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Hase und Kaninchen: So erkennst du den Unterschied

01.03.2025 - Lesedauer: 8 Minuten

Feldhase hockt auf dem Feld.

Hasen und Kaninchen stammen zwar beide aus der Familie der Hasenartigen (Lagomorpha), dennoch gibt es Unterschiede zwischen den beiden Tieren. So sind Hasen deutlich größer als ihre Verwandten.

Meister Lampe aus „Der Hase und der Igel“ von den Gebrüdern Grimm, McTwisp, das Weiße Kaninchen aus Alice im Wunderland oder einfach nur der Osterhase – seit Jahren gehören Hasen und Kaninchen zu den (Haupt-)Figuren in zahlreichen Geschichten, Fabeln und Filmen. Beide Begriffe werden fälschlicherweise oft synonym verwendet. Schaust du genauer hin, erkennst du einige Unterschiede zwischen Hasen und Kaninchen. Erfahre hier, ob die beiden Arten miteinander verwandt sind und wie du Hasen und Kaninchen voneinander unterscheiden kannst. Außerdem beantworten wir die Frage, ob ein Hase oder ein Kaninchen das bessere Haustier ist.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Hasen und Kaninchen gehören der Familie der Hasenartigen an, in der es mehr als 50 Hasen-Arten gibt. Feldhase und Wildkaninchen sind die bekanntesten Arten.
  • Trotz gleicher Gattung gibt es große Unterschiede zwischen Hasen und Kaninchen, die sich im Aussehen und Verhalten der Tiere zeigen.
  • Neben ihren natürlichen Feinden, den Raubtieren, sind vor allem Kaninchen von Viruserkrankungen bedroht, während der Hase noch immer bejagt wird.
  • Beide sind Wildtiere. Jedoch ist der Hase ein Einzelgänger, Kaninchen sind lieber in Kolonien unterwegs und eignen sich daher besser als Haustier.

Was ist der Unterschied zwischen Hasen und Kaninchen?

Hasen und Kaninchen wurden viele Jahre den Nagetieren zugeordnet, was sich im Laufe der Zeit allerdings als nicht ganz richtig erwiesen hat. Denn Nagetiere besitzen keine zusätzlichen Stiftzähne hinter den oberen Nagezähnen wie Hasen und Kaninchen. Heute gehören beide Tiere zur Familie der Hasenartigen, auch Lagomorpha genannt, und sind in großer Anzahl in der Natur zu finden. Doch auch wenn beide Tiere einen ausgeprägten Geruchssinn haben und sich auf den ersten Blick ziemlich ähnlich sind, gibt es einige Unterschiede zwischen Hasen und Kaninchen, die du an Aussehen und Verhalten erkennen kannst.

Aussehen von Hase und Kaninchen

Der wohl auffälligste Unterschied zwischen Hasen und Kaninchen sind die Ohren: Die „Löffel“ von Hasen sind deutlich größer als die Ohren von Kaninchen. Hasen haben längere und muskulösere Beine, wodurch die Tiere schneller als Kaninchen sind. Auch an der Größe kannst du erkennen, ob es sich um einen Hasen oder ein Kaninchen handelt. Hasen erreichen eine Länge von bis zu 70 Zentimetern, während Kaninchen lediglich bis zu 40 Zentimeter lang werden. Die Körpergröße macht sich auch am Gewicht bemerkbar: Bis zu sechs Kilogramm kann ein ausgewachsener Feldhase wiegen, ein Kaninchen bringt nur rund zwei bis drei Kilogramm auf die Waage.

Aber nicht nur vom Aussehen unterscheiden sich Hasen und Kaninchen voneinander, auch im Verhalten unterscheiden sich die Mümmelmänner.

Verhalten von Hasen und Kaninchen

Von wegen Angsthasen: Auf der Flucht vor Feinden punkten Hasen mit hoher Ausdauer und einer Geschwindigkeit von bis zu 80 Kilometern pro Stunde, bevor sich die Tiere bewegungslos in Mulden verbergen. Kaninchen sind Sprinter mit wenig Ausdauer und verschwinden zum Schutz in Erdlöchern und dichtem Gestrüpp. Hasen als typische Einzelgänger sind zudem nur selten in der Gruppe mit anderen Tieren ihrer Art unterwegs. Ganz anders ist das bei Kaninchen: Sie sind absolute Gruppentiere, die sich in der Regel nur in der Gemeinschaft aufhalten. Es herrscht eine feste Rangordnung, sodass Rammler, die männlichen Tiere, über den Weibchen stehen. Und auch beim Futter gibt es Abweichungen. So fressen Hasen bevorzugt harte Baumrinden, Pflanzenteile und Schalen. Ein Kaninchen ernährt sich hingegen hauptsächlich von dünnen Grashalmen, weichen Pflanzenstielen und Blühpflanzen.

Trotz der vielen Unterschiede gibt es auch Gemeinsamkeiten zwischen Hasen und Kaninchen, denn beide Tiere vermehren sich schnell und stark. Mit vier bis sechs Würfen pro Jahr und etwa drei bis acht Jungtieren pro Wurf sind Kaninchen „aktiver“, was die Fortpflanzung angeht. Die Jungtiere sind allerdings Nesthocker, die zunächst blind, taub und hilflos zur Welt kommen. Im Vergleich dazu sind Hasen-Babys schon früh selbstständig. Die Jungtiere können bei Geburt sehen und hören, sodass sie früher aus dem elterlichen Nest flüchten. Sie werden in Mulden auf freiem Feld abgelegt und dort immer wieder von der Mutter gesäugt. Ein Hasenjunges, das man unversehrt auf dem Feld findet, sollte man also nicht berühren und sich schnell wieder entfernen. Vor allem in größeren Städten herrscht eine hohe Dichte an Kaninchen, was für viele Menschen zur Plage wird. Hasen ziehen sich eher aus der Stadt zurück und machen sich in ländlichen Gegenden breit.

Die wichtigsten Unterschiede zwischen Hasen und Kaninchen

Hase (Feldhase)
Kaninchen (Wildkaninchen)
Körperbau
groß und schlank, lange Vorder- und Hinterläufe
klein und rundlich, kurze Pfoten, lange Hinterläufe
Größe:
50 bis 70 Zentimeter Länge
25 bis 40 cm Länge
Gewicht:
vier bis sechs Kilogramm
zwei bis drei Kilogramm
Fellfarbe:
braun, rot-braun, heller Bauch
grau-braun, heller Bauch
Ohren:
zwölf bis 14 Zentimeter, schwarze Spitzen
sechs bis acht Zentimeter
Augen:
hellbraun, längliche Pupille
dunkelbraun
Blume (Schwanz):
groß, heruntergeklappt, weiße Unterseite, schwarzer Rand
klein, heruntergeklappt, weiße Unterseite
Lebensraum:
offene Felder, Wiesen und Wälder
dichte Büsche und Gestrüpps trockene Sandböden
Wesen
Einzelgänger, „boxt“ mit seinen Rivalen
Gruppentier mit fester Rangordnung
Fluchtverhalten:
hohe Ausdauer, bis zu 80 Kilometer pro Stunde schnell, wartet bewegungslos in Mulden
wenig Ausdauer, versteckt sich in Erdlöchern
Fortpflanzung:
drei bis vier Mal pro Jahr, Tragzeit von 30 bis 42 Tagen ein bis drei Jungtiere pro Wurf, oberirdisches Nest
vier bis sechs Mal pro Jahr, Tragzeit von 28 bis 34 Tage drei bis acht Jungtiere pro Wurf, unterirdisches Nest
Jungtiere:
Nestflüchter: früh selbstständig, bei Geburt behaart, sehend, hörend
Nesthocker: hilflos, bei Geburt nackt, blind, taub

Info: Was ist das Hasenkaninchen?

Wusstest du, dass es auch sogenannte „Hasenkaninchen“ gibt? Bei dieser Art handelt es sich nicht um eine Kreuzung aus Hasen und Kaninchen. Das würde auch gar nicht gehen, da beide Tiere eine unterschiedliche Chromosomenanzahl haben. Hasenkaninchen gehören zu einer gezüchteten, hasenähnlichen Kaninchenrasse, die aber dennoch zu den Kaninchen gehört.

Sind Hasen und Kaninchen miteinander verwandt?

Hasen und Kaninchen gehören zur Gattung der Hasenartigen, die wiederum aus zwei Familien besteht: den Pfeifhasen und den Hasen. Da beide Tiere den Hasen zugeordnet werden, sind Hasen und Kaninchen entfernte Verwandte mit je einer anderen Art. Insgesamt gibt es mehr als 50 Arten innerhalb der Hasenartigen. Die Bekanntesten sind unter anderem Feldhasen, Wüstenhasen, Wildkaninchen, Buschkaninchen und Eselhasen.

Können Hase und Kaninchen sich paaren?

Prinzipiell können Hasen und Kaninchen sich paaren. Allerdings ist es nicht möglich, dass sie sich gemeinsam fortpflanzen. Das lässt die unterschiedliche Chromosomenanzahl nicht zu. Im Gegensatz zu Feldhasen, die 48 Chromosomen haben, besitzen Wildkaninchen nur 44 Chromosomen.

Welchen Gefahren sind Hase und Kaninchen ausgesetzt?

In der Tierwelt zählen vor allem Füchse und Greifvögel zu den natürlichen Feinden der Hasenartigen Ordnung. Auch Marderartige, Hunde und Wildkatzen stellen für sie eine Bedrohung dar. Aber es gibt noch eine größere Gefahr, vor allem für Kaninchen: Viruserkrankungen! 

Die Chinaseuche und das Myxomatosevirus gelten als besonders gefährlich. Letzteres ist sogar die Haupttodesursache von Kaninchen. Das Fatale: Das Myxomatosevirus wurde bewusst von Menschen eingesetzt, um den Kaninchenbestand einzudämmen. Über Frankreich kam das Virus in den 1950er-Jahren nach Deutschland.

Hasen besitzen in der Regel eine Immunität gegen das Virus, aber haben mit anderen Feinden zu kämpfen: den Menschen. Die Hasenjagd ist zwar seit den 1980er-Jahren rückläufig, dennoch werden Hasen außerhalb der Schonzeit weiterhin bejagt.

Zusätzlich schwinden die Lebensräume der Hasen und Kaninchen durch deren zunehmende landwirtschaftliche Intensivnutzung und durch die Abschaffung von Böschungen.

Wo leben Hasen und wo sind Kaninchen zu Hause?

Feldhasen waren früher vor allem in Australien, Neuseeland und Südamerika zu finden, die Tiere haben sich bis heute jedoch weitaus weniger verbreitet als die Wildkaninchen. Diese bekannte Kaninchenart hat ihren Ursprung in einer kleinen Region in Nordafrika und ist mittlerweile fast in ganz Europa, mit Ausnahme des Nordens von Skandinavien, verbreitet.

In den Grünanlagen und Parks von Städten sind Kaninchen meist in großer Anzahl zu finden. Dort lieben sie das weiche Gras und haben zum Ärger der Menschen einen sehr großen Hunger. Hasen in Deutschland sind eher in ländlichen Gegenden zu finden und gehören inzwischen zu den bedrohten Tieren.

Warum? Ganz einfach: Die Agrarwirtschaft zerstört die natürlichen Lebensräume der Hasen, sodass sich die Tiere durch fehlende Böschungen, Bäume und Felder nicht mehr so gut vor Jägern verstecken können. Die Folgen: Die Tiere fallen Jägern und Fressfeinden zum Opfer oder flüchten in die Stadtgebiete, wodurch die Hasenpopulation auf Dauer abnimmt.

Ist ein Hase oder ein Kaninchen besser als Haustier geeignet?

Keine Frage: Hasen sind süß. Doch mindestens genauso niedlich sind auch Kaninchen. Doch wer eignet sich besser als Haustier: ein Hase oder ein Kaninchen?

Hasen sind grundsätzlich weniger gut als Haustier geeignet sind. Sie sind Wildtiere, die sich in der freien Natur am wohlsten fühlen. Eine Haltung in Privathand ist daher auch verboten. Sie sind in ihrer Art scheu, eher rebellisch und „boxen“ sich das ein oder andere Mal lieber durch, anstatt zu kuscheln. Hasen sind daher, allein schon wegen ihrer Größe, gar nicht als Haustier geeignet. Zudem gehört der Hase vielerorts zu den bedrohten Arten und darf demnach nicht in einer Wohnung oder einem Haus gehalten werden.

Im Gegensatz zum Hasen ist das Kaninchen ein geeignetes Haustier. Da das Kaninchen ein Gruppentier ist, das sich in Gesellschaft von Gleichgesinnten am wohlsten fühlt, solltest du mindestens zwei Kaninchen als Haustier halten. Kindern oder deinem Besuch solltest du allerdings erklären, dass Kaninchen – auch wenn sie niedlich aussehen – keine Kuscheltiere sind. Sie mögen es nicht, durch die Gegend getragen zu werden. Außerdem haben sie Höhenangst und dieser Angst werden die Tiere beim Heben aus dem Gehege nicht selten ausgesetzt.

Vielmehr sollten Kinder verstehen, dass Kaninchen auf die Hilfe des Menschen angewiesen sind. Gegen eine Streicheleinheit am Boden ist allerdings nichts einzuwenden. Hier kann das Kaninchen jederzeit selbst entscheiden, wann es genug hat.

Ist der deutsche Riese ein Hase oder ein Kaninchen?

Du hast noch nie vom Deutschen Riesen gehört? Der Deutsche Riese ist mit einer Länge von bis zu 72 cm und einem Gewicht von bis zu acht Kilogramm die größte und schwerste Kaninchenrasse. Auch bei seinem Fell gilt: je mehr, desto besser. Die Fellfarben reichen von Dunkel- und Wildgrau über Hasen- und Eisengrau bis hin zu Hasenfarbig und Weiß.

Fazit: Hasen und Kaninchen – zwei verschiedene Hasenartige aus einer Familie

Hase und Kaninchen gehören beide zu den Hasenartigen und sind somit entfernte Verwandte. Doch auch wenn die beiden Arten verwandt sind und häufig „in einen Topf geschmissen“ werden, handelt es sich bei Hasen und Kaninchen nicht um die gleiche Art. Vor allem im Aussehen gibt es im wahrsten Sinne des Wortes große Unterschiede zwischen den beiden Tieren. So sind beispielsweise die „Löffel“ der Hasen deutlich größer als die Ohren der Kaninchen. Verschiedene Züge zeigen die Tiere auch in ihrem Sozialverhalten. Hasen sind Wildtiere und zudem eine bedrohte Art, die sich daher nicht für die Haltung als Haustier eignet. Dagegen sind Kaninchen, die sich im Gegensatz zum Hasen nur in großen Gruppen wohlfühlen, aufgrund ihrer ruhigeren Art grundsätzlich besser als Haustier qualifiziert. Doch auch hier sollte beachtet werden, dass die kleinen Fellknäule keine Kuscheltiere sind und dann und wann ebenfalls einen eigenen Willen haben.

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