Unter der Bezeichnung Jagdhund werden viele Hunderassen zusammengefasst, die sich durch besondere jagdtaugliche Eigenschaften auszeichnen. Man unterteilt Jagdhunderassen gemäß den typischen Aufgabenbereichen, die sie bei der Jagd übernehmen können, in die folgenden sechs Gruppen:
Vorstehhunde
Vorstehhunde gelten auch als „Vollgebrauchshunde“, da sie praktisch für jede Teilaufgabe eines Jagdhundes geeignet sind. Ihre besondere Stärke liegt allerdings im sogenannten Vorstehen: sie wittern Wild und halten abrupt inne, sobald sie das Tier aufgespürt haben. So zeigen sie dem Jäger die Richtung an, in die er sich orientieren muss. Zu den bekanntesten Vorstehhunderassen in Deutschland gehören unter anderem
Stöberhunde
Das Talent von Stöberhunden besteht, wie der Name bereits vermuten lässt, im Aufstöbern von Wild. Ursprünglich wurden sie dafür eingesetzt, Wildtiere aufzuspüren und durch Bellen aus dem Unterholz vor die Flinte des Jägers zu treiben. Inzwischen werden Stöberhunde oftmals auch eingesetzt, um geschossenes Wild zu suchen und zu apportieren. Dank ihres selbstständigen Charakters streifen Stöberhunde furchtlos und unbeirrt auch ohne Kontakt zu ihren Bezugspersonen durch weite Bereiche in der Umgebung. Die bekanntesten Vertreter dieser Jagdhunde sind
Schweißhunde
Der Begriff „Schweiß“ stammt aus der Jägersprache und meint das Blut eines angeschossenen Tieres. Schweißhunde kommen nach dem Schuss zum Einsatz. Sie sind darauf trainiert, das verwundete Wild anhand des Blutgeruchs zu verfolgen oder das verstorbene Tier aufzuspüren. Zu den bekanntesten Schweißhundrassen zählen
Apportierhunde
Apportierhunde machen ihrem Namen alle Ehre: sie sind darauf spezialisiert das erlegte Wild herbeizubringen. Dabei kommt den Retrievern (aus dem Englischen: to retrieve = zurückholen, apportieren) sowohl ihre feine Spürnase als auch die große Freude an einem Sprung ins Wasser zugute. Aufgrund ihres freundlichen Wesens und dem ausgeprägten will to please sind Retriever inzwischen auch als Familienhunde ohne Jagdaufgaben sehr beliebt. Die bekanntesten Apportierhunde sind
Bracken
Bracken sind bei der Jagd typischerweise als Laufhunde im Einsatz. Sie spüren mit ihren feinen Nasen Fährten auf und führen ihre menschlichen Begleiter anschließend gezielt zum Wild, das dann abgeschossen werden kann. Dank ihres hervorragenden Geruchssinns und der großen Lauffreude eignen sich Bracken bisweilen auch als Schweißhunde. Bracken gelten als die ältesten Jagdhunderassen und wurden schon vor über 2500 Jahren bei den Kelten als Jagdhunde eingesetzt. Heute gehören zu den bekanntesten Bracken in Deutschland:
Erdhunde
Zu den Erdhunden gehören in erster Linie Dackel, die in der Jägersprache als Teckel bezeichnet werden und auch unter dem Namen Dachshund bekannt sind. Ebenfalls gehören einige Terrier in diese Gruppierung der Jagdhunde. Erdhunde sind aufgrund ihrer geringen Körpergröße ideal für die Jagd nach Wild geeignet, das sich bei Gefahr in seinen Bau zurückzieht. Unerschrocken dringen sie in einen Fuchs- oder Dachsbau vor und treiben das darin versteckte Tier nach draußen. Die bekanntesten Rassen unter den Erdhunden sind