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Lykoi: ein munteres „Monster“ im Social-Media-Hype

10.04.2024 - Lesedauer: 6 Minuten

Portrait einer Lykoikatze

Sie mag auf den ersten Blick nicht so aussehen, aber die Lykoi ist eine freundliche, verspielte Katze.

So mancher kommt beim ersten Anblick der Lykoi ins GrĂŒbeln: Schleicht dort etwa eine Wer-Katze? UnabhĂ€ngig vom Schein des Vollmonds handelt es sich bei der struppigen Samtpfote allerdings um eine echte Rassekatze, die sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Kein Wunder: Die Lykoi verbindet außergewöhnliche Optik mit einem liebenswerten Naturell. Es gibt jedoch auch kritische Stimmen zu der amerikanischen Trendrasse. Erfahre hier mehr ĂŒber die „Werwolfkatze“ und ihren Aufstieg zum Social-Media-Star.

Lykoi: Charakter

So grimmig sie aussehen: Lykoi sind freundliche, aufgeschlossene Wesen. Sie erkunden neugierig ihre Umgebung, nehmen aktiv am Leben ihrer „Dosenöffner“ teil und fordern Streicheleinheiten ein – genau wie andere kurzhaarige Hauskatzen, von denen sie sich nur durch das schĂŒttere Fell unterscheiden. Fremden Personen und Situationen begegnen Lykoi zunĂ€chst vorsichtig und abwartend, tauen aber schnell auf, sobald sich die Lage als ungefĂ€hrlich erweist.

Die Lykoi ist eine intelligente und einfallsreiche Katze, die sich aktiv und verspielt zeigt, aber auch ihre Ruhephasen genießt. Fummelspielzeuge kommen ihrer Schlauheit entgegen, denn Langeweile darf sich nicht einstellen. Alles Unbekannte wird unter Zuhilfenahme der Nase untersucht. FĂŒr eine Weile beschĂ€ftigen sie sich problemlos eigenstĂ€ndig mit Spielzeug.

Ein prominenter Charakterzug der Lykoi ist ihre Geselligkeit: Mindestens ein Artgenosse sowie Menschen, die sich Zeit fĂŒr die Samtpfote nehmen, sollten anwesend sein. Dabei stehen Spiel, Erkundung und Action höher im Kurs als gemĂŒtliches Chillen.

SteckbriefLykoi

Rasse:
Lykoi
Herkunft:
USA
GrĂ¶ĂŸe:
klein bis mittelgroß
Gewicht:
2 bis 3 Kilogramm
Körperbau:
geschmeidiger, lÀnglicher Körper
Kopfform:
keilförmig mit runden Konturen, Ohren groß und spitz zulaufend
Augen:
goldgelb, oval geformt
Fell und Farbe:
dĂŒnnes, struppiges Fell mit kahlen Stellen, ausschließlich in Schwarz gestichelt
Fellpflege:
sehr vorsichtiges BĂŒrsten mit weicher BĂŒrste
Charakter:
neugierig, anhÀnglich, freundlich
Besonderheiten:
FarbÀnderungen nach dem Fellwechsel
Haltung:
ausschließlich als Wohnungskatze (evtl. mit gesichertem Balkon)

Haltung und Pflege der Lykoi

Als Besitzer einer Lykoi musst du einkalkulieren, dass der spezielle Look der Katze besondere Verantwortung mit sich bringt. Das nur rudimentĂ€r vorhandene Fell kann seine eigentliche Aufgabe – den Schutz vor Witterung und anderen Ă€ußeren EinflĂŒssen – kaum erfĂŒllen. Eine Lykoi muss stĂ€ndig in der Wohnung gehalten und beaufsichtigt werden: Sollte sie ins Freie entwischen, wĂ€re sie dort nicht lange ĂŒberlebensfĂ€hig.

Die Pflege des Fells ist mit herkömmlichen BĂŒrsten und KĂ€mmen schwierig, denn es besteht Verletzungsgefahr durch Borsten und Zinken. Du benötigst daher extra weiche Accessoires. Zudem bildet sich auf der Haut der Katze schnell ein Talgfilm, da das Körperfett nicht durch Haare verteilt wird. Ähnlich wie bei Sphynx-Katzen ist es daher bei Bedarf sinnvoll, die Katze sporadisch zu baden. Das ist wichtig, da anderenfalls Milben und Infektionen der Ohren begĂŒnstigt werden.

Abgesehen davon haben Lykoi dieselben BedĂŒrfnisse wie andere Katzen, spezielle Anforderungen an die ErnĂ€hrung etwa scheinen nicht zu bestehen. Achte auf hochwertiges Katzenfutter mit viel Fleisch sowie wenig Fett und Zucker.

Farben der Lykoi

Lykoi besitzen eine ganz eigene Fellfarbe: Ihr Haarkleid besteht aus schwarzem und „amelanistischem“ Haar (mit verminderten Farbpigmenten) ohne Unterwolle. Je nach Gewichtung kann die Gesamtfarbe dann von fast schwarz bis annĂ€hernd weiß changieren. Der Fachbegriff dafĂŒr ist „stichelhaarig“ – unter Katzen exklusiv bei Lykoi zu sehen. Dass die insgesamt grĂ€uliche Farbe bei der Rasse dominiert, ist dem Zufall geschuldet, da eine der StammmĂŒtter schwarz war und gezielt mit schwarzen Katzen weitergezĂŒchtet wurde.

Das fehlende Fell rund um Augen, Nase und Schnauze erinnert an eine Maske und weckt Assoziationen zu einem Wolfsgesicht (das griechische Wort „lykoi“ bedeutet ĂŒbersetzt „Wölfe“.) Die Behaarung einer Lykoi kann unterschiedlich ausgeprĂ€gt sein: Es gibt Exemplare mit stĂ€rkerem Haarwuchs und solche, die praktisch nackt erscheinen. Das Fell ist entgegen seinem drahtigen Look sehr weich.

Portrait einer schwarzen Lykoikatze

Die Geschichte der Lykoi

Die Lykoi verdankt ihr Aussehen einer natĂŒrlichen genetischen Mutation, die unter Kurzhaarkatzen vorkommt und fĂŒr partielle oder komplette Haarlosigkeit oder gewelltes Fell sorgt. Bei der Lykoi ist ein solches Gen dafĂŒr verantwortlich, dass die Tiere zum einen FellbĂŒschel an Kopf und Körper und andererseits unbehaarte Körperpartien entwickeln. Dadurch erhĂ€lt ihr insgesamt dĂŒnner Pelz ein struppiges Aussehen, das im krassen Kontrast zu dem gewohnten glatten oder flauschigen Fell anderer Rassen steht. Weil an den Pfoten die Behaarung ebenfalls fehlt oder dĂŒrftig ausfĂ€llt, wirken die Zehen wie lange Finger mit Klauen.

Wichtig zum VerstĂ€ndnis der zĂŒchterischen HintergrĂŒnde ist, dass es sich bei der fraglichen Genmutation ausdrĂŒcklich nicht um dieselbe Erbanlage handelt, die beispielsweise eine Sphynx haarlos oder das Fell einer Devon Rex lockig macht. Lykoi sind also nicht etwa Mixe aus Sphynx und Kurzhaarkatzen, sondern eine eigene Laune der Natur.

Lykoi-Rassekatzen gibt es erst seit etwas mehr als einem Jahrzehnt. So hatten im Jahr 2011 der Tierarzt Johnny Gobble aus Tennessee und im Jahr zuvor die Sphynx-ZĂŒchterin Patti Thomas aus Virginia unabhĂ€ngig voneinander Kurzhaarkatzen entdeckt, die das Lykoi-Gen trugen und entsprechend aussahen. Thomas, Gobble und dessen Frau Brittney verpaarten die definitiv nicht miteinander verwandten Katzen: die erste gezielte Zucht von Lykoi. Die Intention war eingangs weniger die Schöpfung einer neuen Rasse als ein wissenschaftlicher Nachweis: Die ZĂŒchter wollten zeigen, dass das Aussehen der Katzen nicht durch eine Krankheit bedingt war, sondern genetisch verursacht wurde. TatsĂ€chlich wird das Lykoi-Gen rezessiv vererbt, das heißt, es muss bei beiden Eltern vorhanden sein.

Weshalb genau die Lykoi nun dieses spezifische gestörte Fellwachstum haben, ist noch nicht geklÀrt. Untersuchungen haben gezeigt, dass den Haarfollikeln betroffener Katzen teils die Anlagen zur Produktion von Haaren fehlen oder aber deren Komponenten nicht im richtigen VerhÀltnis zueinander stehen. Die Lykoi geben der Wissenschaft also noch RÀtsel auf.

Von Brittney Gobble wirkungsvoll inszenierte Fotos von Lykoi, die in den sozialen Medien auftauchten, verbreiteten sich viral: Das so sehr von der Norm abweichende, „schaurige“ Aussehen der Rasse faszinierte und berĂŒhrte nicht nur Katzenfreunde. Lykoi wurden echte „Trend-Tiere“.

Bereits 2012 wurde die Lykoi durch die TICA (The International Cat Association) registriert. Die Rasse Lykoi ist daher noch sehr jung und befindet sich in der Entwicklung, es gibt außerhalb der USA noch nicht allzu viele ZĂŒchter. Dementsprechend selten sind die Katzen und die Wartelisten fĂŒr Interessenten lang. Wer sich fĂŒr eine reinrassige Lykoi interessiert, muss mit Kaufpreisen ĂŒber 2.000 Euro rechnen. ZĂŒchter gibt es außerhalb der USA bisher in Kanada, SĂŒdafrika und in europĂ€ischen LĂ€ndern wie Polen und Frankreich.

Besonderheiten der Lykoi

Erstaunlicherweise haaren Lykoi-Katzen ebenso stark wie andere Kurzhaar-Rassen. Mehr noch: Nach dem – durch das gestörte Haarwachstum mehrfach jĂ€hrlich erfolgenden – Fellwechsel kann es durchaus vorkommen, dass die Tiere anschließend eine leicht abweichende neue Fellfarbe tragen. Obwohl eine solche Annahme angesichts des dĂŒnnen Pelzes naheliegt, erweisen sich Lykoi also nicht als prĂ€destinierte Haustiere fĂŒr Tierhaar-Allergiker.

Lykoi sind anfĂ€llig fĂŒr Hautkrankheiten: Das spĂ€rliche Fell bietet nur einen unzureichenden Schutz. Selbst wenn die Rasse noch nicht lang genug etabliert ist, um von einer rassetypischen Krankheitsdisposition zu reden, sind die Probleme augenfĂ€llig. Gegen niedrige Temperaturen, nasses Wetter oder gegen die UV-Strahlung der Sonne sind die Tiere ebenfalls schlechter gewappnet als Artgenossen mit normalem Fell.

Abgesehen von diesen mit dem Haarkleid verbundenen EinschrĂ€nkungen haben sich – bisher – noch keine rassetypischen gesundheitlichen Probleme herauskristallisiert. Zu der Frage, wie sich die Konstitution der Tiere im Alter verhĂ€lt, gibt es noch nicht genug verlĂ€ssliche Beobachtungen: Die durchschnittliche Lebenserwartung von Hauskatzen liegt zwischen 13 und 15 Jahren – die ersten Lykoi-Zuchttiere kommen also gerade erst ins Seniorenalter.

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