Katze beschäftigen? So hältst du deine Samtpfote fit
08.07.2024 - Lesedauer: 5 Minuten
Katzen schlafen gern und viel. Sind sie wach, brauchen sie Beschäftigung, um körperlich und geistig fit zu bleiben. Hat deine Katze Freigang, kann sie in der Natur umherstreifen, lauern oder klettern – das sorgt für Abwechslung. Du hast reine Stubentiger? Für diese Samtpfoten ist Unterhaltung zuhause besonders wichtig. Wir geben dir Tipps und Tricks, wie du deine Katzen artgerecht beschäftigst – da freuen sich auch Freigänger.
Auch die verschmustesten Katzen sind ursprünglich Raubtiere. Wenn sie spielen, handelt es sich um Abläufe, die sie für die Jagd, den Kampf und das Bewältigen von Hindernissen brauchen, etwa Klettern, Lauern und Springen. Freigänger können ihren natürlichen Spiel- und Jagdtrieb draußen ausleben und geben sich zuhause oft weniger verspielt. Natürlich freust auch du dich über Unterhaltung, doch vor allem reine Wohnungskatzen brauchen regelmäßige und artgerechte Beschäftigung als Ausgleich. Spielen dient dem Erhalt ihrer Fitness und dem mentalen Wohlbefinden – und stärkt die Bindung an ihre Lieblingsmenschen.
Wann und wie lange wollen Katzen spielen?
Du fragst dich, ob sich deine Katzen gelegentlich langweilen oder sich mehr Beschäftigung wünschen? Katzen signalisieren oft deutlich, dass es Zeit fürs gemeinsame Spielen ist: Das geschieht etwa, indem der Vierbeiner an dir vorbeirennt, dich überholt und sich in den Weg legt oder demonstrativ beginnt, den Kratzbaum zu bearbeiten. Manche Katzen bringen sogar Spielzeug herbei. Ruhigere Artgenossen brauchen mehr Animation.
Das Alter der Tiere spielt auch eine Rolle beim Spielverhalten: Jungtiere mögen meist wilde Actionspiele, während erwachsene, erfahrene Tiere Gefallen an Geschicklichkeitsspielen und Intelligenzspielzeugen für Katzen zeigen.
Für ältere Tiere wiederum stehen ruhigere Kontaktspiele mit ihrem Halter im Vordergrund. Auch ein Senior sollte Interesse signalisieren, wenn sein Mensch ihn zum Spiel auffordert – auch wenn er vielleicht nicht darauf einsteigt.
Beobachte dein Tier, wenn es wach und lebhaft wirkt, ist der ideale Zeitpunkt für eine Spielzeit im Wohnzimmer. Bei vielen Katzen ist das abends und am frühen Morgen der Fall. Gestalte das Spiel abwechslungsreich – deine Katze zeigt dir ohnehin, was ihr gefällt und wie lange sie spielen will. Hat sie keine Lust mehr, wird sie sich einfach abwenden oder gar mit fauchen oder einem Pfotenhieb artikulieren. Unmittelbar nach einer Mahlzeit ist die Spiellaune meist niedriger. Wichtig: Schlafende Katzen sollte man nicht wecken – auch nicht, um sie zum Spielen zu animieren
Welches Spielzeug brauchen Katzen?
Als Tierhalter meinen wir es manchmal zu gut. Liegt ständig zu viel Spielzeug im Blickfeld der Samtpfote, ohne dass es bespielt wird, kann das Überangebot die Katze frustrieren und langweilen. Besser: Nutze maximal zwei verschiedene Spielzeuge parallel und schaff den Rest außer Reichweite. So bleibt der Reiz des Neuen erhalten.
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Generell wissen Katzen auch in Sachen Spielzeug Abwechslung zu schätzen. Biete deinem Samtpfoten also immer wieder mal ein neues Spielzeug an. Mit der Zeit wirst du sehen, dass dein Stubentiger ganz verrückt nach bestimmten Spielzeugen ist, während er bei anderen nur wenig reagiert. Tipp: Finde heraus, ob dein Tier eher der Action-Typ oder der Tüftler ist, und wählst du entsprechende Spielzeuge.
Wie spielen Katzen?
Das Spielverhalten junger Katzen dient dem Erlernen von Fertigkeiten für ihren späteren Alltag als Raubtiere. Dabei handelt es sich um Abläufe, die sie für die Jagd, den Kampf und das Bewältigen von Hindernissen brauchen, etwa Klettern und Springen. Da Katzen ihr Leben lang diese Bewegungen trainieren, als umsorgte Hauskatzen aber nicht mehr auf die Jagd angewiesen sind, benötigen sie einen Ausgleich.
Der Spieltrieb der Samtpfote erstreckt sich natürlich auch auf lebendige Objekte. Mit Beutetieren gehen Katzen nicht zimperlich um. Und so kann es auch beim gemeinsamen Spiel mit deiner Katze vorkommen, dass sie rabiatere Umgangsformen zeigt und die Krallen ausfährt. Das ist ein ganz normales Verhalten. Spiele daher nicht mit den Händen, sonst kannst du schmerzhafte Kratzer und Bisse abbekommen. Nur wenn deine Katze ein sehr sanftes Gemüt hat und du einen spielerischen Tatzenhieb gut aushältst, kannst du Hand zum Mäuschen werden lassen und dich damit an die Katze „anschleichen“. Eine ausgediente Socke kann dabei als „Schutzkleidung“ für deine Hand dienen.
Womit spielen Katzen?
Bei der Auswahl der Spielzeuge sind manche Katzen wählerisch, andere spielen mit allem, was sich bewegt oder interessante Geräusche macht. Raschelnde, knisternde oder quietschende Objekte sind für viele Stubentiger besonders attraktiv. Der Katze ist es in der Regel gleich, ob es sich um spezielles Katzenspielzeug handelt oder um zweckentfremdeten Hausrat. Achte aber unbedingt auf Sicherheit! Wichtig ist, dass die Katze das Spielzeug nicht verschlucken oder sich daran verletzen kann. Tabu sind zum Beispiel winzige Glöckchen, glatte Murmeln und Wolle. Mehr dazu liest du in unserem Beitrag mit Ideen für selbst gebasteltes Katzenspielzeug.
Wie kann ich gemeinsam mit meiner Katze spielen?
Beim Spiel mit der Katze kannst du deren natürlichen Bewegungen fördern:
- Rennen und Springen: Mit einem „Köder“ in Form eines Papierknäuels an einer Schnur oder einer etwas schwereren Kordel, die sich über den Boden schlängeln lässt, kannst du die Katze zu aufregenden Verfolgungsjagden durch die Wohnung animieren. Auch einem rollenden Bällchen jagen Katzen gern hinterher; allerdings neigen die wenigsten Samtpfoten dazu, das Spielzeug zu apportieren. Wenn Bällchen und Co. also unterm Schrank stranden, musst du dich selbst sportlich betätigen.
- Jagdspiele: Das Belauern, Anspringen und Packen der Beute mit Tatzen und Zähnen ist ebenfalls ein beliebtes Katzenspiel. Mit Distanzspielzeugen wie einer Katzenangel kannst du deine Mieze zu ausgelassenen Spielen motivieren. Eine Katzenangel ist eine mit einem Stab verbundene Schnur (alternativ ein Draht), an deren Ende ein kleines Spielzeug aus Plüsch, Federn oder Stoff angebracht ist. Damit kannst du deine Katze spielerisch reizen und sie kann die „Beute“ verfolgen. Lass sie diese Beute auch tatsächlich fangen und „erlegen“, damit sie einen Jagderfolg hat.
- Versteckspiele: Katzen lieben es, sich zu verstecken und zu lauern. Wenn es dazu genug Möglichkeiten gibt – etwa Körbe, Katzentunnel und Kartons – oder du dich hinter Türen und Möbeln vor der Katze versteckst, entwickelt sich schnell ein schönes Such-mich-Spiel.
Achtung: Lass die Katze niemals mit Spielzeug allein, an dem Schnur befestigt ist! Die Gefahr, dass sie sich verheddert, ist zu groß.
Womit kannst du eine Katze beschäftigen?
Für eine reine Wohnungskatze ist die Gesellschaft eines Artgenossen besonders wichtig. Bist du einmal außer Haus, können sich die Samtpfoten miteinander beschäftigen. Aber auch im Mehrkatzenhaushalt kommt es vor, dass der eine Tiger gerade keine Lust hat, mit dem anderen zu spielen.
Mit diesen Spielzeugen kannst du deine Katzen auch beschäftigen:
- Fummelspielzeuge: Mit einem Snackball, der beim Herumrollen kleine Trockenfutterbröckchen entlässt oder einem Spielzeug, bei dem die Katze durch geschicktes Pföteln die Belohnung freilegen muss, kann sie sich eine Weile ganz allein beschäftigen.
- Spielschienen und Karusselle: Bei diesem Katzenspielzeug rollt ein auf einer Bahn gehaltener Ball von selbst weiter oder rotiert, wenn die Katze zugreift. Es gibt mechanische und batteriebetrieben Varianten. Die Katze kommt aber nicht komplett an den Ball heran, daher braucht sie auch hier nach dem Spiel eine echte Belohnung.
- Katzen-Apps: Moderne Technik hält Einzug beim Tierspielzeug. Katzen-Apps zeigen ein bewegliches Objekt auf dem Tablet-Bildschirm, etwa einen Fisch oder eine Maus. So lauert deine Katze auf virtuelle Beute – und der Touchscreen reagiert auf die Pfotenberührung:
Wird nach einem Ziel getatscht, huscht dieses weg. Allerdings: Nach dem Spiel mit der Katzen-App oder einem Laserpointer braucht die Katze eine echte Belohnung als Jagdbeute, sonst kommt es zu Frust. Lass die Katze daher nur damit spielen, wenn du zu Hause bist, und gib ihr anschließend ein Leckerchen.
Welche einfachen Spielideen gibt es außerdem für Katzen?
Mit einigen einfachen Tricks kannst du tolle DIY-Spielzeuge basteln und weitere spannende Möglichkeiten für deinen Stubentiger schaffen. Nimm beispielsweise eine flache Schale oder einen großen Untersetzer, füllen diesen mit Wasser und lassen bunte Pingpongbälle oder kleine Papierschiffchen darin schwimmen. Danach zu angeln ist nicht ganz einfach und regt den Ehrgeiz der Katze an.
Auch das Aufspüren und Hervorklauben von Futter macht der Katze Spaß: Verstecke vor den Augen der Katze ein Leckerchen in einem mit zerknüllter Zeitung gefüllten oder in einem ringsum mit verschieden großen Löchern versehenen Karton. Schön für abends: Verdunkel das Zimmer und lass die Katze dem Strahl einer Taschenlampe hinterherjagen. Belohnung nicht vergessen!
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