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Wie gut kennst du dich mit Kaninchen und Nagern aus?

06.05.2024 - Lesedauer: 5 Minuten

Ein schwarzer Hase und ein Kaninchen sitzen auf Gras

Du hältst einen Nager oder ein Kaninchen? Dann weißt du bestimmt schon eine Menge über die putzigen und faszinierenden Kleintiere. Was du vielleicht so noch nicht gehört hast, haben wir für dich zusammengetragen. Außerdem stellen wir dir unsere besten Bastelideen für deine tierischen Mitbewohner vor, damit nie wieder Langweile bei euch aufkommt.

Was sind eigentlich Nager?

Nagetiere gehören zu den Säugetieren und haben vier besonderen Nagezähne: zwei in der Mitte der oberen Zahnreihe und zwei unten. Diese Nagezähne wachsen ständig nach, und zwar bis zu fünf Millimeter pro Woche! Deswegen ist es so wichtig, dass Nager Raufutter bekommen und immer etwas zu knabbern haben. Sonst können ihre Nagezähne zu lang werden. In freier Natur knacken sie mit ihren kräftigen Nagezähnen Nüsse, fällen Bäume oder graben Erdhöhlen – je nach Nagetierart. Der Schädel der Nagetiere ist so gebaut, dass sie viel Kraft zum Nagen haben. Dazu gehören auch sehr starke Kaumuskeln. Nagetiere gibt es fast überall auf der Welt, außer auf einigen abgelegenen Inseln und in der Antarktis.

Welche Nager kennst du?

Als Haustiere kennst du vielleicht diese beliebten Mitglieder der Nagerfamilie:

Nager
Aktivität
Haltung
Lebenserwartung
Meerschweinchen
dämmerungsaktiv
mindestens zu zweit, besser in der Gruppe
sechs bis acht Jahre
Hamster
nachtaktiv
Einzelgänger
bis drei Jahre
Ratte
nachtaktiv
mindestens zu zweit, besser in der Gruppe
bis drei Jahre
Chinchilla
nachtaktiv
mindestens zu zweit, besser in der Gruppe
zehn bis 15 Jahre
Degu
dämmerungsaktiv
mindestens zu zweit, besser in der Gruppe
vier bis sechs Jahre
Farbmaus
dämmerungs- und nachtaktiv
mindestens zu zweit, besser in der Gruppe
bis zweieinhalb Jahre
Rennmaus
tag- und nachtaktiv
mindestens zu zweit, besser in der Gruppe
bis drei Jahre
Steifenhörnchen
tagaktiv
Einzelgänger
sechs bis zehn Jahre

Was glaubst du, wer ist die größte Kuschelbacke unter diesen Nagern? Am zahmsten werden bei guter, einfühlsamer Pflege die Ratten. Sie genießen den Kontakt mit ihrer Bezugsperson und lassen sich gerne streicheln, hochnehmen und herumtragen. Rattenscharf, oder?

Warum sind Zwergkaninchen keine Nager?

Bestimmt hast du schon einmal gehört, dass Zwergkaninchen als Nager bezeichnet werden. Das ist aber nicht richtig! Kaninchen zählen zu den Hasentieren. Zwergkaninchen haben nämlich zwei zusätzliche Zähnchen, die hinter den oberen Nagezähnen wachsen. Nager haben diese Zähnchen nicht. Hältst du eine Ratte, Maus oder einen Hamster fällt dir vielleicht noch ein Unterschied auf: Nager halten ihre Nahrung fast immer mit beiden Pfoten fest, um sie zu verputzen – Kaninchen hingegen tun das nicht. Vielleicht hast du sogar schon einmal gehört, dass Wissenschaftler:innen diskutieren, ob Meerschweinchen in die Ordnung der Nagetiere gehören. Die Stachelschweinverwandten zeigen einige Unterschiede zu anderen Nagetieren. Unter anderem halten auch sie ihre Nahrung nicht mit den Vorderpfoten fest. Solange aber noch keine offizielle Umgruppierung stattgefunden hat, werden sie trotzdem weiterhin als Nagetiere bezeichnet.

2 Kaninchen liegen nebeneinander

Weißt du warum Nager und Kaninchen so gerne buddeln?

Draußen in der Wildnis müssen sich Nager und Zwergkaninchen vor gefährlichen Raubtieren, wie beispielsweise Füchsen oder Greifvögeln schützen. In ihrem Bau, der häufig aus vielen verzweigten Gängen besteht, fühlen sie sich pudelwohl und sicher. Viele Nager – und ganz besonders auch Kaninchen – haben so große Pfoten, damit sie richtig gut graben können. Auch ihre scharfen Klauen und Zähne benutzen sie dabei. Wurzeln, die beim Graben im Weg sind, werden kurzerhand einfach durchgebissen! Das Graben ist also ein alter Instinkt, den auch deine Haustiere noch haben.

Ihre selbstgebauten Tunnel und Verstecke haben immer mehrere Ausgänge, um schnell vor Gefahren flüchten zu können. Ganz schön schlau, findest du nicht auch? Wenn du deinen Haustieren eine Umgebung schaffen möchtest, in der sie sich richtig wohlfühlen, musst du ähnlich vorgehen. Biete ihnen mehrere Häuschen und Verstecke an, die viele Ein- und Ausgänge haben. So können sich deine Tiere auch mal bei Streitereien aus dem Weg gehen. Weil Nager und Zwergkaninchen sehr neugierig sind und alles gerne im Blick haben, setzen sie sich außerdem gerne auf Dächer und beobachten die Lage. Am besten schaffst du mehrere Ebenen, Aussichtsplattformen und abwechslungsreiche Unterschlupfe. Aus Naturmaterialien wie zu Beispiel Heu bauen manche Nager auch gerne Verstecke, Tunnel oder Laufwege.

Unser Tipp: Bau deinen Kaninchen oder Nagern doch einmal eine Buddelkiste. Dafür kannst du zum Beispiel einen größeren Karton nehmen und Ein- und Ausgänge hineinschneiden. Der Karton darf aber keine Tackernadeln oder Klebestreifen haben, damit deinen Tieren nichts passieren kann. Hast du die Türchen hineingeschnitten, befüllst du den Karton mit Einstreu, Stroh und Heu. Auch Erde, Sand oder Kokoserde kannst du verwenden. Bestimmt wird deinen Lieblingen das richtig gut gefallen! Interessanter machst du deine Buddelkiste noch, wenn du einige Leckerbissen darin versteckst. Du bist ein großer Bastelfan? Dann bau deinen Tieren doch ein richtiges Buddelschloss mit Turm und Zinnen! Bemalen kannst du dein Schloss mit Farben, die für Tiere ungiftig sind. Am besten fragst du deine Eltern, welche Farben du verwenden kannst. Bestimmt fühlen deine Liebling sich darin einfach königlich!

Hygiene Meerschweinchen

Warum knabbern Nager und Kaninchen eigentlich so viel?

Dafür gibt es eine einfache Erklärung: Der Nagetrieb ist angeboren. Die Zähne von Kaninchen und Nagern wachsen ein Leben lang. Bei vielen Tierarten sogar mehrere Millimeter pro Woche. Wenn deine Tiere keine Möglichkeit haben, ihre Zähne durch Knabbern abzunutzen, werden ihre Zähne zu lang und können große Schmerzen und Probleme verursachen. Deswegen ist es so wichtig, dass sie immer genug Raufutter, wie zum Beispiel Heu zum Fressen haben. So müssen sie richtig viel Kauen und nutzen ihre Zähne ab.

Aber auch die Äste von Obstbäumen, Nussbäumen oder Weiden bringen Abwechslung und Spaß ins Gehege und sind ein willkommener Snack. Nebenbei sorgen sie dafür, dass deine Lieblinge baumstarke Zähne bekommen – Hier findest du eine DIY-Futterbaum-Anleitung. Wichtig ist aber, dass du deine Eltern fragst, ob die Äste von Bäumen stammen, die nicht etwa mit Parasitenschutzmitteln gespritzt wurden. Vor allen Dinge Obstbäume werden manchmal mit Mitteln behandelt, die sie vor Läusen, Pilzen oder Käfern schützen sollen. Diese Mittel können aber auch für deine Tiere sehr gefährlich sein. Daher darfst du immer nur ungespritzte Äste verwenden.

Knabberspaß selbstgemacht: Das kannst du für deine Tiere basteln

Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, solange du darauf achtest, dass alle Materialien, die du verwendest für deine Tiere ungefährlich sind. Auf der sicheren Seite bist du mit Papier und Naturmaterialien. Wir haben noch einige Ideen für dich, die dir und deinen Lieblingen Spaß machen könnten:

  • DIY-Aktivitätskette: Kennst du unsere My pet and me Aktivitätskette für Nager? Du kannst die bunten Elemente nach Herzenslust zusammenstellen und die Kette ganz leicht im Gehege aufhängen. Deine Tiere werden Augen machen! Außerdem kannst du sie als Versteck für Snacks benutzen: Kräuter und Wiesenblumen kannst du zwischen den einzelnen Elementen aufhängen.
  • Snackrolle mit Leckerli: Aus dem Papp-Innenteil einer Klopapierrolle kannst du im Handumdrehen ein lustiges Spielzeug basteln. Lege einige Leckerbissen in die Mitte und stopfe Heu von beiden Enden in die Papprolle. Deine Tiere werden viel Spaß haben, wenn sie austüfteln, wie sie an die Leckereien herankommen!
  • Futterbaum: Futterbäume gibt es zu kaufen, oder du bastelst deinen Tieren einen aus einem Ast. An den Baum kannst du Salatblätter, Kräuter und Gemüse-Snacks hängen. Das finden deine tierischen Mitbewohner sicher spannend, besonders wenn sie sich ein bisschen recken und strecken müssen, um die Leckerbissen erreichen zu können.
  • Snackball: Snack-Bälle sind häufig aus Weidengeflecht. In ihnen kannst du kleingeschnittenes Gemüse und Heu verstecken. Wenn deine Tiere an das Futter gelangen möchten, müssen sie dem Ball hinterherlaufen, ihn halten oder so anstupsen, dass er das Futter freigibt. Das ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern deine Lieblinge müssen auch richtig gut nachdenken, wie das hinkriegen.

 

Hast du deinen Nagern oder Kaninchen etwas Tolles gebaut, das du uns zeigen möchtest? Dann poste ein Foto auf Instagram – wir freuen uns auf deine Ideen!

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