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Auswirkungen von Cannabis auf Haustiere: Ist Cannabisrauch für Hunde und Katzen gefährlich?

14.07.2024 - Lesedauer: 6 Minuten

Hund schaut zwischen Cannabisblättern

Rauschzustände durch Passivrauchen? Wie gefährlich ist Cannabisrauch für Hunde und Katzen?

Am 1. April 2024 ist das Cannabisgesetz in Kraft getreten. Damit sind der Konsum und Anbau von Cannabis unter bestimmten Bedingungen für Erwachsene in Deutschland legal. Doch kann der Konsum von Cannabisprodukten unseren Haustieren schaden? Hat zum Beispiel das Passivrauchen Auswirkungen auf Hunde oder Katzen? Was ist zu tun, wenn dein Hund einen „Haschkeks“ stibitzt und frisst, bevor du ihn davon abhalten kannst? Lies hier, was du über Cannabis und Haustiere wissen musst.

THC und CBD haben unterschiedliche Wirkungen auf Haustiere

Cannabis wird aus Nutzhanf (Cannabis) gewonnen. Die Hanfpflanze enthält über einhundert verschiedene Cannabinoide und Terpene. Am bekanntesten sind die beiden interessanten Wirkstoffe Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Beide wirken sowohl bei uns als auch bei unseren Haustieren über das körpereigene Endocannabinoidsystem (ECS), das alle Säugetiere haben. Allerdings wirken die Stoffe bei unseren Haustieren teilweise anders als bei uns. Das gilt insbesondere für den Wirkstoff THC. THC-haltige Produkte sind in keiner Form für Hunde und Katzen geeignet. Insbesondere Produkte, die für den menschlichen Konsum vorgesehen sind, enthalten viel höhere Wirkstoffgehalte.

Wirkung von THC auf Haustiere

Symptome durch Passivrauchen
Nebenwirkungen einer Überdosis (durch orale Aufnahme)
psychoaktive, berauschende Wirkung
Blutdruck sinkt
Angstzustände
Herzfrequenz steigt
Bewegungsstörungen
Übelkeit und Erbrechen
Unwohlsein
höhere Dosen können epileptische Anfälle auslöse
Zittern
kann bei Katzen in Extremfällen ein Koma auslöse

Der Einsatz von CBD-Ölen bei Hunden und Katzen wird derzeit untersucht, ihre Wirkung ist klinisch noch nicht erwiesen und beruht bisher eher auf einzelnen Erfahrungsberichten. Bevor du ein CBD-Produkt für deinen Hund oder deine Katze verwendest, hole daher unbedingt tierärztlichen Rat ein und lasse auch Wechsel- und Nebenwirkungen mit anderen Medikamenten abklären, bevor du deinem Tier CBD-Öl verabreichst. Generell ist es ganz wichtig, dass das Produkt speziell für Hunde bzw. Katzen zugelassen ist und nicht für den menschlichen Konsum vorgesehen ist.

Wichtig:

Für Hunde zugelassene CBD-Produkte sind nicht unbedingt für Katzen geeignet, da sie Terpene und auch ätherische Öle enthalten können. Für Katzen kommen ausschließlich die zugelassenen Produkte in Frage und nur nach tierärztlicher Absprache.

Was passiert, wenn Hunde und Katzen Cannabisrauch ausgesetzt sind?

Weder Hund noch Katze noch andere Haustiere sollten Passivrauch ausgesetzt werden. Das gilt übrigens auch für Tabakrauch: Die im Rauch enthaltenen Stoffe, wie Kohlenmonoxid, Teer, Stickstoffoxide und Benzol, reizen die Atemwege und Augen. Auf Dauer kann der Tabakrauch zu einem erhöhten Krebsrisiko und zu einer Schwächung des Immunsystems führen. Studien kommen zu dem Ergebnis, dass das Rauchen einer reinen Cannabis-Zigarette so schädlich ist wie das Rauchen von sieben Tabak-Zigaretten. Die Kombination von Tabak und Cannabis – wie gewöhnlich bei einem Joint – verstärkt den gesundheitsschädlichen Effekt dabei noch drastisch. So enthält Cannabisrauch 50 Prozent mehr krebserregende Stoffe als Tabakrauch.

Sind deine Tiere passivem Cannabisrauch ausgesetzt, kann er über diese Gesundheitsschäden hinaus auch noch Rauschzustände bei deinen Tieren hervorrufen. Während du Wirkungen wie Halluzinationen, Koordinationsstörungen oder Benommenheit einordnen kannst, verursachen sie bei unseren Vierbeinern Angstzustände, die sich durch Zittern, Bewegungsstörungen und aggressives oder verängstigtes Verhalten äußern. Ein solcher Rauschzustand an sich ist eine schreckliche Erfahrung, aber darüber hinaus kann dein Tier in diesem Zustand auch sich und/oder andere verletzen. Rechtlich gesehen verstößt du damit sogar gegen §1 des Tierschutzgesetzes, der besagt, dass niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen darf.

War dein Vierbeiner Cannabisrauch ausgesetzt, treten die ersten Symptome meist schnell auf und klingen oft nach einiger Zeit wieder ab. Trotzdem solltest du spätestens bei den ersten Symptomen wie Zittern, Bewegungsstörungen, Verhaltensveränderungen umgehend eine Tierarztpraxis oder Tierklink aufsuchen.

Was tun, wenn dein Hund oder deine Katze Cannabis gefressen hat?

Eine gefährliche THC-Überdosis entsteht in aller Regel nur, wenn dein Vierbeiner Cannabis oral aufnimmt – also zum Beispiel in Form von Backwerk oder anderen sogenannten Edibles, die Cannabis enthalten. Eine solche Überdosis kann zu einer THC-Vergiftung führen, die tödlich enden kann.

Wenn dein Hund oder deine Katze cannabishaltige Lebensmittel oder die Blätter gefressen hat oder du den Verdacht hast, musst du dich direkt auf den Weg in die Tierklink oder Tierarztpraxis machen. Ist die Aufnahme weniger als zwei Stunden her, werden wache Hunde ohne gestörte Atmung kontrolliert zum Erbrechen gebracht und die schädliche Substanz wird direkt aus dem Körper befördert. Häufig wird dann noch alle sechs bis acht Stunden Aktivkohle verabreicht, um Toxine zu binden und diese bestmöglich auszuscheiden. Wird Cannabis gefressen, dauert es meist ein bis drei Stunden, bis sich die ersten Symptome zeigen. Aber auch wenn die Aufnahme länger als zwei Stunden her ist, solltest du tierärztlichen Rat suchen. Wichtige Informationen für den Behandelnden sind, wann dein Tier wie viel Cannabis gefressen hat und welche Symptome es zeigt. In schweren Fällen kann eine Lipidinfusion die Toxine von ihrem Wirkort abtransportieren und so den berauschenden Effekt langsam abbauen.

Was sind die Symptome einer THC-Vergiftung bei Hunden?

Typische Anzeichen für eine Cannabinoid-Intoxikation sind:

  • apathisches, verängstigtes, unruhiges oder auch aggressives Verhalten
  • gestörte, unkontrollierte, überschießende Bewegungsabläufe, Probleme in der Koordination, schwankender Gang
  • Unterkühlung
  • Überempfindlichkeit auf Berührungsreize
  • Krämpfe
  • Bewusstlosigkeit, Koma
  • Speicheln
  • Erbrechen
  • Wüstenlandschaft
  • niedrige Herzfrequenz
  • niedriger Blutdruck
  • weite Pupillen
  • unwillkürliche, rhythmisch-periodische Augenbewegungen (Nystagmus)
  • Inkontinenz

Treten diese Vergiftungssymptome bei Ihrem Tier auf, ist es ein Notfallpatient und muss so schnell wie möglich tierärztlich behandelt werden. Eine Cannabinoid-Intoxikation kann übrigens auch bei einer Überdosierung mit CBD-Produkten auftreten.

Fazit: THC ist gefährlich für Hunde und Katzen!

Geh auf Nummer sicher und halte deinen Hund und deine Katze (und jedes andere Haustier!) konsequent von Cannabisprodukten wie THC und auch Cannabisrauch fern. Achte am besten auch in öffentlichen Anlagen und Parks darauf, dass dein Hund sich keine Essenreste schnappt oder mit Kippen spielt. Das sollte er ohnehin nicht, aber schon gar nicht dort, wo dicke Cannabiswolken in der Luft hängen. Verabreiche deinen Tieren keine Cannabisprodukte als eigenmächtige Schmerztherapie, sondern sprich jegliche Medikamentengaben tierärztlich ab. Ist ein Malheur passiert und dein Tier hat Cannabis gefressen, fahre sofort in die nächste Tierklinik und mache ehrliche Angaben, damit deinem Liebling schnell geholfen werden kann. Unser Tipp: Speichere dir die Nummer der nächstgelegenen Tierklinik oder deiner zuständigen Giftnotrufzentrale ins Smartphone ein, dann musst du im Notfall nicht lange suchen.
Hier findest du eine Liste aller Giftnotrufzentralen für Tiere in Deutschland, Österreich und der Schweiz: https://www.vier-pfoten.de/ueber-uns/faq/giftnotrufzentralen-dach

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