wach- und Schutzhund bekannt und gehört zu den beliebtesten Rassen weltweit: Der Deutsche Schäferhund. Aber er hat noch so viel mehr zu bieten als Arbeitseifer und Gehorsam! Er ist ein wirklich starker Typ, der mit seinem Menschen durch dick und dünn geht. In diesem Rasseportrait erfahrt ihr, warum der Deutsche Schäferhund auch ein toller Familienhund ist.