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Fahrradfahren mit dem Hund

06.06.2024 - Lesedauer: 6 Minuten

Lastenrad fahren mit Hund im Frühling

Es ist umweltfreundlich, am Stau kannst du locker vorfahren und du tust auch noch etwas für deine Gesundheit: Fahrradfahren ist einfach toll! Doch mit Hund ist es nicht immer ungefährlich. Selbst wenn dein Vierbeiner alles richtig macht, im Straßenverkehr kann es brenzlig werden, wenn du ihn an der Leine am Fahrrad führst. Sicherer aufgehoben ist er in einem Transportmittel am Fahrrad. Während kleine Hunde unter zehn Kilogramm Körpergewicht in einem Hundefahrradkorb mit dir radeln können, brauchst du für schwere Hunde eine andere Lösung – entweder einen Hundefahrradanhänger oder ein Hundelastenrad. Welche Lösung für deinen Hund die beste ist und worauf du beim Kauf eines Fahrradanhängers oder Lastenrads für Hunde achten musst, liest du hier.

Wann macht ein Hundefahrradanhänger oder ein Lastenrad für Hunde für mich Sinn?

Wenn du mit deinem Hund gerne Fahrrad fährst und er über zehn Kilogramm wiegt, ist er für einen Hundefahrradkorb in aller Regel zu schwer. Die Herstellerangaben variieren: Die meisten Hundefahrradkörbe eignen sich für Hunde bis zu sieben Kilogramm Körpergewicht, manchmal findet man aber auch Hundefahrradkörbe, die für bis zu 15 Kilogramm geeignet sein sollen. Diese Modelle kannst du aber nicht mehr ausschließlich am Lenker befestigen, sondern dafür braucht dein Fahrrad einen Gepäckträger. Selbst mit Gepäckträger kann die Fahrt bei dem Gewicht aber ein wackelige Angelegenheit werden, wenn dein Hund nicht stillsitzt.

Über die Anschaffung eines Hundefahrradanhängers oder Lastenrads für Hunde solltest du nachdenken, wenn:

  • dein Hund über zehn Kilogramm wiegt und zu schwer für einen Hundefahrradkorb ist.
  • dein Hund im Fahrradkorb nicht stillhält und du ihn sicher befördern möchtest.
  • du mehr als einen Hund am Fahrrad beförderst.
  • du mit Hund und Kind Fahrrad fahren möchtest.
  • eure Auslaufgebiete in guter Fahrraddistanz liegen.
  • dein Hund erst im sicheren Auslaufgebiet Gassigehen soll.
  • du einen Welpen hast, der noch nicht zu weite Strecken zurücklegen soll.
  • dein Hundesenior schnell müde wird und regelmäßige Pausen braucht.
  • du einen Hund mit Handicap hast, der keine weiten Strecken zurücklegen kann, oder
  • am besten auf weichem Untergrund läuft.
  • dein Hund krankheitsbedingt oder durch eine OP vorübergehend immobil ist und du ihn ohne Auto befördern musst.
  • du weite Strecken mit Hund und Fahrrad zurücklegen möchtest.
  • du umweltfreundliche Abenteuerurlaube liebst und mit deinem Hund auf große Tour gehen möchtest.

Welche Arten von Lasten- und Transporträdern gibt es für Hunde?

Bei den Hundelastenrädern, auch Hundetransport-Fahrrad genannt, gibt es viele verschiedene Modelle. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale sind jedoch:

  • Es gibt zweirädrige Lastenräder für Hunde.
  • Es gibt dreirädrige Lastenräder für Hunde.
  • Und sowohl die zwei- als auch dreirädrigen Lastenräder für Hunde, gibt es als Elektro
  • Lastenrad für Hunde und als herkömmliches Hundelastenrad.

Der Vorteil eines zweirädrigen Lastenrads für Hunde ist, dass ihr sportlicher unterwegs seid. Auch sind zweirädrige Modelle schmaler – also auf engen Radwegen oder in der Stadt kommt ihr besser durch.

Dreirädrige Hundelastenräder sind dafür stabiler: Hast du also einen sehr schweren Hund, möchtest mehrere Hunde befördern oder Hund und Kind befördern, empfiehlt sich eine dreirädrige Variante. Auch wenn ihr gerne gemütlicher unterwegs seid und häufiger anhaltet, ist ein dreirädriges Hundelastenrad von Vorteil: Du musst es nicht halten, sondern es steht von selbst.

Auch was den Elektromotor angeht, gibt es Unterschiede: Es gib Hundelastenräder mit Hinterrad- und Mittelmotor. Ein Mittelmotor sorgt für Stabilität und unterstützt dich bei der Beförderung sehr schwerer Lasten, mit einem Hinterradmotor bist du etwas sportlicher unterwegs. Bei beiden Motorvarianten musst du auf die Wattzahl achten: unter 250 Watt bietet dir nicht ausreichend Unterstützung. Erkundige dich auch welche Reichweite der Akku hat – also welche Distanzen du mit Elektrounterstützung zurücklegen kannst.

Bei der Ausstattung der Hundelastenräder gibt ebenfalls große Unterschiede. Regenschutz- und Sonnenschutzverdecke sind praktisch, wenn ihr bei allen Witterungsbedingungen unterwegs seid. Ein Lastenrad für Hunde muss eine Befestigungsmöglichkeit für die Leine haben, weil es gesetzlich vorgeschrieben ist, dass du deinen Hund während der Fahrt mit Leine und Geschirr sichern musst. Besonders praktisch sind Modelle, bei denen dein Hund in die Transportkabine über eine Rampe einsteigen kann. Eine Antirutschmatte auf der Rampe und am Boden der Transportkabine sorgt dafür, dass dein Hund sicher steht. Mit Kissen und Matten kannst du ihm einen gemütlichen Platz einrichten für lange Fahrten. Manche Hundelastenräder haben zusätzlich eine ausklappbare Bank mit Anschnallgurten für Kinder – praktisch, wenn du die ganze Familie mitnimmst.

Hund sitzt im Korb vom Lastenrad und hechelt

Was sollte ich beachten, wenn ich ein Hundelastenrad kaufe?

  • Mach am besten eine Probefahrt mit Hund (!), bevor du dich entscheidest ein Hundelastenfahrrad zu kaufen.
  • Kläre ab welches Budget du für das Hundelastenrad zur Verfügung hast. Bei manchen Anbietern kannst du die Räder sogar leasen.
  • Überlege dir im Vorfeld, ob für deinen Einsatzweck ein zwei- oder dreirädriges Hundelastenrad besser geeignet ist.
  • Mit Elektromotor oder ohne? Die Entscheidung solltest du davon abhängig machen welche Lasten du befördern willst und über welche Strecken.
  • Mittel- oder Hinterradmotor? Ein Mittelmotor ist teurer als ein Hinterradmotor. Welchen du brauchst hängt ebenfalls davon ab, wie du das Rad nutzen möchtest. Achte auf die Wattzahl (mindestens 250 Watt) und die Reichweite des Akkus.
  • Kläre das maximale Beförderungsgewicht ab und achte auch auf das Eigengewicht des Fahrrads.
  • Wähle ein Hundelastenrad, in das dein Hund gut einsteigen kann – besonders praktisch sind Rampen als Einstieg.
  • Achte auf Sicherheit: Kippstützen, eine gute Beleuchtung und eine Prüfung durch den TÜV oder andere vergleichbare Prüfstellen sollte dein Hundelastenrad mitbringen.
  • Statte dein Hundelastenrad mit sinnvollem Zubehör aus wie Regen- und Sonnenschutz für die Transportkabine, Polster für den Innenraum und eine Antirutschmatte für den Boden und die Rampe aus.
  • Erkundige dich, ob es in deiner Nähe Fahrradgeschäfte gibt, die dein Hundelastenrad bei Bedarf warten können.

Welche Vorteile haben Hundefahrradanhänger, welche Hundelastenräder?

Verglichen mit dem Hundelastenrad sind Fahrradanhänger für Hunde vor allen Dingen günstiger in der Anschaffung. Praktisch ist auch, dass du Fahrradanhänger separat als Hundebuggy oder Jogger nutzen kannst. Ist dein Hund also vorrübergehend immobil, weil er eine OP hatte, oder hast du einen Hundesenior, der keine weite Strecken mehr gehen kann, kannst du den Anhänger einfach als Buggy nutzen, ohne das Fahrrad mitnehmen zu müssen. Einen Hundefahrradanhänger kannst du an jedem Fahrrad befestigen – egal ob mit oder ohne Elektromotor.

Der größte Nachteil ist wohl, dass du den Hundefahrradanhänger ausschließlich hinter deinem Fahrrad befestigen kannst und so deinen Hund nicht im Blick hast. Außerdem kann er durch seine tiefe Straßenlage leicht von anderen Verkehrsteilnehmern übersehen werden. Die folgende Übersicht fasst die Vor- und Nachteile der beiden Beförderungsmittel auf einen Blick zusammen.

Vergleich Fahrradanhänger und Lastenräder für Hunde

Hundelastenrad
Hundefahrradanhänger
Hund im Blick
*****
Stabilität
****
*
Platz für mehrere Hunde
*****
***
Wendekreis
**
**
Straßenlage
****
**
Sicherheit im Straßenverkehr
****
**
Stabilität
****
*
Wetterfest
*****
*****
Als Hundebuggy oder Jogger nutzbar
*****
Platz zur Beförderung anderer Dinge
*****
**
Sitzbank für Kinder (je nach Modell)
*****
Benötigte Abstellfläche
*****
*****
Belastbarkeit (Durchschnittswerte)
100 kg und mehr
Maximal 50 kg
Preis (Durchschnittwerte)
ab 1.500 Euro
etwa 300 Euro
Hund sitzt im Fahrradanhänger

Worauf sollte ich beim Kauf eines Fahrradanhängers für Hunde achten?

Ein Hundefahrradanhänger wird an der Hinterachse deines Fahrrads angebracht. Ein guter Anhänger ist stabil, kippsicher, gut gefedert und hat einen tiefen Einstieg, der deinem Hund ein einfaches Ein- und Aussteigen ermöglicht. Beim Kauf musst du darauf achten, dass dein Hund im Anhänger bequem stehen, sitzen, sich ablegen und umdrehen kann. Auch darf er das maximale Belastungsgewicht des Anhängers nicht überschreiten. Wirf auch einen Blick auf das Eigengewicht des Anhängers – schließlich ziehst du nicht nur das Gewicht deines Hundes hinter dir her, sondern auch das des Hundefahrradanhängers.

Ein stabiler Metallrahmen sorgt für Sicherheit und ein pflegeleichter textiler Überzug sorgt für eine gute Luftzirkulation und angenehme Temperaturen im Anhänger. Für Regentage sollte ein Regenüberzug mitgeliefert werden. Die Räder des Anhängers müssen für jedes Gelände geeignet sein und auch die Federung ist entscheidend: Die Fahrt in einem gut gefederten Hundefahrradanhänger ist deutlich angenehmer und sorgt für eine bessere Akzeptanz bei deinem Hund. Das gilt besonders bei empfindlichen, alten oder kranken Hunden: Eine Bordsteinkante kann für deinen Hund unangenehm bis schmerzhaft werden, wenn der Anhänger keine Federung hat. Praktisch sind Modelle, die sich leicht zusammenfalten lassen, wenn du sie nicht brauchst. Manche Fahrradanhänger falten sich auf Knopfdruck zusammen und nehmen so wenig Stauraum ein, wenn sie zum Beispiel in der Wintersaison eingelagert werden. Auch im Hundefahrradanhänger muss dein Hund mit Geschirr und Leine gesichert sein.

Das sollte ein guter Hundefahrradanhänger mitbringen:

  • Gute Federung mit Stoßfängern
  • Stabiler Metallrahmen
  • Geringes Eigengewicht
  • Beidseitige Feststellbremsen
  • Wetterfester pflegeleichter textiler Bezug
  • Geländetaugliche Bereifung
  • Tiefer Einstieg
  • Komfortabler Innenraum mit ausreichend Platz
  • Waschbare Innenkissen
  • Gute Luftzirkulation durch Netzgitter an mehreren Stellen
  • Regenfester Allwetterüberzug
  • Reflektoren und Sicherheitswimpel für eine bessere Sichtbarkeit im Straßenverkehr
  • Doppelnutzung als Buggy oder Jogger
  • Möglichkeit zum platzsparenden Zusammenfalten
Familie mit Hund und Lastenrad

Probefahrt, Erfahrungsberichte und Testsieger: Unsere Tipps zu Hundefahrradanhängern und Hundelastenrädern

Im Vorfeld macht es Sinn Testberichte von Hundefahrradanhängern zu lesen und in Erfahrung zu bringen, was die Testsieger bei den Hundelastenrädern ausmacht. Sowohl die Stiftung Warentest als auch andere bekannte Test- und Vergleichsportale bieten dir jede Menge Recherchemöglichkeiten. Auch Erfahrungsberichte von Anwendern können interessant sein. Neben klassischen Produktbewertungen findest du auch verschiedene Hundeblogs, die über ihre Erfahrungen mit Hundelastenrädern oder Hundefahrradanhängern berichten.

Aber probieren geht über studieren – das gilt sowohl für Hundefahrradanhänger als auch für Hundelastenräder. Vor dem Kauf solltest du unbedingt eine Probefahrt machen. Dazu kannst du zum Beispiel einschlägige Messen besuchen – hier hast du eine große Produktvielfalt und kannst verschiedene Modelle ausprobieren. Ein Hundelastenrad kannst du auch tageweise oder für einen Urlaub mieten. Dann kannst du ganz in Ruhe ein Gefühl entwickeln, was dir wichtig ist, wenn du dir selbst eins zulegen möchtest. Teste das Rad unbedingt zusammen mit deinem Hund – zwar kannst du deinen Vierbeiner ganz sicher an das Fahren im Hundelastenrad oder im Hundefahrradanhänger gewöhnen, aber so siehst du wie er ein- und ausstiegt, wie viel Platz er hat und wie er sich während der Fahrt verhält. So triffst du sicher die richtige Wahl für euch beide und ihr werdet jede Menge Freude am gemeinsamen Fahrradfahren haben!

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