Katzengras – Nahrungsergänzung für Hauskatzen
12.06.2024 - Lesedauer: 4 Minuten
Bei Katzen steht mehrmals täglich Fellpflege auf dem Programm. Dabei verschlucken die Samtpfoten Haare, die unverdaut im Verdauungstrakt zurückbleiben. Werden die Katzen diese Haarballen nicht los, drohen gesundheitliche Probleme wie Verstopfung – im schlimmsten Fall ein Darmverschluss. Freigänger fressen draußen Grashalme, um unverdaute Haarknäule auszuwürgen. Einige Wohnungskatzen vergreifen sich in ihrer Not an Zimmerpflanzen, die womöglich giftig sind. Mit Katzengras stellst du eine geeignete Alternative zur Verfügung.
Welche Wirkung hat Katzengras?
Katzen sind sehr reinlich und nehmen beim Putzen mit der rauen Zunge Haare auf. Die Haare werden normalerweise beim Stuhlgang ausgeschieden. Bilden sich im Magen jedoch dichte Haarballen, gelingt es der Katze nicht, die Knäuel über den Kot abzusetzen. Frisst sie nun Katzengras, reizen die Halme die Magenschleimhaut und lösen einen Brechreiz aus. Bestenfalls würgt das Tier den Haarballen zusammen mit dem Gras aus. Auch Teile unverdaulicher Beutetiere kommen auf diese Weise wieder zum Vorschein.
Tipp: Beim regelmäßigen Bürsten entfernst du lose Haare, die nicht mehr in den Magen-Darm-Trakt der Katze gelangen können. So verringerst du das Risiko, dass sich vermehrt Haarballen im Magen bilden.
Was ist Katzengras genau?
Unter den Begriff Katzengras fallen verschiedene Sorten Pflanzen und Gräser, die Samtpfoten gut vertragen:
- Weizen
- Gerste
- Roggen
- Hafer
- Hirse
- Grünlilie
Du erhältst im Handel bereits fertig gewachsene Pflanzen oder Katzengrasmischungen, aus denen du das Gewächs problemlos selbst ziehen kannst. Getreidearten wie Weizen und Gerste überzeugen mit einem besonders schnellen Wachstum, da die Körner rasch keimen. Gut geeignet sind Mischungen aus verschiedenen Getreidesorten.
Achtung: Zyperngras ist sehr scharfkantig und nicht zu empfehlen. Beim Fressen der Halme kann es zu Verletzungen kommen. Auch das oft als Katzengras angebotene Zwerg-Zyperngras (Cyperus alternifolius ‚Nana‘) ist nicht für Katzen geeignet.
Grünlilien sehen nicht nur als dekorative Zimmerpflanzen toll aus, sie machen sich auch als Katzengras nützlich. Die Pflanzen filtern jedoch Schadstoffe aus der Luft – bedient die Katze sich hier fleißig, nimmt sie die schädlichen Stoffe auf. Vor allem Raucherhaushalte greifen besser auf eine Alternative zurück.
Die optimale Pflege für Katzengras
Katzengras mag es gern feucht, darum solltest du es stets mit ausreichend Wasser versorgen. Auch das regelmäßige Besprühen mit Wasser bekommt der Pflanze gut. Übertreib es aber auch nicht mit dem Gießen, denn Staunässe kann zu Schimmelbildung führen.
Das Gras gedeiht problemlos in (unbehandelter) Blumenerde, die du mit etwas Sand vermischst. Düngen ist tabu. Die Pflanzen mögen einen hellen Standort mit einer recht hohen Umgebungstemperatur zwischen 20 und 25° Celsius. Im Sommer fühlt sich das Katzengras auf dem Balkon oder der Terrasse wohl.
Wenn die Katze nicht regelmäßig am Katzengras knabbert, werden die Spitzen braun und scharfkantiger. Nun ist es an der Zeit, das Katzengras zu schneiden. Kürz es ruhig bis auf einige Zentimeter, die schnell wachsende Pflanze bildet nach dem Rückschnitt neue Halme aus. Gras aus Getreidekörnern wird nach einigen Wochen braun und unansehnlich. Spätestens dann solltest du es entsorgen.
Wie oft darf die Katze Katzengras fressen?
In aller Regel fressen Katzen instinktiv nur so viel Gras wie nötig, daher kannst du deiner Samtpfote freien Zugang zur Pflanze gewähren. Freigänger bedienen sich beim Umherstreifen auch zwischendurch an Gräsern, ohne dass ihre Menschen die Menge im Blick haben.
Bemerkst du jedoch, dass deine Katze unkontrolliert große Mengen Katzengras frisst, solltest du sie genau beobachten. Vielleicht ist die Samtpfote unterbeschäftigt und langweilt sich. Unter Umständen liegt ein Nährstoffmangel vor, oder das übermäßige Fressen ist Anzeichen für eine Erkrankung. Bedient sich die Katze weiterhin ständig am Katzengras, empfiehlt sich ein Besuch beim Tierarzt.
Ist Katzengras gefährlich für Katzen?
Unter Umständen bleiben Grashalme im Nasen- oder Rachenraum der Katze stecken, die dann tierärztlich entfernt werden müssen. Ob du deswegen auf die Gabe von Katzengras verzichten willst, wägst du am besten genau ab. Berücksichtige, dass Freigänger draußen unbeaufsichtigt ebenfalls Gras fressen und dass es dabei normalerweise nicht zu Beeinträchtigungen kommt. Hast du dennoch Bedenken, greif auf Alternativen wie Malzpasten (sogenannte Anti-Hairball-Pasten) zurück.