Norfolk Terrier – ein fröhliches Energiebündel mit Jagdtrieb
18.11.2024 - Lesedauer: 3 Minuten
Der Norfolk Terrier macht mit seinem Drahthaar und dem lustigen Gesicht einen unglaublich sympathischen ersten Eindruck. Der hält sich genau so lange, bis der Terrier eine Katze entdeckt und seinem ursprünglichen Jagdtrieb folgend davonzischt. Der aufgeweckte Vierbeiner ist eine echte Herausforderung im Hinblick auf die Erziehung, zugleich aber unendlich liebenswert: ein kleiner Hund mit ganz viel Charakter!
Terrier mit einer bewegten Geschichte
Terrier haben in Großbritannien eine lange Tradition. Schon im Mittelalter hielten sie Städte und Landgüter frei von Ratten und Füchsen. Bis die heutige Rasse des Norfolk Terriers entstand, gab es viele Kreuzungen mit ähnlichen Rassen. Erst im letzten Jahrhundert wurde der „Norfolk“, der sich nur in seinen umgeknickten Ohren vom Norwich Terrier mit Stehohren unterscheidet, offiziell vorgestellt. Seit fast 100 Jahren ist der robuste Kleinhund nun kein Jagdhund mehr, sondern ein beliebter Familienhund und Begleithund. Ihr Charme wickelt ihre Besitzer um den kleinen Finger und hilft ihnen oftmals über den einen oder anderen Streich hinweg, den sie sich leisten.
SteckbriefNorfolk Terrier
Rasse | Norfolk Terrier |
Herkunft | Großbritannien
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Klassifikation | Terrier |
Größe | 23 bis 25 Zentimeter Schulterhöhe |
Gewicht | 5 bis 5,4 Kilogramm
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Körperbau | kompakt und muskulös |
Augen | dunkel und mittelgroß |
Ohren | dreieckig und umgeknickt |
Fell und Farbe | stellenweise etwas längeres Haar, dicht und eng anliegend, mit rauem Deckhaar, Farben von Black&Tan über zahlreiche Brauntöne bis Beige |
Besonderheiten | eng verwandt zum Norwich Terrier |
Charakter | charakterstark, ehrlich, aktiv, aufmerksam und furchtlos |
Gesundheit | robuste Rasse mit wenigen Erbkrankheiten (Tests bei Zuchttieren) |
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Charakter des Norfolk Terriers
Kurz gesagt: Der Norfolk Terrier hat es faustdick hinter den Ohren! Die kleinen Hunde sind clever, frech und charakterstark. Sie haben ihren eigenen Kopf und Aufgeben gibt es nicht. Als Rattenfänger brauchte die Rasse großen Mut und Selbstbewusstsein. Diese Eigenschaften bringen sie auch in das Zusammenleben mit uns Menschen mit. Sie bewachen ihr Zuhause und ihre Menschen unter Umständen lautstark, denn einige der Vierbeiner bellen wirklich gerne. Gegenüber Familienmitgliedern und vor allem Kindern zeigen die kleinen Raubeine hingegen ihre weiche Seite. Sie sind geduldige Mitbewohner und lieben es zu spielen. Eine gute Sozialisierung ist ein Muss beim Norfolk Terrier. Hundeschule und Trainer sollten aber Erfahrung mit den Terrier-typischen Eigenschaften haben.
Erziehung und Haltung des Norfolk Terriers
Der auf Selbstständigkeit gezüchtete Norfolk Terrier ist zwar sehr intelligent und lernfähig, bringt aber nicht unbedingt den größten „Will to please“ – den Willen zu gefallen – mit. Seine Erziehung muss einer klaren Linie folgen, die vom Tag des Einzugs konsequent eingehalten wird. Wer hier nachlässig ist, hat unter Umständen bald einen kleinen Wirbelwind im Haus, der Möbel und Schuhe annagt, beständig bellt und den Garten umgräbt.
Besonderes Augenmerk solltest du bei der Erziehung auf den Jagdtrieb legen. Ein Zusammenleben mit Katzen und Kleintieren kann sich aufgrund des ursprünglichen Jagdtriebs schwierig gestalten, jedoch mit einer frühzeitigen Gewöhnung gelingen. Lass deinen Norfolk niemals mit für ihn erreichbaren, vierbeinigen Mitbewohnern allein. Im Freilauf musst du damit rechnen, dass dein Terrier sich bei Wildsichtung auf und davon macht. Mit einer Schleppleine schützt du deinen Hund und das Wild vor Verletzungen. Am besten ist es, wenn dein Norfolk Terrier eine Aufgabe bekommt. Hundetricks, Zergel- und Suchspiele liegen ihm am meisten. Sei vorsichtig mit sehr aktiven Spielen wie Ballwerfen oder Agility. Ersteres sollte immer strukturiert gemacht werden, da es sonst zur sogenannten “Ballsucht” kommen kann und für Letzteres ist der Terrier aufgrund seines Körperbaus nicht gut geeignet.
Pflege des Norfolk Terriers
Das robuste Fell des Norfolk Terriers hat ein festes Deckhaar, das zwei- bis dreimal pro Jahr getrimmt werden muss. Scheren ist nicht empfehlenswert. Um die längeren Haarpartien sauber und knotenfrei zu halten, musst du es mehrmals pro Woche gründlich bürsten. Das reduziert auch das Haaren im Haus. Bei guter Pflege kann der Norfolk Terrier bis zu 15 Jahre alt werden.
Sieh dir auch diese kleineren Terrierarten an:
- Cairn Terrier: Die Schotten haben ein Herz für Terrier und neben anderen Rassen auch den Cairn Terrier gezüchtet. Der Hund sollte vielseitig sein, aufmerksam, mutig und dennoch freundlich zur eigenen Familie. Der wuschelige Schotte erfüllt all diese Ansprüche und überzeugt mit einer gelungenen Mischung
- Jack Russel Terrier: Er ist klein, flink und begeistert mit seiner drolligen Art: Der Jack Russell Terrier ist ein charmanter Clown und dabei ausgesprochen schlau. Das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der kleine Hund eine konsequente Erziehung und einen erfahrenen Halter benötigt.
- Manchester Terrier: Der Manchester Terrier gilt als eine der ursprünglichsten britischen Hunderassen. Seine Passion und Aufgabe war die Rattenjagd. Bis heute liegt ihm dieser Jagdtrieb im Blut, weshalb der elegante, schwarz-braun gefärbte Terrier eine sehr gute Erziehung benötigt.
- Parson Russell Terrier: Du suchst nach einem sportlichen und fröhlichen Hund, bist ein aktiver Mensch, vielleicht mit Familie und Kindern? Wenn du zudem ein wenig Hunde-Erfahrung mitbringst, dann ist der Parson Russell Terrier dein idealer Kandidat.
- Patterdale Terrier: Mit einem Patterdale Terrier an deiner Seite wird das Leben mit Hund nie langweilig! Die quirligen Vierbeiner bringen all ihre Energie und Lebensfreude in einen aktiven Alltag ein. Nach einem langen Tag an der frischen Luft und viel Bewegung genießen sie Zeit mit ihrer Familie.
- Welsh Terrier: Der Welsh Terrier gehört zu den seltensten Terrierrassen der Welt. Seine Wurzeln könnten bis zu den Kelten zurückgehen. In den letzten Jahrzehnten hat sich seine Aufgabe von der Jagd zum Begleithund gewandelt. Die intelligenten Kleinhunde sind liebenswerte Familienmitglieder.
- West Highland White Terrier: In den 1990er-Jahren avancierte der Jagdhund West Highland White Terrier zum Modehund. Der schneeweiße Wuschelkopf mit den Knopfaugen wandelte sich zum beliebten Familienbegleiter. Aber Hand aufs Herz: Es ist auch schwer, sich nicht in den Westie zu verlieben.
- Yorkshire Terrier: Unter dem Schleifchen blitzen niedliche Knopfaugen hervor, denen nichts entgeht. So kennt man den Yorkshire Terrier aus dem Fernsehen. Man könnte ihn für ein Kuscheltier halten, aber weit gefehlt: Der Yorkshire Terrier ist ein agiler Action-Hund mit starkem Charakter.